Ein ungezähmtes Mädchen (German Edition)
schrecklich kalt, und der Graf zog sie zum wartenden Wagen. Die wenigen Hochzeitsgäste waren noch zu einem späten Mittagessen geladen, und dann würden die Brautleute allein sein. Beatrice stand wie angewurzelt auf der Kirchentreppe und versuchte die Gesichter zu unterscheiden. War Sofia da? Rosenschöld zog sie am Arm, doch sie wollte sich nicht losreißen, bevor sie Sofia gesehen hatte.
«Jetzt zier dich nicht so», zischte er und zog an ihrem Arm.
Sie verlor beinahe das Gleichgewicht, als er so grob an ihr zerrte, doch im letzten Moment fing sie sich wieder. Lautlos folgte sie ihm zum Wagen und stieg ein.
Gegen Abend öffnete Carl-Jan Rosenschöld die Tür zum Zimmer seiner Frau. Sie hatte sich nach dem Abendessen zurückgezogen, und er hatte sie in Frieden gelassen, bis er sie brauchte. Jetzt saß sie vor dem Spiegel, ganz in Gedanken versunken. Ihr rotes Haar fiel bis auf den Stuhl, und ein einfaches Nachthemd spannte sich über ihren Kurven. Sein Puls stieg, und schwer atmend trat er hinter sie. Das würde ein Spaß werden, die einzureiten, dachte er. Sie war so besonders, und dazu unberührt und unerfahren. Es war schon eine ganze Weile her, dass er so eine Frau gehabt hatte. Die Müdigkeit, die er am Nachmittag noch verspürt hatte, war wie weggeblasen. «Jetzt sind wir ganz allein, du und ich», sagte er und legte ihr die Hände auf die Schultern.
Sie erstarrte. Carl-Jan fing ihren Blick im Spiegel auf, während er die Hand zu einer ihrer Brüste gleiten ließ. Sie schoss hoch, schüttelte seine Hand ab und rief: «Was fällt Ihnen ein? Hören Sie auf!»
«Nein», sagte er kurz. «Du bist meine Frau. Ab jetzt erwarte ich mir Gehorsam von dir, und ich werde auch nicht zögern, bei einer wie dir Gewalt anzuwenden. Glaub mir, es wäre nicht das erste Mal.»
Beatrice starrte ihren Mann an. Er verzog seinen Mund zu einer grausamen Grimasse, während er sie am Genick packte. Dann schob er sie quer durchs Zimmer zu dem grünen Bett. Sie kämpfte gegen die Panik an, die in ihr aufstieg. Sie hatte sich vorgenommen, alles mit würdevoller Ruhe zu ertragen, doch jetzt spürte sie, wie der Schrecken sie überwältigte. Sie versuchte sich seinem Griff zu entziehen, doch er war so viel stärker als sie. O Gott, was hatte sie nur getan?
«Runter mit dir», zischte er und schubste sie, sodass sie aufs Bett fiel.
Rücksichtslos legte er sich auf sie.
«Bitte warten Sie», bat sie.
Doch er überwältigte sie, packte ihre Hände und zog sie ihr über den Kopf. Mit seinem ganzen Körpergewicht nagelte er sie unter sich auf dem Bett fest. Sie keuchte unter seinem Gewicht, kurze, flache Atemzüge, von denen ihr ganz schwindlig wurde. Er drückte sich grob an sie und rieb seine Erektion an ihrem Bauch. Sie stellte fest, dass er sauer aus dem Mund roch und seine Zähne ganz grau waren. Als er ihre Arme losließ, wagte sie eine Sekunde lang zu hoffen, dass er vielleicht seine Meinung geändert hätte und sie in Frieden lassen würde, doch nun packte er ihre beiden Handgelenke mit einer Hand. Mit der anderen quetschte er ihre Brust, versenkte seine Finger in ihrem Fleisch und grinste, als sie vor Schmerzen aufschrie.
«Schon gut, Beatrice, spiel nur die Spröde, das erregt mich», keuchte er und steckte ihr die Zunge in den Mund.
Verzweifelt drehte sie den Kopf weg, doch vergebens. Seine Bartstoppeln kratzten sie, und während er sie mit der einen Hand mit eisernem Griff festhielt, kratzte er mit der anderen rücksichtslos über ihren Körper und fuhr unter ihr Nachthemd. Sie hörte das Geräusch des zerreißenden Stoffes, und als ein hartes Knie ihre Schenkel auseinanderzwang, schrie sie laut auf. «Nein, hören Sie auf, ich will nicht.»
«Verdammt, halt den Mund.» Er hob die Hand und schlug sie ins Gesicht.
Sie schmeckte den Geschmack von Blut im Mund, und es pfiff in ihren Ohren, während er ihre Beine weiter spreizte. Beatrice versuchte Widerstand zu leisten, doch er war viel zu stark. Sie schluchzte. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie konnte es nur so widerlich sein?
Als er aufstand, um sich die Hose aufzuknöpfen, ließ er ihre Handgelenke kurz los. Beatrice zog ein Bein an und zielte zwischen seine Beine. Dann rammte sie ihm kräftig das Knie in den Schritt und hörte ihn aufbrüllen.
«Du verdammtes Miststück!», fauchte er.
Sie versuchte, vom Bett hochzukommen, doch jetzt war er nicht mehr nur erregt, sondern auch wütend. Seine blassen Augen waren ganz dunkel, als er sie zornig musterte.
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