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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hatten, dann lehnte sie sich zurück und schlug das Buch auf, das sie in der Stadt gekauft hatte. Es war eines der Bücher, die ihr Cousin Lucern geschrieben hatte. Zwar wurden seine Geschichten als paranormale Liebesromane vermarktet, in Wahrheit erzählten sie jedoch, wie die Paare zueinandergefunden hatten, die zu Jeanne Louises Familie gehörten. Sie hatte amüsiert lachen müssen, als ihr dieser Band im Bestsellerregal einer Buchhandlung aufgefallen war, und obwohl sie den Roman kannte, hatte sie ihn sich gleich noch einmal gekauft. Auch wenn es Lucern ärgerte, dass er bei den Lesern so gut ankam, fand der Rest der Familie es umso reizvoller. Außerdem war es immer wieder interessant, das eigene Leben und das der anderen aus seiner Perspektive zu erleben.
    Jeanne Louise würde nie vergessen, wie er sie in dem Buch beschrieben hatte, in dem es darum ging, wie sich sein Bruder Etienne und Rachel gefunden hatten.
Eine Frau, auf ihre Art so schön wie Lissianna und Marguerite, auch wenn sie völlig anders aussah. Ihr Gesicht war rundlicher, die Lippen etwas schmäler, die Augen umso exotischer, das Haar so schwarz wie die Nacht.
    Sie hatte sich noch nie für schön gehalten, erst recht nicht im Vergleich zu ihrer Tante und ihrer Cousine. Wenn Jeanne Louise die beiden sah, kam es ihr immer so vor, als würde es ihr an etwas mangeln. Und ganz sicher hatte sie sich noch nie als exotisch angesehen. Allerdings brachte es sie auf den Gedanken, dass sie ja vielleicht doch nicht ganz so schlecht aussah.
    Seufzend drehte sie das Buch um und las den Klappentext. Es ging darum, wie ihr Vater Armand seine Lebensgefährtin Eshe gefunden hatte. Sie hatte es schon mehrere Male gelesen, und trotzdem kamen ihr bei manchen Passagen immer noch die Tränen. Natürlich übersprang sie jedes Mal die Liebesszenen. Davon zu lesen, wie die eigenen Verwandten Sex hatten, war irgendwie merkwürdig. Wenn es nach Jeanne Louise ging, hatten sie einfach keinen Sex. Alle Babys waren die Folge einer unbefleckten Empfängnis, und sämtliche Angehörigen waren in ihrer Vorstellung mit Barbie und Ken verwandt und besaßen somit keine Geschlechtsorgane.
    Der Gedanke ließ sie unwillkürlich kichern. Sie war über hundert Jahre alt, sie war Wissenschaftlerin, und trotzdem widerstrebte ihr die Vorstellung, dass ihre nächsten Verwandten Sex hatten.
    Kopfschüttelnd schlug sie das Buch auf und begann zu lesen. Obwohl sie sich diese Geschichte schon etliche Male zu Gemüte geführt hatte, wurde sie jedes Mal bereits nach den ersten Zeilen in ihren Bann geschlagen. Sie war bereits einige Kapitel weit gekommen, als sie etwas Kaltes, Nasses an ihren Füßen spürte. Erschrocken sah sie hoch und stellte fest, dass Boomer aus dem Wasser gekommen war und vor ihr stand, um sich kräftig zu schütteln, wobei er sie mit Wasserspritzern nur so übersprühte.
    »Ich bin kaputt!«, verkündete Livy und ließ sich mit dramatischer Geste links von Jeanne Louise auf das Badelaken sinken. Der immer noch triefend nasse Boomer sprang auf sie und versuchte, ihr Gesicht abzulecken, woraufhin sie zu stöhnen begann.
    »Geht es ihr gut?«, wollte Paul wissen, der ebenfalls aus dem Wasser gekommen war.
    Jeanne Louise zog sich aus Livys Gedanken zurück und nickte beruhigend. »Sie ist bloß müde, Paul. Das geht allen Kindern so, wenn sie lange in der Sonne sind, viel frische Luft abbekommen und schwimmen.«
    »Okay.« Er entspannte sich merklich, dann machte er es sich auf dem Badelaken rechts von ihr bequem. Er streckte sich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, die Beine hatte er übereinandergeschlagen. So wie bei Livy fielen auch ihm die Augen zu, während er leise seufzte. Offenbar war nicht nur das Mädchen von den Anstrengungen des Tages geschafft, überlegte Jeanne Louise, während ihr Blick über Pauls nassen Körper wanderte.
    Verdammt, sah dieser Mann gut aus. Wohlgeformte Beine, schmale Hüften, flacher Bauch und von Natur aus breite Schultern, dazu überall klar konturierte Muskeln an den richtigen Stellen. Nicht wie bei einem Bodybuilder, sondern wie bei jemandem, der von Natur aus athletisch gebaut war. Jeanne Louise vermutete, dass er wohl Profisportler geworden wäre, wenn es ihn nicht zu den Wissenschaften verschlagen hätte.
    »Ich habe Hunger«, verkündete Livy auf einmal. Als sich Jeanne Louise zu ihr umdrehte, sah sie, dass die Kleine auf dem Rücken lag und nach oben in die Baumkrone blickte. Boomer hatte sich neben ihr zusammengerollt und

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