Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)
Männlichkeit pochte, und sie war unter ihm so weich, so schön und so willig …
»Du solltest nicht jede Verantwortung scheuen. Ich glaube, wir bekommen ein Kind.«
Es dauerte einen Moment, bis er begriff. Seine Hand verharrte auf ihrer Brust. »Was?«
»Ich bin mir noch nicht ganz sicher.« Sie schaute verlegen zur Seite. »Aber ich hatte meine … Also …«
»Deine Blutung hat sich verspätet.« Er setzte sich aufgeregt auf und fuhr mit einer Hand durch seine Haare. »Verdammt«, murmelte er.
»Du freust dich nicht?« Louisa versteifte sich neben ihm, und ihr hübsches Gesicht wirkte alarmiert. »Ich war mir so sicher …«
»Natürlich freue ich mich.« Er zog sie auf seinen Schoß und strich über ihre Haare. »Wie kannst du so etwas denken? Ich bin bloß so überrascht. Hinter uns liegen ereignisreiche Tage, und jetzt kommt noch eine Überraschung hinzu. Ich habe einfach nicht damit gerechnet.« Er schüttelte ungläubig den Kopf und lachte leise. »Ich nehme diese Nachricht jedenfalls gefasster auf als Lucien. Du hättest mal sein Gesicht sehen sollen. Er hat Vivian angeschaut, als hätte er keine Ahnung, wie das überhaupt passieren konnte. Und so was von meinem weltgewandten Bruder. Aber er hat sich riesig gefreut, das konnte man sehen. Weiß es mein Vater schon?«
Ein Kind. Er hatte sich bereits für seinen Bruder und Vivian gefreut … und jetzt wurde er selbst Vater. Er begriff, dass dieses Kind endgültig sein Leben verändern würde. Jede Facette.
»Nein.« Louisa legte ihren Kopf an seine Schulter. »Vivian meinte, er würde sich bestimmt darüber freuen, doch ich finde ihn ziemlich unzugänglich. Und zudem ist es ja eine sehr persönliche Angelegenheit.«
Er musste lachen. »Liebling, wir sind verheiratet. Er weiß, dass wir miteinander schlafen.«
Sie gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »Trotzdem müssen wir ja nicht so offen darüber reden.«
Rasch packte er ihr Handgelenk und schob sie aufs Bett. Zärtlich zeichnete er mit den Fingern die Rundungen ihres Körpers nach und beobachtete fasziniert, wie das Licht silberne Funken in ihrem Haar aufblitzen ließ.
»Wie konnte ich nur so viel Glück haben? Es ist egal, was mein Vater sagt, wenngleich Vivian vermutlich recht damit hat, dass es ihn freuen wird. Ich jedenfalls bin sehr, sehr glücklich.«
Ehe er ihr begegnet war, fühlte er sich viel zu jung und unternehmungslustig, um an so etwas wie Heirat oder gar Vaterschaft zu denken. Aber seit er Louisa kannte, hatte sich alles geändert … Es schien ihm vollkommen natürlich zu sein.
Ach, zum Teufel mit der Freiheit eines Junggesellen, dachte er und legte den Mund auf ihren. Das hier war viel, viel besser …
Der Duke und Lucien blieben noch eine Weile beim Port sitzen, nachdem sich die anderen Männer, Charles und Sir Edwin, zurückgezogen hatten. Vater und Sohn wollten ungestört unter vier Augen reden.
Vivian war, ebenso wie Louisa, gleich nach dem Dinner schlafen gegangen. Die Reise hatte sie erschöpft, und nachdem alle von ihrem Zustand wussten, musste sie niemandem mehr etwas vorspielen. Sie wartete auf Lucien, denn bislang waren sie nicht einen Moment allein gewesen. Obwohl sie ihren Vater verstand, fand Vivian es albern. Warum das Theater, wo ja das, was durch solch strenge Regeln verhindert werden sollte, längst passiert war. Mit sichtbarem Resultat.
Sie musste unbedingt mit Lucien reden .
Also wartete sie und versuchte sich trotz ihrer Müdigkeit wach zu halten. Sie trug das Nachthemd, das die Duchess für ihre Hochzeitsnacht ausgewählt hatte … ein duftiges Gebilde aus Spitze und smaragdgrünen Bändern, die zu ihren Augen passten. Zuerst saß sie auf dem Bett und starrte auf die Uhr, als könne sie die Zeit zwingen, schneller zu vergehen. Irgendwann gab sie dem Wunsch zu schlafen nach und legte sich ins Bett. Nur kurz hinlegen und ausruhen, den Kopf auf das Kissen legen, das mit dem Familienwappen der Caverleighs bestickt war.
Und dann hatte sie einen wunderschönen Traum.
Vivian.
Was? Sie drehte sich auf die andere Seite und legte eine Hand unter die Wange.
Liebling, was tust du hier? Ich will mich ja nicht beklagen, versteh mich nicht falsch …
Er klang sichtlich amüsiert. Als sie die Augen öffnete, sah sie Lucien, der sich auf die Bettkante setzte und die Stiefel auszog.
Seit du verschwunden bist, habe ich hier geschlafen …
Verstehe. Er warf einen Stiefel weg. Seine Augen brannten vor Verlangen. Gefällt mir, wie du in meinem Bett liegst und an
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