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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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entdecken sollte, könnte ihr Ritter niemals ihre edlen Motive in Zweifel ziehen, ging es Alathea durch den Kopf.
    »Komm schon!« Alice schwenkte ihren Sonnenschirm in Richtung Tür. »Der Nachmittag ist schon fast vorbei - wir haben die Kutsche bereits bestellt.«
    Alathea nahm ihre Haube entgegen und wandte sich zum Spiegel, um sie aufzusetzen.
    Mit kritischen Blicken musterte Serena ihre Töchter, zog hier ein Band fester und ordnete da eine Locke. »Wo wollen wir denn hin?«
    Alathea wandte sich vom Spiegel ab, als Hufklappern die Ankunft der Kutsche verkündete. »Ich dachte, wir fahren zum Lincoln’s Inn. In dem Park dort sind die Bäume schön hoch, das Gras ist grün und gut gepflegt, und es ist niemals überlaufen.«
    Serena nickte. »Ja, du hast Recht - aber der Ort ist doch eher ungewöhnlich, nicht wahr?«
    Alathea lächelte nur und folgte Mary und Alice die Stufen hinunter.

    Gabriel entdeckte das bronzene Schild, welches auf die Büroräume von Thurlow & Brown hinwies, an der Südseite des Lincoln’s Inn. Um einen gepflasterten Innenhof herum angelegt, beherbergte das Lincoln’s Inn ausschließlich Anwaltskanzleien. Die Innenwände waren von einer Reihe gleich großer Aufgänge durchsetzt, die jeweils in ein düsteres Treppenhaus führten. An der Wand jedes Durchgangs hingen Bronzeschilder, die Auskunft darüber gaben, welche Kanzleien in diesem Bereich residierten.
    Nachdem Montague nachgeschlagen hatte, welche Anwälte in den vier Londoner Rechtsschulen niedergelassen waren, hatte er Gabriel zum Lincoln’s Inn geschickt. Seiner Einschätzung nach handelte es sich um eine kleine, alteingesessene, aber unauffällige Kanzlei, die bislang nicht mit irgendwelchen illegalen Machenschaften in Verbindung gebracht worden war. Als er die Stufen emporstieg, dachte Gabriel, dass, wenn er einen solchen Betrug planen würde wie den, der offensichtlich hinter der Central East Africa Gold Company stand, er sich wohl auch als Erstes an Anwälte wie Thurlow & Brown gewandt hätte, um leichtgläubige Investoren in Sicherheit zu wiegen; eine über jede Kritik erhabene, florierende Kanzlei, die weder über besondere Fähigkeiten noch Beziehungen verfügte, die Anlass zu unangenehmen Fragen geben könnten.
    Thurlow & Browns Räumlichkeiten lagen im zweiten Stock auf der Rückseite des Gebäudes. Gabriel griff nach dem Türknauf der schweren Eichentür und bemerkte das große Schloss unterhalb des Griffs. Er schlenderte hinein und sah sich in dem kleinen Empfangsraum um. Hinter einem niedrigen Geländer arbeitete ein alter Sekretär an einem Schreibtisch, der auf einem Podest stand; er bewachte den Zugang zu einem Raum, der am Ende eines kurzen Korridors lag, und zu einem weiteren Zimmer, das direkt vom Empfangsraum abging.
    »Ja, bitte? Womit kann ich dienen?« Der Sekretär stützte sich auf die Tischplatte. Stirnrunzelnd blätterte er in einem Terminkalender. »Sie haben keinen Termin.« Es klang wie ein Vergehen.
    Mit demonstrativ gelangweilter Miene schloss Gabriel die Tür hinter sich, wobei er feststellte, dass bis auf das große klobige Schloss keine weiteren Riegel oder Schlösser vorhanden waren. »Thurlow«, murmelte er, während er dem Sekretär den Rücken zukehrte, »da gab es mal einen Thurlow, als ich in Eton war. Ob es wohl derselbe ist?«
    »Völlig unmöglich. Ehrwürden«, der Sekretär fuchtelte mit einer tintenbeklecksten Hand in Richtung auf die halb geöffnete Tür hinter dem Empfangsbereich, »ist alt genug, um Ihr Vater zu sein.«
    »In der Tat?«, ließ Gabriel enttäuscht verlauten. »Ehrwürden« war offensichtlich nicht im Hause. »Tja. Also eigentlich wollte ich auch Mr Browne sprechen.«
    Wieder runzelte der Sekretär die Stirn, wieder sah er in seinem Buch nach. »Sie sind hier nicht für heute Nachmittag eingetragen …«
    »Ach nein? Wie merkwürdig. Ich bin mir sicher, dass der alte Herr zwei Uhr gesagt hat.«
    Der Sekretär schüttelte den Kopf. »Mr Brown ist ausgegangen. Ich erwarte ihn nicht so bald zurück.«
    Gabriel ließ einen Anflug von Verdruss über seine Miene gleiten und pochte mit seinem Stock gegen das Geländer. »Wenn das nicht typisch Theo Browne ist! Der konnte noch nie seine Termine einhalten!«
    »Theo Browne?«
    Gabriel blickte den Sekretär an. »Ja - Mr Browne.«
    »Aber das ist nicht unser Mr Brown.«
    »Ach nein?« Gabriel starrte den Sekretär verständnislos an. »Schreibt sich ihr Mr Browne mit einem ›e‹ am Ende?«
    Der Sekretär schüttelte den

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