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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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darüber. Dann geleitete er sie zu der Schlange, die sich am Ausgang des Speisezimmers gebildet hatte.
    Die Botschaft, die er den interessierten Beobachtern vermittelte, war kristallklar. Obwohl er, wenn er es wollte, wirklich teuflisch sein konnte, war sie sich nicht sicher, ob er sich im Moment absichtlich mit ihr brüstete. Sein Verhalten entsprang einfach den Gefühlen, die er ihr gegenüber jetzt hegte.
    Er fing ihren Blick auf und zog eine Augenbraue in die Höhe: »Was?«
    Sie schaute in seine haselnussbraunen Augen, kräuselte die Lippen, schüttelte dann jedoch den Kopf und sah weg: »Nichts.«
    Es bestand keine Aussicht, ihn dazu zu bewegen, sein Verhalten zu ändern; und tief in ihrem Inneren wusste sie auch, dass sie ihre neue Vertrautheit vermissen würde, wenn er es wirklich täte.
    Der Ballsaal erregte großes Aufsehen. Während sie die Gäste willkommen hieß und Mary und Alice beistand, die Furcht einflößenden Matronen zu begrüßen, erhielt Alathea zahlreiche Komplimente wegen der ungewöhnlichen Dekoration. Leider waren viele dieser alten Schlachtschiffe nur allzu gern bereit, ihre Geschütze auf sie zu richten, nachdem sie ihre Aufmerksamkeit von Mary und Alice abgewandt hatten.
    »Ein Verbrechen«, erklärte Lady Osbaldestone, wobei sie die in Seide gekleidete Figur von Alathea durch ihr Lorgnon studierte. »Die reinste Verschwendung, meine Liebe, die reinste Verschwendung!« Ein knochiger Finger piekste ihr in die Rippen. »Weiß Gott, warum Sie sich so lange versteckt haben, aber es wurde höchste Zeit, dass irgendein Wüstling mal an Ihren Korsettstangen rüttelt.«
    Andere wählten einen anderen Weg.
    »Also, meine Liebe, verwenden Sie viel Zeit auf karitative Projekte?« Lady Harcourt, etwa im gleichen Alter wie Alathea, lächelte falsch. »Es muss schön sein, ein so ruhiges Leben zu führen.«
    Alathea beantwortete all diese Fragen mit einem heiteren Lächeln und ruhiger Gelassenheit. Sobald der Strom der Neuankömmlinge etwas verebbte, erschien Gabriel und zog sie, von Serena ermuntert, aus dem Empfangsspalier.
    »Aber Mary und Alice …«
    »Serena ist doch bei ihnen. Da ist jemand, den ich dir gern vorstellen würde.«
    »Wer denn?«
    Seine Großtante Clara war eine liebenswürdige, wenn auch ein wenig oberflächliche alte Dame. Sie tätschelte Alathea die Hand: »Ihre Schwestern sind außerordentlich reizend, meine Liebe, aber wir werden dafür sorgen müssen, dass Sie zuerst heiraten.«
    »Das sage ich ja schon die ganze Zeit«, warf Gabriel ein.
    Über Claras Kopf hinweg schoss Alathea ihm einen warnenden Blick zu.
    »In der Tat, ja«, sagte Clara und tätschelte noch einmal ihre Hand. »Wir werden einen netten Gentleman für Sie finden - vielleicht dieser hübsche Junge, dieser Chillingworth?«
    Der Ausdruck auf Gabriels Gesicht war unbezahlbar. Alathea schaffte es gerade eben, nicht laut herauszulachen. »Ich denke nicht«, entgegnete sie mit einem Grinsen.
    »Nein? Nun, dann lassen Sie uns mal überlegen. Wer käme denn sonst noch in Frage?«
    Devil erschien, bevor Clara über weitere Alternativen nachdenken konnte. Sie entließ Alathea, um ihn am Ärmel zu zupfen. »Ist Honoria hier?«
    Devil grinste. »Sie ist auf der anderen Seite des Saals, ich bringe dich zu ihr, wenn du es wünschst.«
    »Oh, ja, sehr freundlich.« Mit der einen Hand umklammerte sie ihren Schal, mit der anderen Devil, lächelte Alathea zum Abschied zu und machte sich auf den Weg.
    »Da sind die Carmichaels.« Gabriel lenkte Alatheas Blick auf ein Paar, deren Landsitz nicht weit von Morwellan Park und Quiverstone Manor entfernt war. Sie schlenderten zu ihnen hinüber.
    Während der nächsten zwanzig Minuten bewegten sie sich durch die immer noch dichter werdende Menge, blieben hier und da stehen, um ein bisschen zu plaudern, stets unter Gabriels Leitung. Erst als sie in dem Meer von Köpfen Lord Montgomery erspähte und später Lord Falworth, wurde Alathea klar, was er da eigentlich tat. Indem er sie ständig von einem Gespräch zum nächsten führte, bekam ihr Hofstaat keine Gelegenheit, sich um sie zu scharen.
    Alathea schluckte ihren Protest hinunter - sie zog es vor, an Gabriels Arm durch die Menge zu gleiten, anstatt sich von ihrem leider oft allzu nichtssagenden Hofstaat umringen zu lassen. Es war entschieden am klügsten, so zu tun, als bemerke sie seine anmaßenden Manöver gar nicht.
    Dann begannen die Musiker zu spielen, die Menge teilte sich auf wundersame Weise und eröffnete eine große

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