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Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Titel: Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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sagte ich zu ihr. »Weil ichs dir ganich erzählt habe. Huch!«
    Oliver griff mit beiden Händen unter meine Arme und verhinderte so, dass ich umkippte.
    »Das is doch mindestens Stärke fünf auf der Richterskala«, sagte ich. Warum merkte das denn außer mir niemand?
    »Wenigstens hickst sie nicht«, sagte Elisabeth. »Na ja, jetzt gehört sie jedenfalls Ihnen. Mein Auto steht im Halteverbot, und ich muss nach Hause, um meinem Sohn eine Gutenachtgeschichte vorzulesen.«
    »Danke, dass Sie Olivia gebracht haben. War nett, Sie kennen zu lernen«, sagte Oliver.
    »Ganz meinerseits«, sagte Elisabeth. »Ich finde, in echt sehen Sie noch besser aus als im Fernsehen.«
    »Vielen Dank«, sagte Oliver.
    »Schleim, schleim, schleim«, sagte ich. »Was is jetz’ mit dem Champagner?«
    Elisabeth, die schon im Aufzug stand, sagte: »Ich glaube, ein Aspirin wäre jetzt besser. Und kalte Umschläge. Ich ruf dich morgen an, Olivia.«
    »Kannste dir sonstwo hinschieben, deine kalten Umschläge«, sagte ich, aber da hatten sich die Aufzugstüren schon geschlossen. »Trotzdem danke schön.«
    Oliver lotste mich vorsichtig ins Wohnzimmer, wo er mich auf der Couch absetzte und nachdenklich und ein bisschen amüsiert betrachtete.
    »Is’ was?«, fuhr ich ihn an.
    »Das wollte ich dich gerade fragen«, sagte Oliver. »Wir haben uns Sorgen gemacht, als du heute Nachmittag auf einmal verschwunden warst – so ganz ohne Auto. Wie von Zauberhand. Stephan hat dich auch vermisst. Da waren nur wir und lauter bekiffte alte Männer, als er nach Hause kam. Er hätte die Neuigkeiten sicher gerne von dir persönlich erfahren.«
    »Haha«, schnaubte ich. »Ich hätte die Neuigkeiten auch lieber von ihm persönlich erfahren. Oder gar nicht. Am besten gar nicht. Oje!«
    »Was ist los?«
    »Ich muss mal«, sagte ich und stand schwankend auf.
    »Soll ich …?«, fragte Oliver.
    »Untersteh dich«, sagte ich. So betrunken konnte ich gar nicht sein, dass ich jemanden mit auf die Toilette nehmen wollte. Ich schaffte es auch allein, überall gab es schließlich Wände und Möbel, an denen man sich abstützen konnte. Im Badezimmer schaufelte ich mir literweise kaltes Wasser ins Gesicht. Danach ging es mir ein bisschen besser.
    Als ich zurückkam, saß Oliver auf dem Sofa und starrte aus dem Fenster. Da lag irgendetwas in seinem Blick, dass mir die Tränen in die Augen trieb. Er sah so traurig aus. Wahrscheinlich fand er die ganze Situation ähnlich beschissen wie ich. Es war Evelyn gewesen, die diesen Millionendeal gewollt hatte, und er hatte nur ihr zuliebe mitgemacht.
    Etwas machte »Klick« in mir. Plötzlich wusste ich ganz genau, was ich wollte. Jetzt war Schluss mit dieser Opferhaltung.
    Ich lehnte mich verführerisch an die Wand. Jedenfalls hoffte ich, dass es verführerisch wirkte.
    Oliver sah mich besorgt an. »Alles in Ordnung, Olivia?«
    »Hassu schon mal schwarze Kondome benutzt?«, fragte ich mit meiner allererotischsten Stimme. Ich hoffte jedenfalls sehr, dass es erotisch klang.
    Oliver zog seine Augenbraue hoch.
    »Nicht, dass ich wüsste«, sagte er.
    »Ist auch nur was für böse Jungs«, sagte ich und zog die Kondome aus meiner Tasche. »Siehste!«
    »Ich sehe«, sagte Oliver, die Augenbraue immer noch hoch oben.
    »Du bis aber kein böser Junge, stimmt’s?« Ich wankte zum Esstisch hinüber und hiefte mich auf die Tischplatte, anmutig und sexy, wie ich hoffte. Dann knöpfte ich ganz langsam zwei Knöpfe meines Blazers auf. Drei hatte er insgesamt. Darunter trug ich nur einen schwarzen BH. Ich zupfte ihn ein bisschen zurecht.
    »Aber ich bin ein böses Mädchen«, log ich. Brave Mädchen kamen in den Himmel, böse überallhin. Petra zum Beispiel.
    »Tatsächlich?« Oliver hatte sich erhoben und stand plötzlich direkt vor mir. »Das wusste ich ja gar nicht, Olivia.«
    »Doch«, sagte ich und versuchte, ihm direkt in die Augen zu schauen. Sie waren nicht so blau und leuchtend wie Stephans, sondern grau, und die Pupillen waren groß und schwarz wie die Kondome in meiner Hand. »Schrecklich böse.«
    »Du bist ja fast nackt«, sagte Oliver und berührte mit seiner Hand die Haut über dem BH.
    Ich musste scharf Luft holen. Eigentlich hatte ich ihn verführen wollen, nicht umgekehrt.
    »Hier ist es aber auch warm«, fuhr Oliver fort. »Viel zuwarm für einen Hosenanzug.« Und ehe ich protestieren konnte, hatte er mir den Blazer und die Hose mit ein paar wenigen Handgriffen abgestreift.
    Ich saß in Unterwäsche auf dem Tisch und blinzelte ihn

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