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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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Zeit“, erwiderte Guy leichthin. „Ich wollte nicht, dass Allardyce von meiner Anwesenheit erfuhr. Selbst Sie müssen das begreifen, Miss Sheridan, denn rechtfertigen Sie Ihre Geheimniskrämerei in dieser Geschichte nicht mit der für Sie bequemen Behauptung, Sie hätten Olivia vor Allardyce beschützen wollen?“
    Wütend schauten Sarah und der Viscount sich an. „Bitte, entschuldige uns, Olivia“, wandte Sarah sich an sie. „Der Viscount und ich haben etwas zu besprechen, aber nicht hier. Wir werden dich jetzt verlassen. Lord Lebeter ist bestimmt froh, etwas Zeit mit dir verbringen zu können.“
    Guy hielt Miss Sheridan die Tür auf, folgte ihr und ließ Lebeter eintreten. Dann schloss er die Tür und gesellte sich zu Miss Sheridan, die ihm vorausgegangen war.
    „Also, was haben Sie mir zu sagen?“
    „Ich weiß, dass Sie böse auf mich sind, aber Sie sollten auch wissen, dass ich meine Äußerungen von gestern Nacht bitterlich bereue! Aber was hätte ich denken sollen, als ich Sie plötzlich im Turm sah? Und Olivia war verletzt … Ich gebe zu, dass ich überreagiert habe, doch …“
    Verächtlich schaute Guy sie an. „Sie haben nur zu erkennen gegeben, Miss Sheridan, was Sie in Wirklichkeit von mir denken! Wir waren bereits durch eine Komödie der Irrungen gestolpert, nicht wahr – die Missverständnisse über die Gründe, die Sie für die Reise hierher hatten, die Tatsachen, die ich Ihnen vorenthalten habe, die Geheimnisse, die Sie sich mir zu erzählen weigerten … Ich nehme an, wir sollten zugeben, dass wir uns nicht vertrauen. Zumindest würden wir uns dann keine Illusionen machen!“
    Sarah hatte das Gefühl, ihr bräche das Herz. „Dann ist es sicher besser zu vergessen, dass wir diese dumme Verlobung eingegangen sind? Da Sie das Gefühl haben, dass wir uns nicht vertrauen können, wäre es ein schrecklicher Fehler, die Situation noch durch die Eheschließung schlimmer zu machen.“
    Sarah und Guy starrten sich, wie es schien, eine Ewigkeit lang an. Sie war nicht sicher, was ihr Gesicht ausdrückte. Sie wäre beinahe vollständig zusammengebrochen und hätte ihn um seine Verzeihung angefleht, ihn angebettelt, ihr zu sagen, alles würde gut. Nur die Überzeugung, dass er sie zurückweisen würde, ließ sie schweigen.
    „Sie irren sich, Madam“, sagte er nach einer Zeit, die ihr wie Jahrhunderte vorkam. Seine Miene drückte Verärgerung und Abscheu aus. „Es wäre ein noch größerer Fehler, die Ehe nicht einzugehen! Ich entlasse Sie nicht aus der Verlobung, ganz gleich, unter welchem Unstern sie stehen mag! Ich habe bereits Vorkehrungen für die Trauung getroffen. Das Aufgebot hängt schon aus, und sie wird stattfinden!“
    Sarah erbleichte. „Sie können nicht darauf bestehen! Das wäre eine höchst sinnlose Zeremonie! Ich werde nie einverstanden sein!“
    „Sie haben keine andere Wahl, es sei denn, Sie weigern sich vor dem Traualtar, mich zu heiraten! Denken Sie gut nach, Miss Sheridan! Um meinen Vater davon zu überzeugen, Olivia anzuerkennen, müssen wir gemeinsam handeln! Außerdem gilt es, Allardyce zu berücksichtigen!“
    „Er stellt jetzt doch keine Bedrohung mehr dar!“
    „Vielleicht keine körperliche, aber denken Sie an die böswilligen Gerüchte, die er über Ihre und meine Familie verbreiten kann! Ich weiß, er hat keinen Beweis für Olivias Herkunft, aber er hat sie gesehen und wird Schlussfolgerungen ziehen! Und ich wette ein Vermögen, dass er bereits über Sie und Ihre Cousine sowie Ihrer beider Anwesenheit hier die schlimmsten Gerüchte in die Welt setzt! Denken Sie daran, was erst vor zwei Tagen passiert ist! Der Schaden wäre irreparabel, würden wir unsere Verlobung lösen!“
    Sarah sah die Sachlichkeit der Argumente ein, konnte sich jedoch gleichermaßen nicht der bedrückenden Erkenntnis entziehen, dass es furchtbar sein würde, zwei Menschen, die sich so sehr wehgetan hatten, dass sie niemals miteinander glücklich werden konnten, durch die Ehe zu verbinden. Ein Leben war eine sehr lange Zeit, wenn man ständig mit Vorwürfen und zerbrochenen Träumen konfrontiert wurde.
    „So schlimm wird es nicht sein“, sagte Guy, und irgendwie war sein Gleichmut für Sarah noch schwerer zu ertragen, als seine Verärgerung das je hätte sein können. „Sie werden schließlich Ihren Platz in der Gesellschaft wieder eingenommen haben, und ich bin sicher, dass Sie Woodallan eine kultivierte Herrin sein werden!“
    Die Vorstellung ließ Sarah innerlich frösteln. Verzweifelt

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