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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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beides. Sie zu verführen war nicht, woran Chillingworth dachte.
    Mit ungerührter Miene schaute Gabriel über die Tänzer hinweg, bis sein Blick auf Alatheas Gesicht ruhen blieb. »Sie ist nicht für Sie bestimmt.«
    »Ach?«, fragte Chillingworth herausfordernd. »Ich kann mir vorstellen, dass das jetzt überraschend für Sie kommt, vor allem für einen Cynster, aber darüber wird wohl die Dame das letzte Wort zu sprechen haben.«
    »Nein«, gab Gabriel in aller Ruhe zurück. Der Unterton ließ Chillingworth nervös werden. Und abwarten.
    Gabriel sah die Gefahr ganz klar. Chillingworth war in Devils Alter, aber noch nicht verheiratet. Er brauchte einen Erben und dafür brauchte er eine Frau. Er konnte Chillingworth’ Geschmack, dass er sich von Alathea angezogen fühlte, nur beipflichten. Doch er war keinesfalls geneigt, das zu billigen.
    Alathea liebte ihn, doch ob sie das entweder nicht wusste oder nicht akzeptieren wollte, konnte er nicht sagen. Sie war dickköpfig und eigensinnig, gewohnt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, welchen Weg sie auch einschlug. Außerdem litt sie unter ernstzunehmenden Anflügen von Verwegenheit, die er immer schon beunruhigend gefunden hatte. Er konnte niemals vorhersagen, was sie zu einer bestimmten Handlung veranlassen würde. Es fiel ihr schwer, sich mit dem Gedanken anzufreunden, ihn zu heiraten. Wenn Chillingworth jetzt um ihre Hand anhielt, würde sie vielleicht akzeptieren, nur um der Falle zu entkommen, die er ihr gestellt hatte?
    Obwohl sie ihn liebte - oder vielleicht gerade deswegen -, könnte sie ihn vielleicht von den ritterlichen Bindungen befreien wollen, die ihn, wie sie sich einbildete, dazu trieben, sie zu heiraten, und stattdessen Chillingworth nehmen.
    Über die Köpfe der anderen Tänzer hinweg beobachtete Gabriel nachdenklich Alathea und kam zu dem Schluss, dass er das nicht riskieren durfte. Sie mochte Chillingworth. Der Graf konnte sehr gewinnend sein, wenn er wollte, und war alles in allem ein Gentleman, aus demselben Holz geschnitzt wie er. Alathea war die Tochter eines Grafen. Eine Verbindung zwischen ihnen wäre rundherum passend.
    Abgesehen von einer Kleinigkeit.
    Er wandte sich Chillingworth zu und sah ihm direkt in die Augen. »Wenn Sie sich einbilden, Ihrem Mangel an einem Erben abzuhelfen, indem Sie sich mit den Morwellans verbinden, schlage ich Ihnen vor, noch einmal darüber nachzudenken.«
    Chillingworth spannte sich an und erweckte den Anschein, als könne er kaum glauben, was er da hörte. »Und wieso sollte ich das?«, fragte er in einem eisigen Ton mit kaum verhohlener Angriffslust.
    »Weil«, erwiderte Gabriel, »Sie ein toter Mann wären, bevor Sie auch nur einen Finger an die fragliche Dame legen könnten, was die Sache mit Ihrem Erben ein wenig erschweren dürfte.«
    Chillingworth starrte ihn an, dann schaute er weg, bis er seine vorherige, friedfertige Haltung wiedergewonnen hatte. »Ich kann kaum glauben, was Sie da gerade gesagt haben«, murmelte er.
    »Es ist mein Ernst. Jedes Wort.«
    »Ich weiß.« Chillingworth’ Lippen verzogen sich. »Wie aufschlussreich.«
    »Solange Sie daran denken.«
    Chillingworth sah in die Richtung, aus der Alathea jetzt, da der Tanz zu Ende war, an Falworths Arm auf sie zuschritt. Beide machten einen Schritt nach vorn, um ihr in den Weg zu treten. »Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte Chillingworth.

    Alathea konnte nicht fassen, mit welcher Leichtigkeit Gabriel sie durch die Menge verfolgte; Lord Falworth und sie hatten nicht einmal richtig angefangen, ein bisschen herumzuschlendern, als er sich auch schon aus dem Gedränge herauswand. Folglich war sie überaus erfreut, Chillingworth an seiner Seite zu erblicken.
    »Mylord.« Sie überließ Chillingworth ihre Hand und lächelte ihn mit echter Wertschätzung an, als er sich verneigte. »Ich hoffe, Sie bemerken, wie ernst ich Ihre Anregungen genommen habe. Die Zahl der Gäste konnte ich nicht beeinflussen, aber es sind mehrere Walzer für heute Abend angesetzt.«
    Chillingworth seufzte. »Was für eine Art von Folter ist denn das jetzt, meine Liebe? Ich vermute, dass Sie wie gewöhnlich keinen einzigen Walzer mehr zu vergeben haben.«
    Alathea entging sein Seitenblick auf Gabriel nicht. »Leider nein.«
    »Wie auch immer«, fuhr Chillingworth fort, »wenn mich meine Ohren nicht täuschen, wird gleich ein Contredanse beginnen. Darf ich um die Freude Ihrer Gesellschaft bitten?«
    Alathea lächelte. »Mit Vergnügen.«
    Es war einer der Tänze,

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