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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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amüsant.«
    »Das meine ich ja. Müsste der Marquis sie nicht meiden? Der erste Brief war dagegen sehr unbeholfen formuliert. Ich weiß noch, dass Vater zu dem Schluss kam, ein Bediensteter der Gräfin müsse ihn geschrieben haben. Aber ein Mensch, der schon in seiner Muttersprache ungeschickt formuliert, würde sich wohl kaum solch eine Alliteration ausdenken.«
    Gina lehnte am Kamin. Cam gab vor, den Brief zu prüfen, während er verstohlen ihre Schenkel betrachtete. Sie hatte die hübschesten Beine, die er je gesehen hatte. Sie war feingliedrig und schlank, von den Spitzen ihrer zarten Finger bis zu den Spitzen ihrer schmalen Füße.
    Er wollte nicht gehen. Also tat er so, als müsste er den Brief noch einmal lesen, während er gleichzeitig dachte, wie schön es wäre, diese schlanken Beine um seine Taille zu spüren.
    Nach einer Weile räusperte sie sich.
    Cam schaute auf.
    Ihre Blicke trafen sich: spöttische grüne Frauenaugen und begehrende dunkle Männeraugen.
    »Siehst du etwas, das dir gefällt?«, fragte sie sanft.
    Cam stand auf und ging auf sie zu.

16
    Im Schlafgemach einer verschmähten Frau
    Carola Perwinkle fand keine Ruhe. Sie hatte sich zu Bett begeben, doch an Schlaf war nicht zu denken. Sie knirschte mit den Zähnen und bebte vor Wut. Ihr Ehemann – ihr abscheulicher, teuflischer Ehemann – hatte sie nicht nur ignoriert, hatte nicht nur vergessen, sie zu grüßen, sondern darüber hinaus die Todsünde begangen.
    »Du Unmensch!«, flüsterte sie vor sich hin, leise, damit ihre Zofe auf der anderen Seite des Zimmers sie nicht hörte. »Du Satan! Du Teufel!«
    Dann verfiel sie in Schweigen und starrte auf den gerafften Seidenhimmel ihres Bettes. In diesem Augenblick wurde leise an die Tür geklopft. Carolas Zofe beeilte sich zu öffnen, schirmte dabei aber ihre Herrin vor den Blicken des Besuchers ab. Doch Carola hatte die Stimme bereits erkannt und setzte sich aufrecht hin. »Bitte, komm doch herein!«, rief sie.
    Mit einem »Guten Abend!« schlenderte Esme ins Zimmer. »Ich habe noch Licht unter deiner Tür gesehen, und da wollte ich mich vor dem Zubettgehen erkundigen, wie unser kleines Projekt vorankommt.«
    »Es hat keinen Sinn.« Carola schaute die Freundin gequält an. »Tuppy hat sich verliebt.«
    »Ach, tatsächlich? Und in wen?« Esme wirkte interessiert, aber sorglos.
    »In Gina!«
    Esme schnaubte verächtlich. »Bei der wird er bestimmt keinen Erfolg haben.«
    »Natürlich nicht!«, fauchte Carola. »Wer außer mir würde ihn schon wollen, diesen widerlichen, verkommenen Menschen.« Ihr Gesicht verzog sich weinerlich. »Es liegt daran, dass ich so dumm bin. Er interessiert sich nicht für mich, weil ich nichts von Forellen verstehe.«
    »Von Forellen?«, staunte Esme.
    »Ich habe ein Buch über Molche gelesen, weil er sich früher so für Molche interessierte.« Sie deutete auf das Werk, das auf dem Tisch lag. » Cookes Naturführer über Molche, Frösche und Echsen . Doch Molche hat er nicht einmal erwähnt. Aber als Gina dann anfing, über den Lebenszyklus der Forelle zu reden … Hast du übrigens gewusst, dass sie in den letzten Jahren die Forellenbestände in Girton wieder aufgestockt hat?«
    »Auf das Thema kamen wir bislang leider nie zu sprechen.«
    »Nun, jedenfalls hat sie es getan. Offenbar waren die Fische wegen Bergbaurückständen oder so verendet. Wenn ich so umwerfend aussähe wie Gina und dazu noch etwas von Forellen verstünde, dann hätte ich vielleicht eine Chance bei ihm!«, jammerte Carola. »Aber ich hätte nur über Molche reden können. Tuppy hat nicht einmal Eidechsen erwähnt!«
    »Jetzt bist du aber zu hart mit dir. Du hast wunderbar weiße Haut. Und wunderschöne Locken.« Esme wickelte eine der besagten Locken um ihren Finger. »Schau nur! Du bist der Traum eines jeden Friseurs. Gina hätte viel lieber kurze Haare. Du siehst wie ein Engel aus.«
    »Es spielt keine Rolle«, gab Carola verdrießlich zurück. »Er sieht mich nicht einmal an. Nachdem Gina gegangen war, hat er nur darüber geredet, wie klug sie doch sei. Ich bin eine Langweilerin!« Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich bin durch den ganzen Saal gegangen, nur um mit ihm zu reden und mir seine ermüdenden Geschichten über Molche anzuhören. Und was macht er? Verguckt sich in meine Freundin! Dieser Unmensch! «, rief sie zornig aus.
    »Sie sind alle Unmenschen.«
    Tränen liefen über Carolas Wangen. »Aber ich liebe ihn! Er ist ein langweiliger, grausamer … «
    »Molch liebender«, warf

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