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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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noch etwas mehr in Positur und lächelte ihr charmant und herausfordernd zu. »Kann ich Sie überreden, sich mit mir auf die Tanzfläche zu wagen?«
    Alathea erwiderte sein Lächeln, mehr als bereit, seine Herausforderung anzunehmen, und ebenso geneigt, Gabriel auf diese Weise eine Gelegenheit zu geben, sich davonzumachen. Sie waren beinahe eine halbe Stunde zusammengewesen, ohne in beißenden Sarkasmus auszubrechen; es bestand keine Notwendigkeit, ihr Glück überzustrapazieren.
    Sie streckte ihre Hand aus. »Aber mit Vergnügen, Mylord.«
    Gabriel biss die Zähne zusammen, hielt die Luft an und zwang sich zu stoischer Ruhe. Weiß Gott, er wollte auf keinen Fall mit Alathea Walzer tanzen - allein bei dem Gedanken jagten ihm schon Hitzewellen über die Haut. Aber … er wollte auch nicht, dass sie mit Chillingworth Walzer tanzte. Oder mit irgendjemand anderem, aber Chillingworth war, und das war mal wieder typisch für sie, die schlechteste Wahl, die sie unter allen Herren im Ballsaal hatte treffen können. Nicht, dass sie ihre Wahl überlegt getroffen hätte; sie mochte ja vielleicht neunundzwanzig sein, wies aber noch einiges an jungendlichem Ungestüm auf und fiel deshalb häufig ihrer beachtlichen Verwegenheit zum Opfer.
    Er sah zu, wie Chillingworth sie auf die Tanzfläche führte und sie dann leicht in den Arm nahm. Sie lachte auf eine Bemerkung hin, und die beiden begannen sich zu drehen. Als sie durch den Saal wirbelten, schnaubte Gabriel verächtlich. Da ging sie also hin und forderte das Schicksal mit offenen Augen heraus.
    Als er seinen Blick abschweifen ließ, sah er plötzlich Lucifer, immer noch auf seinem Posten, doch er unterhielt sich mit zwei Freunden, während die Zwillinge tanzten. Gabriel machte sie in der Menge aus, jede von ihnen im Arm eines schicklichen, harmlosen Herrn.
    Alatheas Worte klangen ihm noch im Ohr; innerlich seufzte er. Er würde darüber nachdenken. Sein Blick wanderte über die Tänzer und blieb erneut hängen.
    Der Walzer war fast zu Ende, bevor Alathea das seltsame Gefühl identifizieren konnte, das sie da plagte. Es hatte nicht begonnen, als Chillingworth sie in den Arm genommen hatte, sondern erst später, als sie ihre zweite Runde um die Tanzfläche drehten.
    Sie hatte den Walzer genossen. Trotz seiner exzentrischen Arroganz war Chillingworth charmant, geistreich und ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle. Er war Lucifer und seinen Cousins sehr ähnlich; sie war mit ihm umgegangen wie mit ihnen - und er war scherzend darauf eingegangen, als sei es für ihn das Allernatürlichste. Sie hatte sich entspannt.
    Genau zu dem Zeitpunkt hatte sich dann dieses andere Gefühl bemerkbar gemacht - als würde sich ein intensiver Blick direkt zwischen ihre Schulterblätter bohren. Seine Intensität führte sie schließlich zum Ausgangspunkt.
    Als Chillingworth sie galant zu ihrem Platz neben der Büste von Wellington geleitete, lächelte sie, obwohl es in ihr brodelte.
    Ein Blick auf Gabriels Gesicht, in seine harten haselnussbraunen Augen, und ihre Wut kochte über. Sie hatte seine Deckung erfolgreich durchstoßen und Zweifel in ihm wegen der Zwillinge geweckt. Jetzt zahlte er es ihr heim, indem er sie anstarrte, einfach nur, um sie durcheinander zu bringen. Wieder neben ihm murmelte sie: »Hast du eigentlich nichts Besseres zu tun?«
    Er schaute sie nichtssagend an. »Nein.«
    Es war unmöglich, ihn zum Gehen zu bewegen, also blieb er eben da stehen. Als der Abend sich dem Ende zuneigte, war sie so weit, dass sie einen Mord hätte begehen können. Doch in der Kutsche nach Hause musste sie ihre schlechte Laune beiseite schieben und Mary und Alice zuhören, die vor Begeisterung übersprudelnd die Ereignisse des Abends besprachen. Zu ihrer großen Erleichterung wussten die beiden mittlerweile recht gut Bescheid und zogen die richtige Art von Aufmerksamkeit auf sich. Als sie aus der Kutsche stiegen und die Treppen zur Haustür hinaufgingen, wechselte Alathea mit Serena einen nachdenklichen Blick. Ihr Feldzug entwickelte sich prächtig.
    Was man von dem ihren nicht gerade behaupten konnte. Als sie endlich in ihrem Zimmer war und Nellie die Tür hinter ihr geschlossen hatte, fühlte sie sich wie ein Vulkan.
    »Eines Tages«, informierte sie Nellie mit zusammengebissenen Zähnen, »kommt er mir vielleicht in die Quere, wenn ich zufällig gerade eine gefährliche Waffe in der Hand halte, und dann werde ich im Tower enden, und das alles nur wegen ihm!«
    »Im Tower?« Nellie verstand

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