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Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Titel: Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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denkt. Und jetzt, wo ich Ihre Partnerin kennen gelernt habe, bin ich auch restlos überzeugt. Sie beide werden diese Show ganz wunderbar moderieren.«
    »Was denn, ich auch?«, rief ich aus.
    »Unbedingt«, sagte Dürr. »Sie sind genau das, was wir suchen: ein Naturkind, sexy und witzig – ideal für diese Garten-Show. Nicht wahr, Kimmel?«
    »Absolut«, sagte Kimmel. »Frauen, die mit beiden Händen zupacken können, sind der absolute Trend. Haben Sie eine Latzhose?«
    »Jaha«, sagte ich. Ich hatte einen ganzen Haufen Latzhosen.
    »Na wunderbar! Die können Sie ab jetzt als Berufskleidung von der Steuer absetzen!« Der Programmdirektor strahlte. »Ich sehe Sie vor mir, in einer erdverkrusteten Latzhose mit nichts darunter, den Träger lässig über der gebräunten Schulter hängend … – die Leute werden an Ihren Lippen kleben. Gärtnern wird das Hobby der Jugend werden, populärer als Computerspiele und Skaten.« Er schüttelte Oliver die Hand. »Melden Sie sich mal nächste Woche bei mir, Oliver, dann machen wir alles klar. Ich denke, einen Piloten sollten wir noch in diesem Jahr abdrehen, bevor der Winter kommt, meine ich.« Jetzt schüttelte er auch mir die Hand. »Die Idee mit dem eingeschränkten Budget fand ich genial: Für nur 10.000 Euro einen neuen Garten, das ist fast nicht zu glauben.«
    »Nicht?« Ich hatte schon Angst gehabt, man würde das Budget als viel zu hoch erachten. Sicher konnte man auch mit der Hälfte des Geldes eine Menge erreichen, aber mit 10.000 Euro waren wir auf der sicheren Seite, deshalb hatte ich Oliver zu dieser hohen Summe geraten. Man konnte hochwertige Materialien kaufen und musste auch mit der Größe der Pflanzen nicht geizen. Sogar ausgewachsene Bäume konnte man mit diesem Budget verpflanzen, und das reizte mich natürlich.
    »Wissen Sie, was ich im vergangenen Jahr für die Neugestaltung unseres Gartens hingeblättert habe?«, fragte Dürr. »Meine Frau wollte so einen Japanischen Garten mit Bachlauf und Koiteich und Schnickschnack. Für das Geld hätte ich eine Immobilie auf den Balearen kaufen können.«
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte ich. »Aber es ist doch viel reizvoller, wenn man Ideen liefert, die sich auch für den Otto-Normalverbraucher zum Nachahmen eignen, oder?«
    »Sicher, sicher«, sagte Dürr. »Das wird ein Knaller! Nicht wahr, Kimmel, das wird ein absoluter Knaller.«
    »Das wird es«, sagte Kimmel und schüttelte uns ebenfalls die Hand.
    »Ja, das wird es«, sagte Oliver, der immer noch meinen Ellenbogen umklammert hielt. Wir warteten, bis die beiden Krawattenträger in den Kulissen verschwunden waren, dann fielen wir einander in die Arme.

11. Kapitel
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    A ls wir im Auto saßen, begannen meine Zähne zu klappern.
    »Komisch«, sagte ich. »Jetzt, wo alles vorbei ist, bin ich auf einmal schrecklich aufgeregt.«
    »Mir geht es genauso«, sagte Oliver. »Ich habe plötzlich ganz schwitzige Hände. Ich kann nicht mal den Schlüssel herumdrehen, siehst du?«
    Ich holte tief Luft. »Aber es ist ja auch alles wahnsinnig aufregend, oder? Hör mal, Oliver. Bist du sicher, dass du mich überhaupt dabeihaben willst? Vor der Kamera, meine ich.«
    Oliver lachte. »Ja, das bin ich, Blumenköhlchen. Obwohl du mir natürlich ganz schön die Show stehlen wirst. Vor allem in einer Latzhose mit nichts darunter.«
    »Aber ich kann so was doch gar nicht«, sagte ich.
    »Ich wünschte, du hättest dich bei Leander gesehen«, sagte Oliver. »Du bist wirklich ein Naturtalent. Und sehr telegen. Außerdem hält sich unsere Show ja nicht mit langweiligen Moderationen auf, du kannst die ganze Zeit arbeiten und dabei ein paar geistreiche Erklärungen abgeben. Das liegt dir doch, oder?«
    »Ist das nicht irre? Ich werde Geld für das bekommen, was ich am liebsten tue.«
    »Ja, und nicht zu knapp.«
    »Ich denke, die zahlen nur einen Hungerlohn bei euch.«
    »Wer sagt das?«
    »Dein Vater.«
    »Ach, der«, sagte Oliver. »Es ist kein Managergehalt, aber es ist ganz nett.«
    »Ja, und dann auch noch die Werbung für die Gärtnerei. Und der Umsatz: zehntausend Euro pro Show.« Ich freute mich diebisch.
    »Ja, und für das Konzept werden wir auch noch einen Haufen kassieren«, sagte Oliver. »Der Sender wird es uns abkaufen.«
    »Viel Geld?« Jetzt klapperten meine Zähne noch stärker aufeinander.
    »Eine stattliche Summe, würde ich meinen«, sagte Oliver. »Aber warten wir’s erst mal ab. Ich habe da einen Freund, der Rechtsanwalt ist und die Sache für uns regeln

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