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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gesellschaft platzen, ist er ruiniert. Und dann werden wahrscheinlich auch einige ziemlich unangenehme und zornige Gläubiger hinter ihm her sein. Grundsätzlich würde ich Crowley für gefährlicher halten als eine tollwütige Ratte, die man in die Enge getrieben hat.«
    »Hm.« Vanes Blick wanderte zu seiner Frau hinüber, die einen Meter entfernt lebhaft mit Alathea plauderte. »Ich mache mir Sorgen um Patience. Sie sieht ein bisschen blass aus, findest du nicht?«
    Gabriel betrachtete Patience’ gesunde Gesichtsfarbe. »Eindeutig leidend.«
    »Ein kurzer Aufenthalt in Kent dürfte genau das Richtige sein, damit sie sich wieder erholt. Frische Luft, ein bisschen Sonne …«
    »Eine Menge von euren Landarbeitern rund um das Haus. Genau das, was der Doktor empfiehlt.« Gabriel wandte sich schwungvoll zu Gerrard um, der schweigend zugehört hatte. »Als pflichtbewusster Bruder wirst du natürlich deine Schwester aufs Land begleiten.«
    Gerrard grinste. »Wie du meinst - ich kann da genauso gut zeichnen wie hier.«
    Vane wies auf Patience und Alathea. »Sollen wir die frohe Kunde überbringen?«
    Zehn Minuten später mischten Gabriel und Alathea sich wieder ins Gedränge. Alathea lächelte. »Das war doch sehr aufmerksam von Vane, so besorgt um Patience zu sein, auch wenn überhaupt kein Anlass dazu besteht. Es geht ihr bestens.«
    »Na ja, ein Ehemann muss tun, was ein Ehemann eben tun muss, besonders wenn er ein Cynster ist.« Gabriel warf ihr von der Seite her einen Blick zu. »Hast du etwas Nützliches erfahren?«
    »Wir haben über die Schwangerschaft gesprochen.«
    »Ich weiß.«
    Alathea machte noch einen weiteren Schritt, erstarrte und wirbelte herum. »Was …? Du glaubst doch nicht …?«
    Er riss die Augen auf. »Was nicht?« Die Musik begann zu spielen. Er legte ihr einen Arm um die Taille, zog sie zu sich heran, in seine Arme und auf die Tanzfläche.
    Den Blick starr über seine Schulter hinweg gerichtet, holte Alathea beklommen Atem. Ungeachtet der Röte, die auf ihren Wangen flammte, erklärte sie kategorisch: »Ich bin nicht schwanger.«
    Sein tiefer Seufzer wehte durch die Locken über ihrem Ohr. »Ah, nun ja, man macht sich halt Hoffnungen.«
    Seine Hand an ihrem Rücken begann sich zu bewegen und beschrieb kleine, sanfte Kreise. Alathea biss sich auf die Lippen, um nicht einfach mit der Wahrheit herauszuplatzen - dass sie nicht wusste, ob sie es war oder nicht. Sie würde nicht, unter keinen Umständen, mit ihm über solche Dinge sprechen. Ganz besonders nicht mit ihm.
    »Eines Tages wirst du mit meinem Kind schwanger sein - du weißt das doch, oder?«
    Sie schloss die Augen - versuchte, auch ihre Ohren vor seinen Worten zu verschließen, doch sie fielen auf fruchtbaren Boden, direkt in ihren Kopf, direkt in ihr Herz, direkt in ihre sich sehnende Seele.
    »Du liebst Kinder - du möchtest gern eigene Kinder. Ich werde dir so viele geben, wie du willst.«
    Sie drehten sich, ohne auf den Tanz zu achten, bewegten sich zu einer unhörbaren Musik.
    »Du möchtest ein Kind von mir haben - ich möchte das auch. Eines Tages wird es geschehen, Thea - vertrau mir, es wird geschehen.«
    Sie schauderte. Zu ihrer unendlichen Erleichterung sagte er nichts mehr, sondern steuerte sie einfach nur über die Tanzfläche. Als die Musik verklang und er sie freigab, hatte sie sich wieder gefangen. Sicherheitshalber sah sie ihm dennoch nicht in die Augen; stattdessen schaute sie suchend durch den Raum. »Ich sollte mit Serena besprechen …«
    »Es ist alles in Ordnung - sie hat mir gesagt, ich soll dich davon abhalten, dass du dir Sorgen machst.«
    Das hatte zur Folge, dass sie ihn fragend ansah. »Das kann nicht sein.«
    »Das kann sehr wohl sein, und du weißt, dass ein Gentleman alles tun sollte, was in seiner Macht steht, um seine Gastgeberin auch zufrieden zu stellen.«
    Ihre heftige Erwiderung wurde durch das Erscheinen von Lord und Lady Collinridge abgeschnitten, den Nachbarn, denen die alte Scheune mit dem kleinen Fenster gehörte. Die Collinridges kannten sie beide von klein auf, hatten Gabriel jedoch seit Jahren nicht mehr gesehen; mit einem liebreizenden Lächeln bestärkte sie Lady Collinridge, ihn nach Kräften aufzuziehen.
    Schließlich erfand Gabriel eine Vorladung seiner Mutter, um zu entfliehen, und nahm sie mit sich.
    »Verdammt«, flüsterte er ihr zu, als sie sich ihren Weg durch das Gedränge bahnten, das mittlerweile so schlimm - beziehungsweise so gut - war wie bei jedem Ball dieser Saison. »Und

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