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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lachen, wenn sie weinen. Nehmen sie auf den Arm, um sie zu beruhigen, um sie zu trösten oder einfach nur, weil es so schön ist, sie im Arm zu halten.« Mit glashartem Blick suchte er ihre Augen. »Du hast immer Kinder gewollt, hast immer damit gerechnet, eine eigene Familie zu gründen. Das war immer dein Traum und deine Bestimmung. Du hast ihn aufgegeben, aber jetzt hat das Schicksal ihn dir zurückgegeben.« Seine Blicke glitten suchend über ihr Gesicht, dann - als sei er zufrieden mit dem, was er gesehen hatte - lehnte er sich zurück und schaute auf den Garten hinaus. »Ich kenne dich zu gut, um zu glauben, dass du diesem Traum ein zweites Mal abschwören könntest.«
    Seine Sicherheit reizte Alathea, doch sie verzichtete auf den nahe liegenden Zornesausbruch. Seine Worte - seine Verkündung - hätten ihr Angst einjagen müssen; da lag nichts von liebender Zärtlichkeit in seinen Worten. Er war ganz Krieger - logisch, praktisch - ihr Ritter, der ihr einen Neuanfang bescherte, wofür sie ihm den gebührenden Dank erweisen und all seinen Forderungen Folge leisten sollte.
    Diese Vorstellung hätte sie zum Lachen bringen können, aber das war nicht der Fall. Wenn er charmant gewesen wäre, seine Argumente mit der lässigen Leichtigkeit vorgebracht hätte, zu der er, wie sie ja wusste, fähig war, dann wäre ihr der Mut gesunken. So verhielt er sich nämlich, wenn ihn etwas nicht sonderlich tief berührte. Stattdessen hatte er sich ihr von seiner kämpferischen Seite gezeigt, ganz Stahl und unüberwindlicher Schild. Der Gedanke drängte sich ihr auf, was er da wohl so schützte. Sie hob ihr Kinn und heftete ihren Blick auf sein Profil. »Und was ist mit uns? Mit dir und mir. Uns beiden zusammen. Wie siehst du uns?«
    Die Frage traf einen Nerv. Sein kurzes Stirnrunzeln, ein kaum wahrnehmbares Anspannen der Muskeln, die er normalerweise absolut unter Kontrolle hatte, bewiesen es ihr.
    »Ich sehe uns im Bett«, grollte er, »und noch an ein paar anderen Orten. Möchtest du alle Einzelheiten wissen?«
    »Nein. Ich habe genug Fantasie, um mir das selbst auszumalen.«
    »Gut.« Doch sein Tonfall war sanfter geworden, als habe er beim Nachdenken über ihre Frage mehr gesehen, als er erwartet hatte. »Ich stelle mir vor, dass wir ausreiten, wie wir es früher oft getan haben - jeden Tag. Du bist immer gern geritten. Reitest du noch viel?«
    Sie zögerte einen Augenblick, dann sagte sie: »Ich habe schon vor Jahren alle Pferde verkauft.«
    Er nickte. »Also werden wir jeden Tag ausreiten. Und - da fällt mir gerade was ein: Du kannst mir bei der Buchhaltung helfen, dann bleibt uns noch mehr Zeit zum Reiten. Auch bei den Investitionen - Nachrichten lesen, Gerüchte vereiteln, mit Montague und meinen anderen Kontaktpersonen zusammenarbeiten. Ich verwalte alle Gelder der Cynsters. Du hast dich ganz tapfer mit dem Vermögen der Morwellans geschlagen, aber ich gebe mich bei diesem Spiel ein wenig aggressiver.«
    »Ich bin nicht besonders gut, wenn es um Aggressionen geht.«
    »Dann kannst du dich ja um den defensiven Teil kümmern - festverzinsliche Wertpapiere und Stammkapital.« Er vollführte eine weit ausholende Geste. »So sehe ich uns.«
    Alathea wartete einen Augenblick, dann sagte sie sanft: »Du weißt sehr gut, dass ich das nicht gemeint habe. Ich wollte wissen, wie du uns siehst.«
    Er fuhr herum und starrte sie finster an: »Thea, hör endlich auf, dich zu wehren. Wir werden bald verheiratet sein. Alles, was ich gesagt habe, wird Wirklichkeit werden - du weißt das.«
    »Ich weiß überhaupt nichts. Wie kommst du auf die Idee, ich könnte mich deinem Diktat unterwerfen?«
    Er zögerte, kniff die Augen zusammen und fixierte sie. Dann sagte er: »Du wirst zustimmen, weil du mich liebst.«
    Alathea fühlte, wie ihr Mund sich öffnete und ihr der Unterkiefer herunterklappte. Entsetzt suchte sie seine Augen. Das Verständnis, das sie darin las, entsetzte sie nur noch mehr. Wie konnte er das wissen? Sie presste die Lippen zusammen und bedachte ihn mit einem kriegerischen Blick. »Ob ich dich liebe oder nicht, entscheide immer noch ich.«
    »Willst du behaupten, dass du es nicht tust?« Eine Warnung schwang in seiner Stimme mit.
    »Ich sage nur, dass ich mir noch nicht im Klaren darüber bin.«
    Mit einem verächtlichen Schnauben schaute er weg. »Das kannst du deiner Großmutter erzählen.«
    Obwohl er den Satz nur vor sich hin gemurmelt hatte, hatte Alathea alles gehört. »Du weißt nicht, ob ich dich liebe - du kannst

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