Ein unmoralischer Handel
zufrieden genug sein würde, um ihre anfängliche Verwunderung zu vergessen.
»Esher und Carstairs sitzen wieder bei deinen Schwestern.« Gabriel warf ihr einen scharfen Blick zu, als sie das Musikzimmer verließen. »Wie entwickelt sich das?«
»Sehr gut.« Alathea blieb im Foyer stehen, nahm ihre Hand von seinem Arm und warf einen Blick zurück in den Raum. »Ich denke, innerhalb von zwei Wochen wird es so weit sein.« Dann wurde ihre Miene ernster. »Hast du … etwas über einen von ihnen in Erfahrung gebracht?«
»Nein.« Er musterte ihr Gesicht. »Ich habe sie schon überprüft - sie sind genau das, was sie scheinen. Beide wohlhabend genug, um zu heiraten, wen sie möchten, und in beiden Fällen dürfte ihre Familie auch mehr als erfreut darüber sein, dass sie sich die Töchter eines Grafen als Braut auserkoren haben.«
»Dem Himmel sei Dank. Ich habe mich schon langsam gefragt, ob das alles zu schön ist, um wahr zu sein. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass beide Mädchen so leicht unter die Haube kommen.« Sie schaute noch einmal zu ihren Schwestern hinüber. »Diese Saison hat sich als weitaus glücklicher erwiesen, als zu erwarten war.«
Mit seinem Blick auf ihrem Gesicht, auf der köstlichen Linie ihres Kinns, nickte Gabriel bedächtig. Er zögerte, dann berührte er ihren Arm. »Au revoir.« Er ging an ihr vorbei und verließ das Haus.
Am folgenden Nachmittag traf er sie im Park, eine schlanke, geschmeidige Erscheinung in Pastellgrün. Der zarte Stoff ihres Kleides betonte ihre Hüften, schwang verführerisch um sie herum, als sie hinter ihren Schwestern herging. Esher und Carstairs machten wieder einmal ihre Aufwartung; Gabriel hatte sich vorgenommen, in den nächsten Tagen mit beiden über ihre Absichten zu sprechen. Ein kleiner Ansporn konnte ja nicht schaden.
Alathea zog seine Blicke magisch an. Er verlängerte seine Schritte, um den Abstand zwischen ihnen zu verringern. Sie wirbelte herum, als er sie einholte. Überraschung und Erkennen flackerten in ihren Augen auf, dann nahm sie sich zusammen und neigte anmutig den Kopf. »Hast du etwas gehört?«
Er ergriff ihre Hand, eine Bewegung, die mittlerweile normal zu sein schien, ja erwünscht, und reichte ihr den Arm, wodurch er sie zwang, neben ihm herzugehen. »Nein. Nichts Neues.«
»Ach.«
Er spürte ihren fragenden Blick. Sie wollte wissen, was ihn hergeführt hatte. »Ich dachte, du könntest dich vielleicht für die Einzelheiten interessieren, die Montague zusammengetragen hat.«
Das Ablenkungsmanöver funktionierte; sie folgte nicht nur seinem Bericht, sondern stellte sogar ein paar scharfsinnige Fragen zu den von der Gesellschaft geplanten Ausgaben. Er nickte. »Ich werde Montague noch einmal darauf ansetzen …«
»Alathea! Welch eine erfreuliche Überraschung!«
Der Ausruf brachte sie zum Anhalten. Ganz versunken in ihr Gespräch hatten sie nichts um sich herum wahrgenommen. Gabriel stieß einen leisen Fluch aus, als sein Blick auf die Gräfin Lewes fiel, die zusammen mit ihrem Bruder Lord Montgomery auf sie zukam.
Alathea lächelte. »Cecile! Wie wundervoll, dich zu sehen.«
Mit finsterer Miene nickten Gabriel und Montgomery sich förmlich zu. Beide warteten sie scheinbar geduldig, während die Damen ihre überschwängliche Begrüßung fortsetzten. Aus den Anspielungen der Gräfin entnahm Gabriel, dass sie und Alathea demselben Jahrgang entstammten. Ihre Bekanntschaft rührte noch von Alatheas abgebrochener Ballsaison vor elf Jahren her. Aus Montgomerys selbstgefälligem Gesichtsausdruck schloss Gabriel, dass Seine Lordschaft sich einbildete, die Beziehungen seiner Schwester zu Alathea würden ihn auf vertrauteren, wesentlich privateren Fuß mit Alathea bringen.
»Und Mr Cynster!«, wandte sich die Gräfin ihm mit einem breiten Lächeln zu.
»Madam.« Gabriel nahm ihre Hand und verbeugte sich elegant. Alatheas Finger glitten von seinem Arm. Ohne hinzusehen, ergriff er ihre Hand und hielt sie fest. Sie erstarrte. Beinahe konnte er hören, wie sie sich fragte, was er wohl vorhabe.
»Vielleicht«, schlug die Gräfin den kleinen Zwischenfall geflissentlich übersehend vor, »könnten wir gemeinsam einen kleinen Spaziergang unternehmen?«
Alathea lächelte. »Ja, warum nicht?«
Gabriel drückte ihre Finger und machte dann ein großes Schauspiel daraus, ihre Hand in seine Armbeuge zu legen. Sie warf ihm einen warnenden Blick zu und wandte sich dann an Lord Montgomery. »Ist Ihre Mutter wohlauf?«
Gabriel war wenig
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