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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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aussprechen, Miss Lacrosse?«
    Sie drehte sich um und erkannte Lady Vickers, die sich wie üblich sehr tief ausgeschnitten präsentierte. Vivian war die üppige Schönheit als unverbesserliche Klatschbase ein Begriff, und sie wappnete sich. Immerhin würde man sie als Verlobte des Marquess of Stockton mit anderen Maßstäben messen als früher.
    »Vielen Dank«, entgegnete Vivian, die nicht gewillt war, sich auf ein Gespräch mit der Viscountess einzulassen.
    Deren blaue Augen musterten sie prüfend. »Ein hübsches Kleid. Hat Lucien das ausgesucht?«
    Die bedeutungsvolle Art, wie sie seinen Vornamen aussprach, zielte darauf ab, sie zu kränken. Daran bestand kein Zweifel. Dennoch ließ Vivian sich nichts anmerken und erwiderte betont kühl: »Eigentlich nicht.«
    »Hm, ich dachte nur … Er hat schließlich«, sie legte eine wirkungsvolle Pause ein, »einen hervorragenden Geschmack.«
    Vivian verstand die Anspielung … Sie war nicht als Kompliment für das Kleid gedacht, sondern als gezielte Boshaftigkeit gegen sie.
    »Normalerweise, meint Ihr wohl«, konterte sie schlagfertig.
    Kurzfristig verschlug es der Lady die Sprache, sichtlich überrascht von der Geistesgegenwart ihrer Kontrahentin. »Das sollte keine Beleidigung sein«, rang sie sich zu sagen durch.
    »Das hoffe ich.« Vivian zupfte den Handschuh an ihrem Oberarm zurecht und bemühte sich nach Kräften, weiterhin völlig souverän zu tun. Trotzdem war sie weiß Gott froh, als Lucien zurückkam.
    »Ich habe gleich in der Nähe einen Lakai mit Tablett aufgetrieben. Hier, für dich, meine Liebe«, sagte er und drückte ihr ein Glas Champagner in die Hand. Sie war erleichtert über diese Ablenkung und trank sofort einen ordentlichen, zweifellos undamenhaft großen Schluck.
    Kühl sagte er: »Guten Abend, Cat. Hast du schon die Krallen ausgefahren, oder ist es nur die Neugier, die dich hertreibt? Wenn Letzteres der Fall sein sollte, so ist dazu bereits alles gesagt.«
    Er merkte selbst, dass er ungewöhnlich heftig reagierte, anders als sonst.
    Sein Beschützerinstinkt war erwacht und vielleicht auch so etwas wie Besitzerstolz, weil diese hübsche junge Frau, die so atemberaubend verführerisch aussah, bald ihm gehören würde. Und er wusste nur zu gut, dass Catherine einem Falken gleich, der eine Taube jagte, auf Vivian herabgestoßen war.
    Und sie war nicht die Einzige, die Vivians Verwandlung registrierte. Viele Frauen schauten sie mit Neid und Missgunst an, während die Männer ihr plötzlich begehrliche Blicke zuwarfen. Lucien ärgerte sich über jeden einzelnen von ihnen, der in die Richtung seiner Verlobten schielte.
    Aber vor allem erboste ihn Catherine Vickers’ dreistes Benehmen, die sich nicht so leicht in die Flucht schlagen ließ.
    »Beides treibt mich her«, antwortete sie jetzt provokant und fügte hinzu: »Ich hoffe, das macht dir nichts aus, Liebling .«
    »Du bist schamlos wie immer, und das Beste wäre wohl, dich zu ignorieren.« Das Lächeln, das seine Worte begleitete, war kalt, und in seinem Blick lag eine unverhüllte Drohung.
    Catherine hingegen nahm ihm ungerührt sein Champagnerglas aus der Hand und lächelte boshaft. »Es ist nur natürlich, dass ich dem glücklichen Paar als Erste gratulieren will, findest du nicht? Wir sind schließlich alteFreunde.«
    » Sehr alte«, konterte er und überlegte, wie er sie elegant loswerden konnte. Wenn der Abend so weiterging, würde er bald einen ordentlichen Schluck Brandy brauchen. Seinen schalen Champagner konnte sie gerne behalten.
    »Spielst du etwa auf mein Alter an?«
    »Ganz und gar nicht.«
    Vivian beobachtete stumm ihr Geplänkel, kniff die Augen leicht zusammen und blickte ihn an.
    Normalerweise würde er sie jetzt am Arm nehmen und zur Tanzfläche führen. Nur hatte er ihr leider sein Wort gegeben, sie nicht zum Tanzen zu zwingen …
    Und wieso zum Teufel könnte diese ganze Sache nicht ein bisschen einfacher sein?
    Zum Glück fiel ihm eine andere Entschuldigung ein. Die Inspiration lieferte ihm das zarte Blattmuster, mit dem Vivians Kleid bestickt war.
    Höflich wandte er sich an seine ehemalige Geliebte: »Es freut mich immer, dich zu sehen, Cat. Aber es gibt hier im Garten eine seltene Blume, die Vivian unbedingt begutachten will. Mit ein Grund für sie, diesen Ball überhaupt zu besuchen. Du entschuldigst uns also.«
    Lady Vickers war über diese unvermutete Wendung dermaßen überrascht, dass sie zu spät reagierte. Bevor sie noch etwas entgegnen konnte, hatte Lucien seine

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