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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schrecklichsten Alptraum wahr werden, als sich das schwankende Vehikel, zum Halten gebracht, zur Seite neigte und Jeremy von dem hohen Sattel kippte …
    Gabriel streckte die Arme aus, fing ihn auf, schwang ihn herum und stellte ihn auf die Füße, während Charlie das Gefährt ordentlich abstellte. Charlie und Gabriel grinsten sie an - wobei sich Jeremy nach Kräften um einen unschuldigen Gesichtsausdruck bemühte.
    Alathea fixierte ihn. »Ich dachte, du hättest mir dein Versprechen gegeben, unter keinen Umständen in der Stadt auf dieses Ding da zu steigen?«
    Jeremy wand sich mit niedergeschlagenen Augen.
    Gabriel seufzte tief: »Es war meine Schuld.«
    Verwundert schaute Alathea ihn an: »Deine?«
    »Ich kam gerade vorbei, als euer Bediensteter das Vehikel in Empfang nahm; da habe ich angeboten, ihnen zu zeigen, wie man damit umgeht.«
    »Du bist damit gefahren?«
    Er bedachte sie mit einem überheblichen Blick: »Selbstverständlich. Es ist ganz einfach. Möchtest du, dass ich es dir vormache?«
    Sie hätte um ein Haar zugestimmt. Die Vorstellung, wie er in seinem wie üblich höchst eleganten Aufzug auf diesem lächerlichen, schwankenden Vehikel thronte und die vornehme Straße hinauf und hinunter fuhr, war eigentlich zu schön, um sie sich entgehen zu lassen. Doch … »Nein.« Sie wandte ihren Blick wieder Jeremy zu. »Darum geht es überhaupt nicht.«
    »Ehm, also das kam nur, weil ich, als ich bis zur Ecke gefahren war, Jeremy auf den Sitz gehoben und ihm gesagt habe, er solle einfach die Beine herunterbaumeln lassen. Mir ist nicht in den Sinn gekommen, dass das Laufrad zwar für ihn angeschafft wurde, es ihm aber verboten sein könnte, damit auch zu fahren.«
    Alathea bemerkte den flinken Blick, den Jeremy ihr von unten zuwarf. Sie presste die Lippen zusammen, erklärte dann jedoch: »Die Vereinbarung, mit der ich Serenas Zustimmung zur Anschaffung des Rades gewonnen habe, bestand darin, dass Jeremy damit ausschließlich auf dem Rasen im Park fahren würde. Er neigt dazu, sich die Knochen zu brechen - bis heute haben wir drei Armbrüche und ein gebrochenes Bein überstanden. Ein gebrochenes Schlüsselbein ist nie besonders erfreulich, aber ausgerechnet heute käme es absolut ungelegen.«
    Jeremy schaute zu ihr hoch. Alathea fing seinen Blick auf. »Du kannst von Glück sagen, dass ich es war, die mit Mary und Alice in die Geschäfte gefahren ist, und nicht deine Mama - sie wäre in Ohnmacht gefallen, wenn sie deine Vorstellung hier gesehen hätte.«
    Jeremy trat von einem Fuß auf den anderen, doch seine Augen funkelten. Die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Lippen, es wartete nur darauf, sich auszubreiten. »Aber sie hat es nicht gesehen - sondern du. War das nicht toll?« Sein Lächeln gewann die Oberhand.
    Alathea verzog den Mund bei dem Versuch, das ihre zu unterdrücken. »Potenziell großartig - du bräuchtest noch ein bisschen Übung, aber wage es ja nicht, hier noch einmal damit zu fahren.«
    »Was ist denn mit dem Rasen im Garten?«, fragte Charlie. »Er ist dicht, er würde sich nichts brechen, wenn er darauf fiele.«
    »Und es ist ein wenig abschüssig, gerade richtig«, fiel Gabriel ein. »Und ich verspreche, dass ich ihn nicht in die Rhododendren sausen lassen werde.«
    Angesichts der drei männlichen Gesichter zwischen zwölf und dreißig Jahren, alle mit demselben flehenden Gesichtsausdruck, gab sich Alathea geschlagen: »In Ordnung - ich werde hineingehen und Serena schonend vorbereiten.« Sie fing Gabriels Blick auf, als sie sich zu den Stufen umdrehte. »Zumindest seid ihr dann alle aus dem Weg.«
    Sein Grinsen hätte seinem Namenspatron alle Ehre gemacht.
    Während sie das Vehikel um die Ecke zum rückwärtigen Tor schoben, trat Alathea über die Schwelle - und tauchte in ein Inferno ein. Als Erstes spürte sie Serena auf und versicherte ihr, dass Jeremy in den besten Händen sei, wobei sie Gabriels Versprechen, ohne nachzudenken, ziemlich ausschmückte, bis ihr schließlich klar wurde, dass Serena ihm nur allzu gern vertraute.
    Während der nächsten Stunde war sie vollauf mit den Anfragen der Lieferanten, des Floristen und - was noch viel wichtiger war - des Dekorateurs beschäftigt. Ihre ungewöhnliche Idee, den weitläufigen Ballsaal mit Stoffbahnen aus hellblauem Musselin zu dekorieren, die man später der weiblichen Dienerschaft hier sowie in Morwellan Park schenken konnte, war von dem ernsthaften jungen Dekorateur stilvoll in die Tat umgesetzt worden, sodass der

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