Ein unmoralischer Handel
ist.«
»Ich meine es ernst.« Er nahm ihre Hand. »Crowley ist nicht irgendein leicht durchschaubarer Schurke - er kennt nur das Gesetz des Dschungels. Von der Minute an, wenn er von unseren Plänen erfährt, bis zu dem Zeitpunkt, wenn er wieder in den Dschungel oder an sonst einen unzivilisierten Ort verschwindet, bist du nicht mehr sicher hier.« Er fixierte sie mit seinem Blick. »Versprich mir, dass du nirgendwo allein hingehen wirst und dass du - sogar in Begleitung - deine Unternehmungen auf rein gesellschaftliche Anlässe beschränkst. Keine Besuche im Museum oder im Tower - und schon gar keine Ermittlungen mehr. Wir haben jetzt genug, um Crowley das Handwerk zu legen. Es gibt keinen Grund, dich weiter in Gefahr zu begeben.«
Lautes Gelächter lenkte ihre Aufmerksamkeit nach draußen, wo Charlie und Jeremy gerade Mary und Alice aufzogen, die auf einer Decke saßen.
»Sie sind alle sicher genug. Solange ihr innerhalb des ton bleibt, seid ihr sicher - in diesen Kreisen kann Crowley sich nicht bewegen, ohne sofort Aufmerksamkeit zu erregen.« Er schaute Alathea wieder an und drückte ihr die Hand. »Versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst.«
Alathea sah ihm in die Augen. In den haselnussbraunen Tiefen erblickte sie Dringlichkeit und eine ungewohnte Sanftheit. »Ich werde vorsichtig sein, aber wenn …«
»Ohne Wenn und Aber.« Binnen eines Wimpernschlags war alle Sanftheit aus seinen Zügen gewichen. Ihr heldenhafter Ritter starrte sie zornig an. »Versprich es mir!«
Ein Befehl, keine Bitte. Alathea funkelte zurück. »Ich werde vorsichtig sein. Ich werde keine Dummheiten machen. Damit wirst du dich zufrieden geben müssen. Du hast mir nichts zu befehlen.«
Sein Gesichtsausdruck und sein stahlharter Blick verliehen seinem finsteren Zorn noch mehr Glaubwürdigkeit: »Du bewegst dich auf dünnem Eis.«
Ja, aber was befand sich darunter? Sie musste es dringend ein für alle Mal wissen. Aus lauter Verzweiflung erwiderte Alathea hochmütig: »Ich gehöre nur mir selbst - ich bin nicht dein Eigentum.«
Haselnussbraun versank in Haselnussbraun. Die Zeit verstrich, dann wandte er den Blick ab. Seine Miene wurde noch härter, als er zu Jeremy und Alice, Augusta und Mary hinausschaute. »Lass mich dir erzählen, was geschehen wird, wenn wir unseren Richterspruch gegen die Central East Africa Gold Company in der Tasche haben.
Als Erstes werden wir heiraten. Nicht still und in aller Bescheidenheit, sondern genau hier, mitten im Herzen des ton. St. Georges an einem schönen Morgen im Juni. Danach werden wir zum Teil in London, zum Teil in Somerset leben - die Ballsaison über in London, dazu verschiedene Geschäftsreisen. Doch die meiste Zeit des Jahres werden wir in Quiverstone Manor verbringen. Von dort kannst du auch ein Auge auf Morwellan Park haben und Charlie helfen, wenn er dich braucht. Und du kannst hingehen, um Jeremy und Augusta heranwachsen zu sehen. Wir können Augustas Debüt finanziell unterstützen, und wenn wir in London sind, kannst du mit Mary und Esher, Alice und Carstairs die letzten Neuigkeiten austauschen.
Zwischendrin kannst du mit den Pächtern des Guts, die du noch nicht kennst, Bekanntschaft machen und Mama bei den zig Dingen unter die Arme greifen, um die sie sich auf dem Gut kümmert; dann kannst du ihre Arbeit übernehmen, wenn es ihr eines Tages zu viel werden sollte. Und dann sind da noch Heather, Eliza und Angelica, die - wie du ja weißt - ganz versessen darauf sind, dich ihre Schwester zu nennen. Du könnest versuchen, ihnen das Kichern abzugewöhnen - Gott weiß, Mama hat es bis jetzt noch nicht geschafft.
Der Ostflügel wird renoviert werden müssen. Ich habe nur immer veranlasst, dass die alten Möbel gepflegt werden. Ich weiß nicht einmal, in welchem Zustand die Hälfte davon ist, selbst wenn mein Bett noch stabil genug ist.«
Alathea schluckte die Frage »Stabil genug wofür?« hinunter. Die Antwort lag auf der Hand.
»Und wenn das alles dich noch nicht genug ausfüllt, dann habe ich noch eine ganze Reihe anderer Vergnügungen vorgesehen - mindestens drei Söhne und ein hübscher Schwung Töchter.« Er drehte den Kopf und fing ihren Blick auf. »Deine und meine. Unsere. Unsere Zukunft.«
Sie erwiderte seinen Blick fest und betete, dass er nicht sah, wie sehr ihr dieser Gedanke zu Herzen ging.
»Stell dir das doch einmal vor - wir sitzen unter der alten Eiche im Südteil des Gartens und schauen unseren Kindern beim Spielen zu. Hören die hellen Stimmen, wenn sie
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