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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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auch noch versucht hatte, ihn in den Hals zu beißen, das war ein geistloser Teufel gewesen, nicht seine reizende Tochter. Und dazu gingen ihm immer wieder die Worte des blonden Unsterblichen durch den Kopf.
    Nicht so ganz das, was du erwartet hast, nicht wahr, Sterblicher? Du hast nur daran gedacht, dass Livy wieder gesund würde. Ein Happy End für alle Beteiligten. Dir kam gar nicht der Gedanke, dass sie sich verändern würde. Dass es kein Traum, sondern ein Albtraum werden könnte.
    Exakt so fühlte sich Paul jetzt. Es war so, als wäre sein Leben zu einem Albtraum geworden, den er sich selbst eingebrockt hatte. Aber der Mann hatte auch davon gesprochen, dass Livy im Augenblick nicht sie selbst sei, weil sie noch die Wandlung durchmache. Sie sei noch gar nicht richtig bei Bewusstsein, und wenn die Wandlung abgeschlossen sei, dann würde sie wieder so sein, wie er sie in Erinnerung hatte.
Größtenteils zumindest
. Aber Paul fand das nicht sehr tröstlich. Was hatte er bloß mit »größtenteils« gemeint? Diese Frage stellte er sich genauso wie die, was er seiner Tochter nur angetan hatte.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür aufging. Es war nicht Jeanne Louise, die zu ihm gekommen war, sondern ihr Vater, was Paul mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis nahm. Er sah sich nämlich momentan nicht in der Lage, ihr gegenüberzutreten. Unwillkürlich fragte er sich, ob Unsterbliche tatsächlich so menschlich waren, wie sie aussahen.
    »Ja, wir sind menschlich«, antwortete Armand Argeneau beiläufig und sagte zu Bricker: »Geh dein Sandwich essen. Ich muss mit ihm reden.«
    Sofort stand der andere Mann auf und ging nach draußen, um die beiden allein zu lassen.
    Paul wartete, bis die Tür hinter dem Vollstrecker zugefallen war, dann sah er zu Armand, der auf den Sessel auf der anderen Seite des Betts zusteuerte. Nachdem er sich gesetzt hatte, sagte Paul: »Darf ich raten? Ich wurde des Kidnappings für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.«
    »Nein«, antwortete Armand gelassen. »Du wurdest des Kidnappings für schuldig befunden und zum Leben verurteilt.«
    Paul starrte ihn an. Er wusste, er sollte Erleichterung verspüren, aber er fühlte sich wie betäubt. In seinem Kopf herrschte so viel Entsetzen und Verwirrung, dass er nichts anderes mehr spürte. »Und was wird nun passieren? Nimmt man mir Livy weg, damit sie von Unsterblichen großgezogen wird?«
    »Willst du das?«
    Er sah seine Tochter, die so reizend und unschuldig mitten auf dem Bett lag wie am Tag ihrer Geburt. So wie das Kind, für das er noch heute Morgen sein Leben gegeben hätte. Aber die Szene mit Kirsten hatte ihn völlig unvorbereitet getroffen. Er war sich nicht länger sicher, wer oder was sie noch war, außer natürlich seine Tochter, seine kleine Livy. Zumindest hoffte er das.
    »Nein«, antwortete er schließlich.
    Armand lehnte sich in seinem Sessel nach hinten. »Lucian hat die Wahrheit gesagt, als er davon sprach, dass Livy nicht sie selbst gewesen ist. Sie macht noch immer ihre Wandlung durch. Ihr Gehirn ist zu keinem klaren Gedanken fähig. Ihr ist nicht bewusst, was sie getan hat. Wenn das vorüber ist, wird sie wieder deine Livy sein.«
    »Größtenteils«, murmelte Paul verbittert.
    »Natürlich wird es einige Unterschiede geben«, räumte er ein. »Sie wird stärker und schneller sein, Krankheiten und Tod können ihr nichts mehr anhaben. Und sie wird so trinken müssen wie wir alle.«
    Paul verzog den Mund.
    »Blutkonserven natürlich«, fuhr Armand fort. »Allerdings werden wir ihr auch beibringen, wie man von der Quelle trinkt. Wenn es mal einen Notfall gibt und sie keine Konserve zur Hand hat, muss sie wissen, wie man das macht, ohne dem Spender Schaden zuzufügen oder ihn gar zu töten.«
    »Genau«, stimmte Paul ihm erschöpft zu.
    »Aber an ihrer Persönlichkeit wird sich nichts ändern. Wenn sie wieder bei Bewusstsein ist, wird sie immer noch die gleichen Dinge mögen, und sie wird dich nach wie vor lieben.«
    Paul schluckte und nickte, erleichtert darüber, das zu hören.
    »Also, Lucian hat beschlossen, dich nicht zu bestrafen«, redete Armand weiter. »Er sorgt dafür, dass du, deine Tochter und meine Tochter nach Toronto geflogen werdet, um dort bei Marguerite unterzukommen.«
    »Marguerite? Reden wir von Bastiens Mutter?«
    Er nickte. »Richtig. Meine Schwägerin. Ihr drei werdet bei ihr bleiben, während Livy ausgebildet wird.«
    »Und dann?«, wollte Paul wissen.
    Nach kurzem Zögern sagte

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