Ein unmoralischer Handel
absoluten Unfähigkeit, ihre weiblichen Sehnsüchte zu verschleiern, die sich mit der Selbstsicherheit ihrer Jahre tarnten. Ihre Zunge wand sich um seine; ihre Finger krallten sich in seine Schulter. Er ließ seine Hand von ihrem Kinn gleiten und zu ihrer Brust hinunterwandern, er nahm den festen Hügel auf und begann nach dem kleinen Gipfel zu tasten. Ihre Hand folgte der seinen, legte sich über sie, spürte, wie er leicht zu kneten und zu liebkosen begann. Mit einer raschen Bewegung zog er seine Hand plötzlich weg und tauschte die Position; nun ruhte seine Hand auf ihrer, drückte ihre Handfläche auf die erhitzte Haut ihres Busens, führte ihre Finger zu der aufgerichteten Knospe und drückte sie fest.
Sie keuchte, wölbte sich …
Beide hörten gerade noch rechtzeitig das Knarren einer Diele, bevor die Tür aufflog.
Charlie schaute herein: »Halli-hallo!« Er nickte Gabriel zu, der am Fensterrahmen lehnte, dann wandte er seinen Blick Alathea zu. »Ich gehe gleich in die Bond Street - Mama meinte, ich solle mal fragen, ob wir noch etwas für morgen Abend brauchen.«
Mit donnerndem Herzklopfen schüttelte Alathea den Kopf und betete inständig, dass Charlie im Gegenlicht die Röte nicht bemerken würde, die ihre Wangen erglühen ließ. »Nein. Nichts.« Ihr Ball, auf dem Mary und Alice offiziell in die feine Gesellschaft eingeführt werden sollten, fand morgen Abend statt. »Mir scheint, als hätten wir schon alles zusammen.«
»In Ordnung! Dann zieh ich los.« Mit einem Winken verschwand Charlie wieder und schloss die Tür hinter sich.
Während sie tief Luft holte - was auch dringend notwendig war -, wandte Alathea sich um. Ihre Blicke trafen sich, sie zog ein finsteres Gesicht: »Hör auf, daran zu denken!« Mit Schwung trat sie wieder an den Tisch und nahm die Feder auf. »Abgesehen davon lässt sich die Tür nicht abschließen.«
Sie hörte sein unterdrücktes Lachen, weigerte sich jedoch, ihn anzusehen. »Ich denke«, sagte sie, als sie die Feder ins Tintenfass tauchte, »wir sollten als Nächstes alles notieren, was wir über Fangak, Lodwar und dieses andere Kaff da herausbekommen haben.«
Er seufzte dramatisch: »Kingi.«
Ihren Hoffnungen zum Trotz, dass bereits alles Benötigte im Hause sei, stellte sich am nächsten Morgen heraus, dass es doch noch eine ganze Menge kleiner Besorgungen gab, die es unbedingt zu erledigen galt. Während Serena mit Crisp und Mrs Figgs, die beide ganz in ihrem Element waren, die Stellung hielt, verfrachtete Alathea Mary und Alice in die kleine Kutsche und entfloh.
»Ein Irrenhaus!« Alice lugte aus dem Fenster zum Haus zurück, wo gerade der rote Teppich ausgeschüttelt und in Position gebracht wurde. »Wenn sie den jetzt schon auslegen, ist er bis heute Abend im Eimer.«
»Crisp wird sich schon darum kümmern.« Alathea ließ sich in die Polster zurücksinken und schloss die Augen. Seit dem Morgengrauen war sie auf den Beinen und hatte bereits mit den Lieferanten und dem Floristen gesprochen. Alle wichtigen Aspekte des Abends waren zum Glück bereits geregelt. Sie öffnete die Augen wieder und überflog erneut die leicht zerknüllte Liste, die sie in der Hand hielt. »Zuerst Handschuhe, dann Strümpfe und zum Schluss noch die Bänder.«
Anderthalb Stunden später brachte die Kutsche sie wieder zurück nach Hause. Mary und Alice sprudelten vor Aufregung nur so über; Alathea beobachtete sie frohen Herzens. Ganz egal, wie anstrengend der Tag auch gewesen sein mochte, dieser Abend würde sie für alles entschädigen.
Als sie in die Mount Street zurückkehrten, schaute sie beiläufig aus dem Fenster - und erblickte Jeremys Kopf beinah auf gleicher Höhe mit ihrem.
»Was …?«
Sie beugte sich vor, starrte aus dem Fenster. Dann lehnte sie sich hinaus, um eine bessere Sicht auf ihren jüngeren Bruder zu haben, der aus vollem Halse lachend und mit den Armen herumfuchtelnd hoch oben auf einem Laufrad hockte und - von Charlie und Gabriel angeschoben - mit Höchstgeschwindigkeit den Bürgersteig entlangsauste.
Sie unterdrückte einen Schrei.
Die Kutsche fuhr an den Stufen zur Eingangstür vor. Mary und Alice stolperten heraus, hielten einen Moment inne, um Jeremy und seine Gesellschaft zu betrachten, dann rannten sie kichernd nach drinnen.
Alathea stieg langsamer aus der Kutsche, richtete sich auf und wartete hocherhobenen Hauptes, bis die Übeltäter bei ihr anlangten. Sie taten dies in unziemlicher Hast. Einen grauenvollen Augenblick lang sah sie schon ihren
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