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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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presste einen festeren Kuss in die Einbuchtung hinter ihrem Ohr und hörte ihren bebenden Atem. Dann erschauerte sie, gefolgt von einem bebenden Seufzer.
    »Ich werde diese Boxen gleich fallen lassen.«
    Er hob seinen Kopf, sah hinauf und seufzte ebenfalls tief. Ihre Arme zitterten. Er richtete sich auf - im selben Moment tat sie es ihm gleich. Sie holte tief Luft und hielt den Atem an. Er trat etwas zurück. Sehr vorsichtig verlagerte sie ihre Hände, um sie an die beiden untersten Boxen anzulegen, was es ihm erlaubte, die oberen drei herunterzuheben.
    Dann ließ sie ihre Arme sinken, machte einen Schritt zur Seite, drehte sich um, drückte den Rücken durch, als hätte sie einen Stock verschluckt, und trug entschlossen die beiden Boxen zum Tisch zurück.
    Sie ließ ihn einfach da stehen, mit drei Boxen in der Hand und einem nicht zu leugnenden Schmerz in den Lenden.
    Mit zusammengebissenen Zähnen trug Gabriel die Kästen zum Tisch, um sie auf die ihren zu stapeln. Sie hatte bereits eine Box geöffnet. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, holte sie die Papiere heraus und begann, sie durchzublättern. Er kniff die Augen zusammen und dachte einen Moment darüber nach, sie einfach in seine Arme zu reißen; die steifen, abgehackten Bewegungen, mit denen sie die Seiten umwendete, sprachen jedoch dagegen.
    Zähneknirschend drehte er sich wieder zu dem Papierstapel um, den er zuletzt bearbeitet hatte. Er sah sie wiederholt scharf an. Wenn sie das bemerkte, so ließ sie es sich nicht anmerken.
    Schweigend setzten sie ihre Suche fort.
    Gerade als er anfing, sich Sorgen zu machen, ob er sich womöglich geirrt haben könnte und die Central East Africa Gold Company aus irgendwelchen Gründen keine eigene Box verdiente, richtete die Gräfin sich auf.
    »Das ist es.«
    Gabriel sah zu der Box hinüber; »Swales« stand auf dem Etikett zu lesen.
    Die Gräfin hielt einen Stoß Papiere in den Lichtstrahl der Lampe und sah jedes einzelne flüchtig durch. Er stellte sich hinter sie, damit er über ihre Schulter hinweg mitlesen konnte. »Das sind die Unterlagen, die die Firma brauchte, um sich ins Handelsregister der Stadt London eintragen zu lassen; eine Voraussetzung, um überhaupt geschäftlich aktiv werden zu dürfen.« Er überflog das Dokument, das sie gerade in der Hand hielt. »Und die Gesellschaft ist offiziell Klient von Thurlow & Brown.«
    »Weil alle diese Papiere immer Thurlow & Brown als Kontakt auflisten?«
    »Ja, die Kanzlei muss bereits engagiert worden sein, als die Firma das erste Mal in London tätig wurde. Was bedeutet, dass überhaupt nur sehr wenige juristische Schriftstücke existieren dürften, auf denen die Adresse der Firma angegeben ist.«
    »Aber eines muss es doch geben, nicht wahr?« Sie sah über die Schulter zu ihm auf; die Konturen ihrer Lippen waren durch den Schleier hindurch klar zu erkennen. Sein Blick blieb an ihnen hängen, und sie erstarrte, bevor sie ein leichter Schauer durchlief. Sie wandte den Blick ab und fragte atemlos: »Oder müssen wir erst noch irgendein Büro der Regierung durchsuchen, um diese Adresse herauszufinden?«
    Sie sah das feine Lächeln nicht, das seine Lippen umspielte. »Es müssten zumindest zwei Schriftstücke vorhanden sein, auf denen die Adresse des Unternehmens festgehalten ist. Das eine ist die allgemeine Eintragung ins Handelsregister, aber das wird mit großer Wahrscheinlichkeit am Firmensitz selbst aufbewahrt. Das andere ist eines, das die meisten Anwälte anfertigen, wovon viele Klienten allerdings gar nichts wissen.«
    Er streckte seinen Arm aus, um das unterste Blatt aus dem Stapel herauszuziehen; sie ließ ihn gewähren. Er hob es hoch und lächelte triumphierend. »Da haben wir es ja - die internen Anweisungen, wie mit dem Klienten in Kontakt zu treten ist.«
    »Mr Joshua Swales«, las sie. »Vertreter der Central East Africa Gold Company, erreichbar über Mr Henry Feaggins, Fulham Road Nr. 142.«
    Sie lasen Name und Adresse noch einmal, dann legte Gabriel das Blatt wieder in die Box. Nachdem er das Bündel aus den Händen der Gräfin entgegengenommen hatte, blätterte er es kurz durch.
    »Wonach suchen Sie?«
    »Vielleicht haben wir ja Glück und finden eine Liste der Investoren … Oder eine Liste der Wechsel, die das Unternehmen ausgestellt hat … Aber nein.« Mit düsterer Miene legte er die Papiere weg. »Wer immer sich hinter dieser Firma verbirgt, wird in jedem Fall äußerst vorsichtig vorgehen.«
    Sie hielt die Box, während er die restlichen

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