Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
hoch. »Ob du wohl dasselbe sagen würdest, wenn wir all die Zeit in einem Klosett verbracht hätten?«
    »Du hättest auf meinem Schoß sitzen können«, erwiderte er zwinkernd. Gina errötete, und Cam wandte sich wieder an Finkbottle. »Na schön! Rounton hat gewonnen. Wir sind kompromittiert. Das können Sie ihm ausrichten.«
    Finkbottle verneigte sich zitternd. »Nehmen Sie bitte meine untertänigste Entschuldigung an für die Unverfrorenheit, Sie in dem Tauchbad einzuschließen.«
    »Ich bin dankbar, dass mir das Klosett erspart geblieben ist«, betonte Gina.
    »Oh! Fast hätte ich es vergessen«, rief Finkbottle. »Ich soll Euer Gnaden diese Papiere geben.« Damit zog er mehrere gefaltete Pergamentbögen aus seinem Rock.
    Cam nahm die Papiere entgegen. »Der Antrag für die Annullierung?«, fragte er und spielte mit dem Gedanken, die Bögen zu zerreißen.
    »Oh nein, das ist bereits die Annullierung«, gestand Finkbottle, dessen Miene nun deutlich heiterer war. »Es war überhaupt kein Problem, sie durchzusetzen. Unter den gegebenen Umständen hat der Prinzregent darauf verzichtet, die Einwilligung des Parlamentes einzuholen. Es gab ja keinen Zweifel daran, dass … « Er besann sich und schwieg.
    »… die Ehe niemals vollzogen wurde«, setzte Cam fort. »Und da diese Papiere bereits vor zwei Tagen unterzeichnet wurden, haben wir sie auch nie vollzogen.«
    Gina durchfuhr ein eisiger Schauer. Sie könnte bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine Marquise sein! Sie stellte sich neben ihren ehemaligen Mann und schob ihren Arm unter den seinen.
    Finkbottle zögerte einen Moment. »Ich hoffe, Sie haben Verständnis, Ihre Gnaden. Sosehr ich mich geehrt fühlen würde, Ihr Bruder zu sein, kann ich doch nicht einfach die Tatsache übergehen, dass meine Eltern verheiratet sind.«
    Gina hätte fast laut gelacht, beherrschte sich jedoch in letzter Sekunde. »Selbstverständlich habe ich dafür Verständnis, Mr Finkbottle. Ihre freundlichen Wünsche mildern meine Enttäuschung darüber ein wenig.«
    Phineas Finkbottle verbeugte sich und ließ die beiden allein.
    Cam schaute seine Frau an. »Wenn Finkbottle nicht dein Bruder ist, wer dann?«
    Gina machte sich auf den Weg durch den Korridor. »Findest du es nicht merkwürdig, dass kein zweiter Brief mehr eingetroffen ist, in dem Geld gefordert wurde? Immerhin ist die Annullierung rechtskräftig. Ich könnte Sebastian mit einer Sondergenehmigung heiraten, und der Verfasser des Briefes würde leer ausgehen.«
    »Sondergenehmigung!«, schnaubte Cam. »Viel zu romantisch für Seine Merkwürden, den Marquis.«
    »Zufälligerweise trägt er diese Sondergenehmigung schon einen Monat lang mit sich herum, nämlich seitdem du deine Rückkehr angekündigt hattest.«
    »Wie dem auch sei, er wird dich nicht bekommen.« Cam öffnete eine Tür, und Gina stand unversehens in seinem Zimmer, ohne recht zu wissen, wie sie hierhergekommen war.
    »Dass mir aber auch niemand einfällt, der dir ähnlich sieht, verdammt!«, fluchte Cam. »Rotes Haar ist doch heutzutage ziemlich selten.«
    »Es gibt gar keinen Grund anzunehmen, dass mein Bruder ein Gast der Hausgesellschaft ist«, betonte Gina. »Oder dass er ebenfalls rotes Haar hat.«
    »Wenn dein Bruder nicht hier ist, wer bitte schön hat dann dein Zimmer auf den Kopf gestellt, um die Aphrodite zu finden?«
    Gina runzelte die Stirn. »Bei der Hausgesellschaft findet sich niemand, der infrage kommt«, stellte sie in einem Ton fest, der keinen Widerspruch duldete. »Der einzige rothaarige Mann, der mir einfällt, ist Lord Scotborough, und der muss schon mindestens fünfundvierzig sein.«
    Doch Cam starrte nur auf die Wand und hörte offensichtlich nicht zu. »Wann ist deine Mutter gestorben, Gina?«
    »Die Gräfin Ligny? Im März, vor fast zwei Jahren. Obwohl ich ja erst viel später davon erfuhr.«
    »Verdammt!«, stieß Cam in einem leisen, bösartigen Ton hervor. »Verdammt und zugenäht!« Er sprang auf.
    »Was ist?«, fragte Gina erschrocken.
    »Und ich habe ihn selber noch hergeschickt. Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein!« Er raufte sich die Haare.
    »Von wem sprichst du überhaupt?«
    »Es ist Wapping«, erklärte Cam. »Einen Monat nach dem Tod deiner Mutter habe ich Wapping kennengelernt. Er muss geglaubt haben, dass wir zusammenlebten. Und ich habe ihn zu dir geschickt, ohne groß darüber nachzudenken. Ich blöder, leichtsinniger … «
    »Jetzt mach aber mal einen Punkt, Cam! Wapping kann gar nicht mein Bruder sein.«
    »Warum denn

Weitere Kostenlose Bücher