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Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Titel: Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Abend.« Weiß Gott, das hatten wir nicht, wir hatten anderes zu tun gehabt.
    »Da ist Petra«, sagte Evelyn und zeigte durch die Glasscheibenauf den Parkplatz. Richtig. Petra schwenkte gerade ihren Hintern Richtung Laden und schlenkerte dabei ausgelassen mit ihrer Gucci-Imitat-Handtasche.
    »Dieses Weib ist wirklich schamlos«, sagte Herr Kabulke. »Die sollte unbedingt auch etwas von unseren Plätzchen abbekommen.«
    Evelyn strahlte über das ganze Gesicht. »Das ist eine wunderbare Idee, Herr Kakabulke«, sagte sie. »Ich werde mich jetzt gleich ans Backen machen. Stephan ist im Büro, Olivia. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, mit dem Messer auf ihn loszugehen.«
    »Besser mit der Harke«, sagte Herr Kabulke. »W-w-w-wenn Sie Hilfe brauchen, dann rufen Sie mich.«
    *
    »Boah, siehst du scheiße aus«, sagte Petra, als ich zur Ladentür hineinkam.
    »Tatsächlich? Dabei hatte ich heute Nacht ganz fantastischen Sex«, sagte ich. »Ehrlich. Es war überwältigend.« Das war es wohl. Viel besser als mit Stephan, ätsch!
    Petra glotzte irritiert. Sie war es nicht gewohnt, dass ich so etwas sagte. »Mit wem denn?«, fragte sie misstrauisch.
    »Mit wem wohl?«, fragte ich zurück. »Ich bin schließlich eine verheiratete Frau. Du bist übrigens gefeuert.«
    »Wie bitte?«
    »Ge-feu-ert«, sagte ich.
    »Das kannst du ja gar nicht entscheiden«, sagte Petra.
    »Das kann ich wohl entscheiden«, sagte ich und schob mich an ihr vorbei ins Büro.
    Stephan studierte wieder Stellenanzeigen.
    »Herr Gä-haertner, die hat gesagt, ich bin gefeuert«, lispelte Petra, die mir gefolgt war.
    »Was?« Stephan drehte sich um. »Wie war das, Frau Schmidtke?«
    »Die hat gesagt, dass ich gefeuert bin«, wiederholte Petra und zeigte dabei auf mich. »Aber ich denke, da Sie mich eingestellt haben, können auch nur Sie mich feuern, oder?« Sie verzog weinerlich das Gesicht.
    »Nun beruhigen Sie sich doch mal, Frau Schmidtke«, sagte Stephan. »Ich bin sicher, das ist nur ein Missverständnis.«
    Ich sah von einem zum anderen und schüttelte den Kopf. »Das ist doch bescheuert, dass ihr euch noch siezt«, sagte ich. »Gib’s mir, Frau Schmidtke, ja, Herr Gaertner – wie klingt denn das?«
    »Olli!« Stephan sah mich schockiert an. Eine solche Ausdrucksweise war er aus meinem Mund nicht gewohnt.
    Petra kapierte schneller. »Oh«, sagte sie. »Aber das ist kein Kündigungsgrund.«
    »Das ist mir egal«, sagte ich. »Ich schmeiße dich raus, weil du so unfreundlich zu unseren Kundinnen bist und nicht in unser Ambiente passt. Von mir aus kannst du bis zum Monatsende bleiben. Bis dahin solltest du etwas Neues gefunden haben. Heute Nachmittag bekommst du alles schriftlich.«
    »Echt ey«, sagte Petra. »Da wird der Herr Gaertner ja wohl auch noch was mitzureden haben. Dass man mit dem Chef schläft, ist kein Kündigungsgrund, egal, wie eifersüchtig du auch bist.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass du darin Erfahrung hast«, sagte ich. »Aber du bist trotzdem gefeuert.«
    »Vielleicht lassen Sie uns besser mal allein«, sagte Stephan. Er sah immer noch schockiert aus.
    Petra warf ihren Kopf in den Nacken. »Von mir aus«, sagte sie maulig.
    »Tür zu«, sagte ich.
    »Meinst du nicht, das war etwas hart?«, fragte Stephan.
    Ich wirbelte zu ihm herum. »
Wie bitte?
«
    »Du musst sie ja nicht gleich rausschmeißen«, sagte Stephan.
    Herr Kabulke! Die Harke! Ich lief vor Wut rot an und konnte ein paar Sekunden kein Wort herausbringen.
    »Evelyn hätte es dir nicht sagen sollen«, sagte Stephan. »Ich wusste, dass du es nicht so gut aufnehmen würdest.«
    »Evelyn hat mir gar nichts gesagt«, stellte ich klar. »Ich habe schließlich selber Augen im Kopf.«
    Stephan seufzte. »Ich wollte ja nicht, dass du’s merkst. Ich wollte dir auf keinen Fall wehtun.«
    »Wie rücksichtsvoll von dir«, rief ich aus. Ich war ehrlich empört über so viel Unverfrorenheit. Ich hätte gedacht, dass Stephan aus allen Wolken fallen und sich entschuldigen würde. Vielmals entschuldigen, auf allen vieren kriechend, denn das war ja wohl das Mindeste, das er tun konnte.
    Aber der Kerl schob den schwarzen Peter kurzerhand mir zu.
    »Ach, Olli! Das kann dich doch alles nicht wirklich überrascht haben. Bei uns knirscht es doch schon länger im Getriebe. Um genau zu sein, seit du diese Schnapsidee mit der Gärtnerei hattest.«
    »Was? Das war unsere gemeinsame Idee, Stephan. Unser Lebenstraum.«
    »Es war ganz allein
dein
Lebenstraum«, sagte Stephan kalt. »Ich hab für

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