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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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jeder, der ein-, zweihundert Jahre oder älter war. Davon gab es etliche, aber die zuvor Genannten waren die, denen er bislang begegnet war. »Ach ja, und Bastien.«
    »Ah, ja«, bemerkte er ironisch. »Und woran soll ich diese Oldtimer erkennen? Ihr seht doch alle aus wie Mitte zwanzig.«
    »Dann wird es wohl das Beste sein, wenn du das ›V‹-Wort gar nicht erst in den Mund nimmst, wenn andere in der Nähe sind«, meinte sie grinsend.
    »Hmm«, machte Paul und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. »Apropos … wie alt bist du eigentlich?«
    »Ich werde dieses Jahr hundertdrei«, antwortete sie, ging unter die Dusche und zog die Tür hinter sich zu. Das Wasser war angenehm warm auf ihrer Haut.
    »Hundertdrei?«, rief Paul ungläubig und riss die Tür auf.
    Verwundert sah sie ihn an. »Ja.«
    »Himmel!«, hauchte er und lehnte sich gegen die Tür.
    Jeanne Louise wartete einen Moment, dann fragte sie: »Ist das für dich … ein … ein Problem?«
    »Was?« Er sah sie wieder an und zog die Brauen zusammen. »Also … nein … natürlich nicht. Ich meine nur … ich … ich dachte wohl, du bist etwas jünger«, brachte er seinen Satz schließlich zu Ende.
    Sie biss sich auf die Lippe und drehte sich zur Seite, damit er nicht ihren irritierten Gesichtsausdruck sehen konnte. In dem Bemühen, das plötzlich eingetretene Schweigen zu überspielen, griff sie nach dem Shampoo, gab eine Portion davon in ihre Hand und verrieb es auf ihrem Haar, bis es zu schäumen begann.
    »Du hast mich damit nur etwas überrumpelt, das ist alles«, fuhr Paul schließlich in einem betretenen Tonfall fort. »Okay, dass ihr Unsterblichen sehr alt werdet, ist keine Neuigkeit. Ich … ich dachte nur nicht …«
    »Nach unseren Maßstäben bin ich bestenfalls eine Jugendliche«, sagte sie und stellte sich unter den Wasserstrahl, um den Schaum wegzuspülen. Vorsichtig blinzelte sie und nahm das Handtuch an, das Paul ihr hinhielt, damit sie sich das Gesicht abtrocknen konnte.
    »Wie alt ist denn der Älteste von euch geworden?«, erkundigte er sich interessiert. »Ich schätze zwar, dass diese Nanos einen bis in alle Ewigkeit in Form halten, aber …«
    »Ein paar von denen, die Atlantis überlebt haben, sind immer noch unter uns«, unterbrach sie ihn. »Onkel Lucian ist zum Beispiel einer von ihnen. Andere wie sein Zwillingsbruder oder seine Eltern wurden entweder enthauptet, oder sie kamen bei Vulkanausbrüchen und Ähnlichem ums Leben. Aus der Frühzeit unserer Art leben jedenfalls noch einige.«
    »Dein Onkel Lucian stammt aus Atlantis?«, hakte Paul nach.
    Jeanne Louise hielt inne und sah ihn ernst an. »Mach bloß nie Witze darüber, ob er als Mann aus Atlantis auch eine gelbe Badehose trägt – so wie damals Patrick Duffy in dieser Fernsehserie«, warnte sie ihn. »Thomas hat das einmal gemacht, und das ist gar nicht gut angekommen.«
    »Schon klar«, sagte er und verzog den Mund zu einem spöttischen Grinsen. »Ich glaube, da musst du dir keine Sorgen machen. Irgendwie kann ich mir das nur schwer vorstellen, dass ich mit deinem Onkel rumhänge und witzige Bemerkungen mache.«
    »Manchmal ergeben sich die unmöglichsten Dinge«, hielt sie mit einem Augenzwinkern dagegen und stellte sich wieder unter den Wasserstrahl, um den restlichen Seifenschaum von der Haut zu spülen.
    »Tja«, kehrte er zum eigentlichen Thema zurück. »Dann bist du also hundertdrei.«
    »Noch nicht ganz.« Sie grinste ihn an. »Ich bin also eine ältere Frau, Paul.« Sie legte den Kopf schräg und fragte: »Ist das für dich ein Problem?«
    Er betrachtete ihren Körper, über den das Wasser strömte, dachte über ihre Frage nach und schüttelte schließlich den Kopf. »Keineswegs ist es ein Problem für mich«, versicherte er ihr und legte die Arme um ihre Taille. »Das heißt dann ja wohl, dass du mir nicht böse sein kannst, wenn ich dich als alte Dame bezeichne.«
    »Ha-ha«, gab sie zurück, zog ihn in die Duschkabine, löste sich aus seinen Armen und drehte im Hinausgehen den Heißwasserhahn zu. »Viel Spaß beim Duschen.«
    »Ich … aaaaah!!«, ertönte Pauls entsetzter Aufschrei, als nur noch kaltes Wasser aus der Brause kam.
    »Das ist also Marguerites Haus.«
    Jeanne Louise lächelte flüchtig, als sie Pauls staunende Miene bemerkte, nachdem sie in die Auffahrt eingebogen waren. »Onkel Jean Claude hatte es so bauen lassen, weil er ganz gern schon mal zeigte, was er hatte.«
    »So, so«, gab Paul zurück. »Und wer ist nun wieder Onkel Jean

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