Ein Vampir Fuer Die Ewigkeit
Arbeitstag war vollkommen chaotisch und brachte mich fast an den Rand des Wahnsinns. Doch Direktor Link hatte unendlich viel Geduld mit mir, was mir teilweise schon übermenschlich vorkam.
Doch Tag für Tag wurde es zum Glück immer leichter, bis ich nach zwei Wochen fast alleine mit allen anfallenden Arbeiten zurechtkam. Die Wochen rasten nur so dahin. Die Arbeit machte mir sehr viel Spaß.
Die Renovierungsarbeiten an Großmutters Haus gingen besser voran als wir gedacht hatten, obwohl ich nach meinem Zusammenbruch nur noch eingeschränkt und unter Aufsicht mithelfen durfte.
Nach einem Monat konnten Helen und ich mit einer großen Einweihungsparty einziehen, zum Leidwesen von Tom. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ich bei ihm einziehen müssen. Er meinte dass es mit dem gemeinsamen Duschen immer so schön praktisch gewesen war und man würde dabei auch noch Wasser sparen. Wobei hier bei ihm die Betonung auf „schön“ lag.
Natürlich kam das für mich noch nicht in Frage. Ich fühlte mich noch nicht so weit mit jemanden zusammen zu ziehen. Und am Haus waren ja noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, aber die konnten nach und nach gemacht werden und bevor das alles nicht erledigt war, konnte ich sowieso nirgends anders einziehen. Thema erledigt.
Helen und ich hatten ein eigenes kleines Häuschen und unsere Selbstständigkeit wieder zurück und das war erst einmal das wichtigste. Ich wohnte mit meiner Schwester in unserem Haus. Ich konnte nicht fassen wie sehr sich mein Leben in den letzten Monaten verändert hatte. Natürlich vermisste ich meine Adoptiveltern, aber sie würden mich bei nächster Gelegenheit besuchen, das hatten sie mir fest versprochen.
Das wichtigste war im Moment das ich ein Leben mit meiner Schwester hatte, das ich lange unbewusst vermisst hatte. Das wollte ich in vollen Zügen nachholen.
Helen hatte sich das alte Kinderzimmer eingerichtet und ich schlief im Zimmer unserer Großmutter. Eigentlich konnte ich gut und fest schlafen, aber seit dem Einzug haben sich die Albträume vermehrt, und das kostete mich viele Schlaflose Nächte.
Das komische daran war dass es sich dabei ständig und immer um Alexander drehte, der von den zwei Werwölfen getötet wurde. Lag wahrscheinlich an meinem schlechten Gewissen ihm gegenüber, da ich ihn einfach so auf dem Parkplatz stehen gelassen hatte. Seit diesem Vorfall hatte ich auch nichts mehr von ihm gehört oder gesehen. Und wenn ich ehrlich war, vermisste ich ihn mehr als je zuvor. Aber das war nicht richtig, schließlich war ich mit Tom zusammen und wir waren glücklich. Eigentlich.
Die Hitzewallungen kamen immer noch in regelmäßigen Abständen, doch zum Glück bei weitem nicht mehr so intensiv und ich hatte mich an sie gewöhnt. Unheimlicher weise waren die Hitzewallungen nicht mehr so intensiv seit ich Alexander nicht mehr traf. Konnte es denn möglich sein das er der Grund für meine Hitzewallungen war? Wenn ich so zurückdenke, wurden sie immer sehr heftig wenn Alexander mir ganz nah gewesen war. Nein, das wäre doch zu verrückt, das konnte nicht sein. Bei Gelegenheit musste ich das unbedingt austesten.
Schnell trank ich noch den Rest meines Kakaos bevor ich mich auf den Weg in die Schule machte. Ich konnte nicht sagen warum, aber ich war heute schon mit einem komischen Gefühl aufgewacht, als ob heute noch etwas Unangenehmes auf mich zukommen würde und ich am besten im Bett bleiben sollte.
Jedoch war die Busfahrt zur Schule wie immer, als ich die Schule betrat war alles wie immer. Auch als ich das Sekretariat betrat war es wie immer. Ich war wie jeden Morgen die Erste in der Schule. Direktor Link kam dann normalerweise zehn Minuten später. Doch heute trudelten schon die ersten Schüler ein und Direktor Link war noch nicht da. Er hatte sich noch nicht einmal telefonisch bei mir gemeldet, was total unüblich für ihn war.
Beim Versuch ihn telefonisch zu erreichen scheiterte ich ebenso. Dieses ungute Gefühl in der Magengegend verstärkte sich schlagartig.
Was sollte ich nur tun? Der Direktor lebte alleine. Wenn er jetzt verletzt und sich vor Schmerzen krümmend in seinem Haus lag? Oder er beim Spazieren gehen zusammengebrochen war und er allem Hilflos ausgeliefert war? Oh Gott was sollte ich denn nur machen?
Der Sheriff würde noch nichts machen, dafür vermisste ich Direktor Link noch nicht lange genug, dafür war es noch zu früh. Außerdem mochte ich diesen Mann nicht sonderlich und beschloss ihn als letzte Möglichkeit
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