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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Jeanne Louise soeben klein geschnitten hatte. Ihr Chili war am Abend zuvor so gut angekommen, dass sie sich dazu hatte breitschlagen lassen, auch heute wieder für das Abendessen zu sorgen. Es gab ihr das Gefühl, sich dafür erkenntlich zeigen zu können, dass sie hier bei Marguerite bleiben konnten.
    »Ehrlich?«, fragte Jeanne Louise schließlich, auch wenn sie es immer noch nicht glauben wollte. Sie wusste aus ihren Gesprächen mit Paul, dass er sich nicht viel aus Sport machte.
    »Ja, ehrlich«, versicherte Caro ihr. »Ich glaube, so schließen Männer Freundschaften.«
    »Ich hoffe, sie springen nicht zu grob mit ihm um«, warf Marguerite beunruhigt ein, die das Gespräch mitbekommen hatte. »Jeanne Louise, vielleicht solltest du meinen Sohn daran erinnern, mit Paul vorsichtig umzugehen. Sie sind das nicht gewöhnt, mit Sterblichen zu spielen, und es könnte sein, dass sie zu unbekümmert sind und ihn unabsichtlich verletzen.«
    Jeanne Louise nickte zustimmend, legte das Messer weg und lief zur Hintertür.
    »Sie sind vorne im Garten«, rief Caro und brachte sie damit abrupt zur Kehrtwende.
    »Danke«, sagte Jeanne Louise im Vorbeilaufen und eilte durch die Haustür nach draußen. Tatsächlich spielten sie dort auf dem Rasen, was vermutlich damit zu tun hatte, dass sie nicht Boomer und Livy in die Quere kommen wollten, die im hinteren Teil des Gartens herumtollten.
    Es war bereits nach neun Uhr, die Sonne war längst am Horizont verschwunden, aber der Himmel leuchtete noch in intensivem Dunkelorange, und die Luft war noch heiß und stickig. Jeanne Louise ging die Stufen hinunter und überquerte die Zufahrt vor dem Haus, um auf die Rasenfläche zu gelangen. Sie hatte nicht vor, ihrem Cousin zuzurufen, er und die anderen sollten mit Paul vorsichtig umgehen, weil sie sich vorstellen konnte, dass ihn so etwas in Verlegenheit bringen würde.
    Sie näherte sich dem Teil der Rasenfläche, auf der sie die Tore aufgestellt hatten, und beobachtete auf dem Weg dorthin das Spiel. Es sah so aus, als würden Nicholas, Julius und Paul gegen Anders und Bricker spielen. Angesichts der Überzahl der einen Seite wäre es eigentlich ein unfaires Spiel gewesen, aber dafür hätte Paul schon ein Unsterblicher sein müssen. Das war er aber nicht, und deshalb hatte er sichtlich Mühe, mit den anderen mitzuhalten. Sie nahmen eindeutig keine Rücksicht auf ihn, nur weil er sterblich war. Die Gegenseite lief auf das Tor zu, Christian hatte den Ball und dribbelte ihn vor sich her. Julius hielt sich rechts von ihm auf gleicher Höhe, Bricker und Anders stürmten ihnen entgegen – und Paul hinkte weit hinterher. Plötzlich schoss Anders vor und schaffte es, Christian den Ball abzunehmen und ihn Bricker zuzuspielen. Der jüngere Unsterbliche sprang hoch und nahm ihn mit dem Kopf an, dann drehte er sich um sich selbst und trat den Ball in Richtung des gegnerischen Tors.
    Paul stand zwischen Bricker und dem Netz und versuchte den Mann zu stoppen, aber dann ging einfach alles schief. Paul verkalkulierte sich mit seiner Position, und mit einem Mal stand er dem heranstürmenden Bricker im Weg. Jeanne Louise hörte trotz der Entfernung den Zusammenprall der beiden und schrie entsetzt auf. Noch während Paul zu Boden sank, rannte sie zu ihm.
    Die Männer standen um Paul herum, als sie bei ihm ankam. Sie schob Anders und Bricker aus dem Weg und kniete sich neben Paul hin. Angst schnürte ihr die Kehle zu, als sie das Blut in seinem Gesicht sah. Er saß auf dem Boden, den Kopf in den Nacken gelegt, und kniff mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken zusammen, um die Blutung zu stoppen.
    »Geht es dir gut?«, fragte sie aufgeregt.
    »Alles okay, nur ein bisschen Nasenbluten«, murmelte er.
    »Sie sieht gebrochen aus«, befand sie.
    »Sie ist aber nicht gebrochen, Jeanie«, beteuerte er. »Es geht mir gut.«
    »Aber deine Nase sieht gebrochen aus, und wenn sie gebrochen ist, könnte sie sich entzünden und …«
    »Verdammt noch mal, Jeanie!«, herrschte er sie an, was sie verdutzt vor ihm zurückweichen ließ. Als er sich wieder in der Gewalt hatte, sagte er: »Sie ist nicht gebrochen, es ist alles in Ordnung. Also beruhige dich wieder.«
    »Schon okay«, gab sie schroff zurück und stand auf.
    »Jeanie«, rief er seufzend, als sie zum Haus zurückging, wo Caro in der Tür stand und alles mit angesehen hatte.
    Sie ging einfach weiter und hörte kaum hin, als Christian sagte: »Wir sind ab jetzt vorsichtiger, Jeanie. Tut mir leid.«
    »Geht’s ihm

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