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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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du verstehst, warum wir die Zwillinge überwachen. Hast du überhaupt zugehört?«
    Alathea blinzelte. An Lucifer vorbei durch den überfüllten Ballsaal zu stürmen, um irgendwie nah genug an Gabriel heranzukommen und zu belauschen, was dort gesagt wurde, war schlichtweg unmöglich. Abgesehen davon, dass Lucifer ihr auf den Fersen bleiben würde.
    »Ehm, ja. Erzähl mir mehr von ihm.«
    Sie machte einen Schritt zur Seite, sodass sie Gabriel im Visier behalten konnte.
    Lucifer entspannte sich. »Also, das wäre Chantry. Und natürlich lächelt Amelia ihm schon die ganze letzte Woche freundlich zu. Das Dummerchen. Ich habe versucht, sie zu warnen, aber glaubst du, sie hätte auf mich gehört? Aber nein. Reckte ihre Nase in die Luft und bestand darauf, dass Chantry amüsant sei.«
    Alathea ging durch den Kopf, ob sie ihm sagen sollte, dass Amelia vielleicht Chantry nur ermutigte, um ihn und Gabriel aufzuziehen.
    Gabriel schaute auf. Wie gerufen, löste sich Devil, das Zielobjekt von Gabriels Blicken, aus Honorias Gesprächszirkel, um sich zu den anderen zu gesellen.
    Hier wurde irgendetwas Großes ausgeheckt.
    »Ein weiteres perfektes Beispiel für einen Halunken ist Hendricks - der da drüben, rechts von Amelia. Er ist sogar noch schlimmer als Chantry.«
    Während Lucifers Monolog an ihr vorbeirauschte, beobachtete Alathea, wie auf der gegenüberliegenden Seite eine Besprechung stattfand. Vane kam wie zufällig vorbeigeschlendert und mischte sich ins Gespräch. Aus den Blicken, die sie wechselten, und den gelegentlichen Handbewegungen schloss sie, dass Ideen - Arrangements? - lang und breit ausdiskutiert wurden. Schließlich fiel eine Entscheidung. Worin auch immer sie bestehen mochte, es betraf Gerrard Debbington. Gerrard und Gabriel. Devil und Vane fungierten offensichtlich nur als Berater, schienen nicht so eingebunden in welche Planung auch immer.
    Sie musste von dem Plan erfahren. »Also du siehst, deshalb passen wir auf sie auf. Kannst du das jetzt nachvollziehen?«
    Sie wandte sich wieder Lucifer zu. Wie lautete die richtige Antwort? Ja? Nein? Sie seufzte. »Ist schon in Ordnung.« Die Zwillinge würden ihre Schlachten selbst schlagen müssen. Sie legte eine Hand auf seinen Arm und zog ihn ein wenig beiseite. »Gleich gibt es einen Walzer - komm, tanz mit mir. Ich brauche ein wenig Ablenkung.«
    »Ich kann nicht, ich bin mit der Wache dran.«
    »Gabriel ist frei - gib ihm ein Zeichen. Er kann dich ablösen.«
    Lucifer tat wie ihm geheißen, und Gabriel übernahm die Wache. Und sie kam zu ihrer Ablenkung.
    Sie tat ihr sehr gut.
    Als sie in ihrer Kutsche durch die verlassenen Straßen nach Hause fuhr, hatte sie sich damit abgefunden, dass sie ihren Ritter noch einmal würde treffen müssen. Sie zermarterte sich das Gehirn nach einem Weg, wie die Gräfin ihm gefahrlos begegnen könnte. Irgendwo ohne die Möglichkeit, eine weitere Belohnung einzufordern.
    Er hatte schon Belohnung genug bekommen.
    Sie konnte ihm wahrhaftig nicht erlauben, noch mehr zu verlangen, nicht einmal, falls er noch weitere Fakten eruiert haben sollte. Er hatte sich bereits genug Freiheiten herausgenommen.
    Doch wie verhindern, dass er noch mehr verlangte?

7
    G uten Morgen, Mr Cynster.«
    Gabriel blieb stehen und drehte sich um. Die Gräfin kam ihm entgegen …
    Den Bürgersteig in der Brook Street entlang, am helllichten Tag.
    Sie war wie üblich tief verschleiert. Gabriel zog eine Augenbraue hoch. Der Jäger in ihm erkannte ihre Strategie, doch wenn sie meinte, ihm jegliche Belohnung verweigern zu können, würde sie ihm als Ersatz etwas anderes überlassen müssen.
    Kein Schleier war im Tageslicht undurchdringlich.
    Als sie dann auf ihn zutrat, sah er die Maske, die sie unter dem Schleier trug.
    Er fragte sich, ob sie vielleicht Schach spielte.
    »Guten Morgen …« Er ließ seinen Gruß darauf bewenden, weil ihm ja ihr Name oder ihr spezifischer Titel fehlte; als er sich wieder aus seiner Verbeugung aufrichtete, fügte er hinzu: »Madam.«
    Er spürte ihr Lächeln hinter der Maske, dann zeigte sie in die Richtung, in die er gegangen war. »Darf ich Sie begleiten?«
    »Ich bitte darum.« Er bot ihr seinen Arm, und sie legte ihre behandschuhte Hand auf seinen Ärmel. Als sie in Richtung Bond Street schritten, wurde ihm ihre Größe besonders bewusst. Er konnte den meisten Damen über den Kopf sehen; folglich war es sehr einfach, sie weitgehend zu ignorieren, selbst wenn sie an seinem Arm gingen. Die Gräfin zu ignorieren war jedoch

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