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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schnell wie möglich in Ordnung bringen können?«
    Alathea nickte.
    »Gut.« Er hielt einen Moment ihren Blick, dann hob er die Hand.
    Alatheas Atem setzte aus. Verloren in den haselnussbraunen Tiefen seiner Augen, erbebte sie innerlich, als seine Finger zuerst ihr Kinn entlangfuhren, um es dann zu umschließen. Sein Daumen strich langsam über ihre Lippen. Sie fühlte ihre Augenlider flattern, ihre Lippen nachgeben. Ihr schwirrte der Kopf.
    »Und dann«, verkündete er, »werden wir alles Übrige in Ordnung bringen.«
    Sie war versucht, eine Augenbraue hochzuziehen, doch ein letzter Rest von Vorsicht verhinderte das. Als sie einfach nur seinen Blick erwiderte, nickte er.
    »Ich werde morgen bei dir vorsprechen.«

    Sie hatte nie Angst vor Gabriel gehabt. Nach reiflicher Überlegung kam Alathea zu dem Schluss, dass sie es auch jetzt nicht hatte. Es war nicht Angst, die ihre Nerven reizte, als sie ihn bei einem Spaziergang im Park erblickte, es war Erwartung. Doch was sie erwartete, wusste sie nicht recht zu sagen.
    Zusammen mit Mary, Alice, Heather und Eliza gingen sie seit zwanzig Minuten spazieren. Lord Esher und sein Freund Mr Carstairs von den Finchley-Carstairs, beide junge Gentlemen von untadeligem Ruf, hatten sich ihrer Gruppe angeschlossen. Seine Lordschaft plauderte mit Mary, während Mr Carstairs mannhaft die anderen unterhielt, während sein Blick immer wieder zu Alice hinüberwanderte.
    Alathea hielt sich im Hintergrund und beobachtete die sich anbahnenden Romanzen mit Wohlwollen, bis sie Gabriel herankommen sah. Nachdem sie ihn erblickt hatte, sah sie nichts mehr außer ihm: sehr elegant in seinem morgendlichen Gehrock, wildledernen Reithosen und Schaftstiefeln, während eine leise Brise in seinen braunen Locken spielte. Mit heiterer Miene grüßte er ihre wie auch seine Schwestern mit brüderlicher Vertrautheit, taxierte die plötzlich leicht nervösen jungen Herren und nickte ihnen schließlich billigend zu. Dann fiel sein Blick auf sie. Er ließ die jungen Leute hinter sich und schlenderte zu ihr.
    Alathea umklammerte den Griff ihres Sonnenschirms und betete, dass er sich nicht widerrechtlich eine ihrer Hände aneignete.
    Ihre Blicke begegneten sich, dann zuckte eine seiner Augenbrauen. »Ich beiße nicht«, murmelte er, als er neben ihr stehen blieb, »zumindest nicht in der Öffentlichkeit.«
    Sie spürte, wie sie rot anlief. Er genoss den Anblick, seine Braue zuckte noch einmal, dann wandte er sich ab und schaute der Gruppe nach, die bereits weit vor ihnen war. »Ich denke, wir sollten sie besser im Auge behalten.«
    »In der Tat.« Alathea schritt weit aus. Er hielt neben ihr Schritt.
    »Hast du schon von Wiggs gehört?«
    »Nein - sein Termin ist erst für elf Uhr angesetzt.« Es war gerade erst kurz nach neun.
    »Gehst du heute zu dem Ball von den Clares?«
    »Ja.«
    »Gut - dann sehe ich dich dort.«
    Alathea nickte. Das war einer der Vorzüge, dass die Gräfin demaskiert worden war: Jetzt konnten sie sich leicht treffen und Informationen austauschen. »Ich habe das Buch dieses Forschers gelesen, zumindest die relevanten Kapitel.«
    Als sie ihren Sonnenschirm über die Schulter legte und in ihrem Retikül kramte, spürte sie Gabriels Blick auf ihrem Gesicht.
    »Die Lampe war wohl noch um Mitternacht entzündet?«
    Sie blitzte ihn an. Er brauchte ihr nicht zu sagen, dass sie Ringe unter den Augen hatte. »Wann sonst soll ich Zeit zum Lesen finden?«
    Die Schroffheit ihrer Antwort zeitigte keine wahrnehmbare Wirkung. »Wenn du dich aufreibst, hilft uns das auch nicht weiter. Was ist das?« Er nahm das Blatt Papier, das sie ihm hinhielt.
    »Das ist die Beschreibung, die der Forscher von den drei Städten liefert.«
    Er las den Text im Gehen durch. Seine Augenbrauen schoben sich immer weiter nach oben.
    »Wie überaus interessant. Wann war dieser Forscher dort?«
    »Erst letztes Jahr. Das Buch ist gerade erst erschienen.«
    Alathea neigte sich ihm zu, warf einen Blick auf die Seite und tippte auf einen Absatz. »Wenn ich mich recht entsinne, hat Crowley gesagt, die Gesellschaft habe ein großes Gebäude in Fangak von irgendeiner französischen Regierungsagentur erworben, um die Arbeiter unterzubringen, die damit beschäftigt sind, die Minen der Gesellschaft zu errichten. Diesem Forscher zufolge ist Fangak nicht mehr als eine Ansammlung von Holzhütten weitab von jeglicher Zivilisation.«
    »Crowley hat außerdem behauptet, Lodwar läge an einer Haupthandelsstraße. Stattdessen scheint es eine

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