Ein unverschaemt charmanter Getleman
hielte ich es für wünschenswert, dieses Thema nicht mehr zur Sprache zu bringen.“
„Wir werden nicht heiraten“, entgegnete sie.
„Doch, das werden wir - wenngleich es bis dahin noch ein wenig dauern mag.“ Er drehte sie zu sich um, wobei er sorgsam darauf bedacht war, ihre Schultern nur ganz leicht mit seinen Händen zu berühren. „Du solltest dich deiner Kleider nicht vor fremden Männern entledigen, Mirabel.“
„Ganz gewiss nicht“, versicherte sie ihm. „Es ist mir keineswegs zur Gewohnheit geworden. Nur bei dir ..."
„Genau das meinte ich“, beschied er. „Nur bei mir. Denn das ist der Grund - einer der Gründe -, weswegen man heiratet.“
„Für Lady Thurlow schien es kein allzu gewichtiger Grund zu sein“, wandte sie ein.
Verflucht sei ihre Tante! Die Thurlow-Affäre war keineswegs aller Welt bekannt. Wie hatte sie davon erfahren? Und was dachte ihre Tante sich dabei, derlei Dinge einer unschuldigen jungen Dame mitzuteilen?
„Es ist wahrlich nicht nötig, dass du mir meine jugendlichen Verfehlungen vorhältst“, meinte er leicht verstimmt. „Mein Vater nimmt sich dieser Aufgabe bereits auf bewundernswerte Weise an. Zudem versuche ich, mich zu bessern. Wenn dem nicht so wäre, würde ich diese Gelegenheit längst ausgenutzt haben. Wir sind allein. Niemand wird uns sehen.“
Sie waren allein. Niemand würde sie sehen. Und er wollte sich gar nicht bessern. Ihm war vielmehr danach, schändlicher zu sein, als er es jemals gewesen war. Er wollte jede sich bietende Gelegenheit nutzen, wollte tun, was immer auch nötig war, um sie zu der Seinen zu machen, und er würde die Ehre zum Teufel schicken.
Sie schienen so weit voneinander entfernt zu sein und waren sich doch so nah. Die Luft zwischen ihnen bebte spürbar vor Spannung.
Mit einem einzigen Schritt war er bei ihr, zog sie in seine Arme und küsste sie.
Und sie erwiderte seinen Kuss, erlag ihm sogleich, und ihre weichen Lippen gaben unter dem ersten sanften Druck der seinen nach. Sie hob ihre Hände, umfasste sein Gesicht, hielt ihn fest - als ob es dessen noch bedurfte und er sich nicht längst schon an sie gebunden hätte.
Er löste ihre Hutbänder, warf den wieder einmal fürchterlichen Kopfputz beiseite und fuhr ungestüm mit seinen Fingern durch ihre widerspenstigen, kupfern schimmernden Locken. Sie stieß ihm seinen Hut gleichfalls vom Kopf, lachte leise an seinem Mund, und Alistair war, als würde der sinnliche Laut tief in ihm widerhallen. Sie war in so vielerlei Weise unschuldig, und doch schmeckte und klang sie nach sündhafter Versuchung und machte ihn ganz trunken vor sehnsüchtigem Verlangen.
Er öffnete die Verschlüsse ihres ausnehmend scheußlichen Umhangs und ließ seine Hände über ihre Brüste gleiten ... hinab zu ihrer so herrlich schmalen Taille ... und noch weiter hinab über ihre üppig geschwungenen Hüften bis hin zur vollendeten Rundung ihres Gesäßes.
Und sie bewegte sich unter seinen liebkosenden Händen, genoss seine Berührungen freudig und unbefangen und verlangte nach mehr, was ihn vor unerfülltem Verlangen fast rasend werden ließ. Zu viele Kleider, zu viele Hindernisse! Er nahm erneut von ihrem Mund Besitz, küsste sie voll wilder, ungezügelter Leidenschaft, derweil er sie mit sanftem Nachdruck an eine der steinernen Säulen drängte.
Er streifte ihr den Umhang von den Schultern, und noch während dieser lautlos zu Boden glitt, hatte Alistair auch schon alle Knöpfe und Bänder ihres Kleides geöffnet und zerrte das Oberteil hinab. Er riss sich von dem Kuss los, um sein Gesicht an ihren Hals zu schmiegen und den betörenden Duft ihrer Haut in sich aufzusaugen, um eine glühende Spur begieriger Küsse zu hinterlassen, ihren Hals hinab, entlang ihrer Schulter, hinunter zum Ausschnitt ihrer Chemise, wo ihre Brüste sich sanft und weich wölbten und gegen das einengende Korsett drängten.
Sie hielt ihn dort an sich gedrückt und fuhr mit den Fingern durch sein Haar. Dann küsste sie ihn auf den Kopf - eine unerwartet zärtliche Geste inmitten besinnungsloser Leidenschaft. Alistair wurde von einem wilden Ansturm ungeahnter Gefühle überkommen. Es war, als ob ein Damm in ihm gebrochen wäre. Er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen, konnte ihr nicht nah genug sein. Rasch raffte er ihre Röcke und Unterröcke zusammen, schob sie weit hinauf - viel zu viel war ihm im Weg - und ließ seine Hand ihr Bein hinaufgleiten, innen am Schenkel, bis er zu dem Durchlass in ihrer seidenen Unterhose
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