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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihn, froh darüber, dass alles noch gut ausgegangen war. Oder zumindest fast alles, denn da stand immer noch das Problem im Raum, dass er sie entführt hatte, um sie zur Wandlung seiner Tochter zu zwingen. Das würde vor dem Rat landen, dem ihr Onkel vorstand, ein Mann, der kaum etwas verzeihen konnte. Immerhin hatte er seinen eigenen, über alles geliebten Zwillingsbruder enthauptet, weil der gegen eines ihrer Gesetze verstoßen hatte.
    Der Gedanke beunruhigte Jeanne Louise. Sie war so darum bemüht gewesen, Paul für sich zu gewinnen, dass die noch vor ihnen liegenden Probleme völlig in Vergessenheit geraten waren.
    »Also«, sagte er leise. »Du kannst mich wandeln, und ich kann dann Livy wandeln?«
    Sie nickte.
    »Und dann können wir eine Familie sein, du, Livy und ich.«
    »Ja, das können wir«, bestätigte sie. Diese Vorstellung gefiel ihr genauso gut wie ihm. Jeanne Louise liebte das Mädchen schon jetzt wie eine leibliche Tochter. Es würde ihr Spaß machen, ihm dabei zu helfen, Livy großzuziehen.
    Als ihr auffiel, dass Paul in Schweigen verfallen war, sah sie ihn an und stellte fest, dass er damit begonnen hatte, sich in den Arm zu kneifen. »Was machst du da?«
    »Ich versuche aufzuwachen«, gab er augenzwinkernd zurück. »Das muss einfach ein Traum sein. Du gibst mir alles, was ich mir erträume, aber so einfach läuft das im Leben nie ab.«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Ich habe nicht gesagt, dass es einfach werden wird.«
    Er stutzte und sah ihr in die Augen. »Was heißt das?«
    »Die Wandlung ist sehr schmerzhaft, Paul. Sie ist eine Tortur, und manchmal kommt es vor, dass ein Sterblicher die Wandlung nicht übersteht. Das kommt zwar selten vor, aber es kann passieren, wenn der Sterbliche krank oder sehr geschwächt ist.«
    »So wie Livy«, folgerte er seufzend.
    »Ja, so wie Livy. Wir sollten mit ihrer Wandlung noch ein wenig warten, bis sie wieder richtig zu Kräften gekommen ist.«
    »Was für dich bedeutet, dass du weiter ihre Kopfschmerzen aushalten musst«, sagte er mit finsterer Miene. Dann aber kam ihm ein Gedanke. »Sag mal, kann ich das auch übernehmen, wenn du mich gewandelt hast?«
    Sie wusste, er hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie an Livys Stelle litt, deshalb bedauerte sie ihm sagen zu müssen: »Vermutlich nicht. So etwas musst du erst mal üben. Gleich nach der Wandlung beherrschst du nicht automatisch alle Fähigkeiten, über die Unsterbliche verfügen.«
    »Okay«, gab er sich missmutig geschlagen.
    Jeanne Louise zögerte, da sie ihn nicht noch mehr betrüben wollte, doch über diese Sache musste er informiert sein: »Und das ist nicht unser einziges Problem. Da wäre nämlich immer noch die Tatsache, dass du eine Unsterbliche mit der Absicht entführt hast, eine Sterbliche wandeln zu lassen.«
    Paul verzog den Mund. »Ich schätze, so was kommt nicht gut an, wie?«
    »Es könnte zu Problemen führen«, gab sie zu. »Ich hoffe, es wird dabei berücksichtigt werden, dass ich freiwillig bei dir geblieben bin und dass du mein Lebensgefährte bist.«
    Jeanne Louise merkte seinem Gesichtsausdruck an, dass er das nicht für sehr wahrscheinlich hielt. Da sie da selbst so ihre Zweifel hatte, fand sie, dass sie genug geredet hatten und es an der Zeit war, sich von diesen Dingen abzulenken. Sie beugte sich wieder vor und küsste ihn.
    Aber Paul lag reglos da und reagierte nicht auf ihre zärtlichen Berührungen, da er zu sehr mit den Problemen beschäftigt war, die womöglich auf sie beide zukamen. Nach ein paar Sekunden jedoch erwiderte er ihre Küsse. Gerade dachte sie, ihr Ablenkungsmanöver sei erfolgreich gewesen, da fasste er sie an den Armen und schob sie so weit von sich, dass sie den Kuss unterbrechen musste.
    Beim Anblick ihres enttäuschten Gesichtsausdrucks sagte er: »Ich … du hast doch gesagt, dass wir nur alle hundert Jahre ein Kind bekommen dürfen. Heißt das, wir müssen warten, bis Livy hundert ist, bevor sie ein Geschwisterchen kriegen darf? Sollten wir besser verhüten?« Mit belegter Stimme fügte er hinzu: »Ich will nicht, dass dir möglicherweise die Todesstrafe droht, nur …«
    »Nein«, unterbrach Jeanne Louise ihn. Sie wollte sich jetzt nicht die Mühe machen, ihm zu erklären, dass eine Unsterbliche nur schwanger werden und das Kind auch austragen konnte, wenn sie Blut in großen Mengen zu sich nahm, damit die Nanos beschäftigt waren und nicht gegen den Embryo vorgingen, den sie als Parasiten ansahen. Stattdessen sagte sie nur: »Livy wird als von

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