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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dich darum bitten zu müssen. Ich … als ich dich entführt habe, dachte ich, dass mir sonst nichts mehr wichtig ist. In dir sah ich einen Weg, um Livy zu retten. Aber ich glaube, dass ich schon da …« Er kniff die Augen zu, dann gab er zu: »Ich hätte auch eine andere Unsterbliche nehmen können, aber ich wollte, dass du es bist.«
    »Du hättest auch eine andere Unsterbliche nehmen können?«, wiederholte sie verwundert. »Wie meinst du das?«
    Er lächelte ein wenig verlegen. »Na ja, in meiner Abteilung gibt es eine hübsche kleine Rothaarige, die mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie an … an einer Freundschaft interessiert ist.« Er verzog den Mund zu einem gequälten Grinsen.
    Jeanne Louise zog die Brauen hoch, als sie das hörte. Bev hatte seine Geliebte sein wollen. Allein der Gedanke ließ in ihr die Eifersucht aufsteigen. Offenbar war er auf dieses Angebot nicht eingegangen, und es gab auch keinen Grund eifersüchtig zu sein, schließlich war sie, Jeanne Louise, seine Lebensgefährtin. Also wartete sie geduldig ab, dass er fortfuhr.
    »Das Einfachste wäre gewesen, sie anzurufen und ihr zu sagen, dass mir das gefallen würde«, machte Paul deutlich. »Ich hätte sie zu mir zum Essen einladen können, mit der Betäubungspistole auf sie schießen, sobald sie zur Tür hereinkommt, und …« Er zuckte mit den Schultern. »Es wäre der einfachste und sicherste Weg gewesen, um eine Unsterbliche in meine Gewalt zu bringen. Kein großer Aufwand, keine Angst, von einer Kamera beobachtet oder von einem Sicherheitsmann ertappt zu werden.«
    Schweigend sah sie ihn an und wusste, er hatte recht. Es wäre um Vieles einfacher gewesen. Er hätte nicht die Nacht im Kofferraum eines anderen Wagens verbringen müssen, um sie kurz nach ihrem Feierabend zu überwältigen. Was eine Frage nach sich zog. »Warum hast du es nicht gemacht?«
    »Fast hätte ich es gemacht«, gestand er ihr kleinlaut. »Dann lief mir Marguerite über den Weg, als ich die Ketten kaufen wollte …«
    »Marguerite?«, unterbrach sie ihn hastig. »Marguerite Argeneau-Notte? Meine Tante?«
    »Ja.«
    »Woher um alles in der Welt kennst du meine Tante?«, fragte Jeanne Louise erstaunt.
    »Wir sind uns an meinem ersten Tag bei Argeneau Enterprises begegnet. Bastien führte mich durchs Haus, und wir waren gerade an deinem Labor vorbeigekommen.« Ironisch fügte er hinzu: »Du hast von mir übrigens so gut wie keine Notiz genommen. Du hast nicht mal den Kopf gehoben, als Bastien mich dir vorgestellt hat. Du hast nur was gemurmelt und weiter in dein Mikroskop geguckt, um irgendwas Wichtiges zu beobachten.«
    Jeanne Louise sah ihn ungläubig an. Sie waren sich tatsächlich vorgestellt worden? Nicht zu fassen.
    »Jedenfalls kam uns Marguerite entgegen, nachdem wir dein Labor verlassen hatten. Sie war auf der Suche nach Bastien, weil sie mit ihm zu Mittag essen wollte oder so. Auf jeden Fall machte er uns miteinander bekannt, und sie sagte, sie würde sich gern irgendwie nützlich machen. Sie schlug vor, die Freiwilligen nach Hause zu fahren, nachdem an ihnen Betäubungsmittel getestet worden waren. Seitdem, wenn es einen Freiwilligen gibt, der niemanden hat, der ihn abholt und nach Hause bringt, springt sie ein.« Erfreut merkte er noch an: »Wir haben uns seitdem angefreundet.«
    »Angefreundet?« Jeanne Louise verstand die Welt nicht mehr. Er redete hier von ihrer Tante. »Und sie hat dir gesagt, du sollst mich entführen?«
    »Nein, natürlich nicht mit diesen Worten«, wehrte er lachend ab. »Sie wusste ja gar nicht, dass ich überhaupt irgendwen entführen wollte. Ich war auf der Suche nach sterilen Gläsern, und dabei traf ich sie in der Einmachabteilung bei
Canadian Tire
…«
    »Du bist ihr in der Einmachabteilung von Canadian Tire über den Weg gelaufen?« Das war das erste Mal, dass Jeanne Louise davon hörte, dass ihre Tante Einmachgläser kaufte. Soweit ihr das bekannt war, kochte Marguerite überhaupt nicht.
    »Ja, und sie fragte mich, wie es mir geht und wie es Livy geht. Natürlich habe ich kein Wort davon erwähnt, wie krank Livy ist.«
    Das war auch gar nicht nötig. Marguerite konnte sich alle Antworten direkt aus seinem Bewusstsein holen, ohne überhaupt danach zu fragen. Es war alles griffbereit für sie gewesen, an der Oberfläche sozusagen, da er in Gedanken sehr wohl mit der Entführung beschäftigt war, da er ja daran denken musste, nur ja kein Wort darüber zu verlieren. Jeanne Louise sah aber keine Veranlassung,

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