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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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alles, was er bewirkte, war, dass auch sie jetzt hungrig wurde.
    Sein Atem strich warm über ihre bebenden Lippen. »Die Leidenschaft, die dich gestern schier überflutet hat, als du mich aufgenommen hast …« Seine Lippen berührten wieder ihren Mund, ein weiterer schmerzlich unvollendeter Kuss. »Diese Leidenschaft, die dich dazu getrieben hat, dich mir zu öffnen, mir jedes Geschenk zu machen, um das ich dich gebeten habe. Glaubst du, das wird jemals vergehen?«
    Niemals. Alathea schwankte. Ihre Lider waren so schwer; alles, was sie sehen konnte, waren seine Lippen, die immer näher kamen. Ihre Hände auf seinen Revers hätten ihn zurückdrängen sollen, stattdessen klammerten sich ihre Finger in den dicken Stoff und zogen ihn näher heran. Ihr Denkvermögen ertrank in einem Meer aus körperlichem Begehren. Kurz bevor seine Lippen ihre Eroberung vollendeten, gelang es ihr zu flüstern: »Ja.«
    Lippen berührten sich, fanden sich, pressten sich aufeinander. Einen Augenblick später ergab sie sich mit einem Seufzer, überließ ihm ihren Mund, erzitterte angesichts seiner langsamen, gemächlichen Inbesitznahme. Er erforschte jeden Zentimeter und beschwor dann gezielt Erinnerungen an ihre Vereinigung herauf. Berauschende Leidenschaft, brennendes Verlangen hielten sie fest im Griff, als er sich aus dem Kuss löste und ihren Lippen zuflüsterte: »Lügnerin.«
    »Guten Morgen.«
    Alathea schaute auf und schaffte es gerade noch, nicht aufzustöhnen. »Was machst du denn hier?«
    Das hier war ihr Schreibzimmer, ihr persönlicher, privater Bereich, in den andere sich nur auf Einladung hereinwagen durften. Sie hatte sich unter dem Vorwand hierher zurückgezogen, die Haushaltsabrechnungen überprüfen zu wollen, doch in Wirklichkeit versuchte sie, einen sicheren und vernünftigen Pfad durch ihre plötzlich so unsicher gewordene Welt zu finden. Seit dem kleinen Intermezzo in der Laube war sie sich nicht mehr im Klaren, was Realität und was nur ein träumerisches Fantasiegebilde war. Als sie Gabriel die Tür hinter sich schließen sah, gab sie ihr Vorhaben resignierend auf. Sie würde in dieser Sache heute nicht weiterkommen, nicht, solange er mit ihr im gleichen Raum war.
    »Mir ist der Gedanke gekommen«, begann er, während er auf sie zuging und sich umsah, »dass wir jetzt, da die Saison ihren Höhepunkt erreicht hat, damit rechnen müssen, dass Crowley die Schuldverschreibungen in ungefähr zwei Wochen einfordert.« Als er am Tisch ankam, schaute er ihr in die Augen. »Es ist an der Zeit, dass wir anfangen, unsere Petition an das Gericht zu formulieren.«
    »Nur zwei Wochen?«
    »Er wird nicht bis ganz zum Ende abwarten. Ich schätze, er wird seine Schäfchen lieber ins Trockene bringen, solange der ton noch mit sich selbst beschäftigt ist. Ich schlage deshalb vor«, fuhr er fort, während er es sich in dem Sessel gegenüber vom Tisch bequem machte und seine langen Glieder ausstreckte, »dass du Wiggs einbestellst. Wir müssen wissen, was er dazu meint. Ich habe Montagues Zahlen mitgebracht.«
    Alathea musterte ihn, wie er da so entspannt in ihrem Sessel lümmelte. Er lächelte sie gewinnend an, offensichtlich bemüht, sie nicht zu provozieren. Mit erzwungener Ruhe erhob sie sich und zog die Klingel. Als Crisp hereinkam, bat sie ihn, nach Wiggs zu schicken. Crisp entfernte sich mit einer Verbeugung. Sie drehte sich um und stellte fest, dass Gabriel in die Bücher auf ihrem Tisch schielte.
    »Was machst du da?«
    »Die Haushaltsabrechnungen.«
    »Aha.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Lass dich nur nicht stören.«
    Alathea schwor sich, dass sie das bestimmt nicht würde, was allerdings leichter gesagt als getan war. Mit dem Stift in der Hand zwang sie sich, eine Zahlenkolonne nach der anderen durchzugehen. Trotz bester Vorsätze wiesen die Zahlen eine entnervende Neigung dazu auf, ihr vor den Augen zu verschwimmen. Ihre Sinne flatterten vor Anspannung. Sie biss sich auf die Lippe, packte den Stift fester und starrte finster auf ihre sauberen Eintragungen.
    »Soll ich dir helfen?«
    »Nein.«
    Sie schloss drei weitere Kolonnen ab, dann schaute sie vorsichtig auf. Er beobachtete sie mit einem Gesichtsausdruck, den sie nicht zu deuten wusste. »Was?«
    Er erwiderte ihren Blick, dann zog er langsam eine Augenbraue hoch.
    Sie errötete. »Hau ab! Geh raus und setz dich in den Salon!«
    Er grinste. »Ich sitze hier sehr bequem, und der Anblick ist durchaus nach meinem Geschmack.«
    Alathea starrte ihn wütend

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