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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hatten gerade eben Leighs Portion verspeist, als die Kellnerin mit der zweiten Bestellung zu ihnen kam. Sie räumte die leeren Teller ab und zog sich wieder zurück. Da sie nun nicht mehr vornübergebeugt dasitzen mussten, konnten sie beide entspannter essen, was für eine entsprechende Atmosphäre sorgte. Da sie außerdem schon etwas zu sich genommen hatten, konnten sie zwischen zwei Bissen auch ihre Unterhaltung fortsetzen.
    „Wird man dafür bezahlt, wenn man Abtrünnige jagt, oder haben Sie noch einen anderen Job?”, fragte Leigh zum Teil aus Neugier, zum Teil aus Sorge, er könne ihretwegen seine Pflichten vernachlässigen.
    „Wir Jäger sind die Vollstrecker unseres Volks, und die meisten von uns werden dafür bezahlt”, antwortete Lucian ein wenig steif. „Ich bin außerdem Mitglied im Rat.”
    „Im Rat?”, wiederholte sie. „Davon haben Sie schon mal gesprochen. Was genau ist dieser Rat?”
    „So etwas wie die Regierung der Unsterblichen”, erklärte er. „Wir agieren als Gesetzgeber und Richter, und im Wesentlichen untersteht uns alles, was die Unsterblichen angeht.”
    „Alle Unsterblichen?”, fragte Leigh ihn erstaunt. Wie es schien, war sie an ein mächtiges Mitglied in der Gesellschaft der Unsterblichen geraten. Ob das eine gute Sache war oder nicht, konnte sie nicht beurteilen.
    „So zahlreich sind wir eigentlich nicht. Wir haben darauf geachtet, dass unsere Bevölkerung nicht ungebremst wächst.”
    Sie musterte ihn aufmerksam. Ihr war nicht entgangen, dass er heute Morgen viel umgänglicher auf ihre Fragen reagierte, und sie fragte sich, inwieweit Übermüdung für seine schlechte Laune verantwortlich gewesen war. „Aus wie vielen Personen besteht der Rat?”
    „Das schwankt. Wir versuchen, mindestens sechs Personen zusammenzubekommen, aber die einzelnen Mitglieder können ihr Amt aufgeben, wann immer sie wollen.”
    „Sind Etienne und Rachel auch im Rat?”, wollte sie wissen.
    „Himmel, nein!” Der bloße Gedanke schien ihn zu entsetzen. „Die sind noch viel zu jung. Nur die ältesten Unsterblichen können in den Rat aufgenommen werden.”
    Leigh hob die Brauen. „Wie ich sehe, ist die Weisheit des Alters auch bei Vampiren sehr beliebt.”
    Er lachte über ihren ironischen Tonfall. „Altere Unsterbliche haben mehr erlebt, außerdem werden die Ratsmitglieder für ihre Arbeit nicht bezahlt. Den jüngeren Unsterblichen geht es häufiger darum, über die Runden zu kommen, daher können sie nicht so viel Zeit aufbringen, die eine solche Position erfordert.”
    „Und Sie müssen nicht sehen, wie Sie über die Runden kommen?”, gab sie zurück.
    Lucian schüttelte den Kopf. „Ich habe das Glück, Eigentümer einer Hälfte von Argeneau Enterprises zu sein.”
    „Was ist das?”
    „Ein Unternehmen, das ich mit meinem Bruder ins Leben gerufen habe. Das war.... hmm, wann war das? Im sechzehnten oder im siebzehnten Jahrhundert?”, überlegte er und sah überrascht zu Leigh, weil die zu lachen begonnen hatte.
    „Entschuldigen Sie”, sagte sie schließlich. „Es wirkt einfach sehr komisch, wenn Sie überlegen, in welchem Jahrhundert Sie beide.... ach, vergessen Sie’s. Also, Sie haben zusammen mit Ihrem Bruder vor Jahrhunderten dieses Unternehmen gegründet. Jedem von Ihnen gehörte es zur Hälfte, richtig?”
    Lucian nickte. „Als Jean Claude starb, wurde sein Anteil unter seinen Kindern und Marguerite aufgeteilt.”
    „Jean Claude war Ihr Bruder?”
    „Mein Zwillingsbruder.” Nachdenklich betrachtete sie ihn und stellte sich vor, dass es einmal zwei so gut aussehende Männer auf dieser Welt gegeben hatte. „Jean Claude und ich haben anfangs dieses Unternehmen geführt, aber vor einiger Zeit hat Bastien die Leitung übernommen und arbeitet mit einem Aufsichtsrat zusammen.”
    „Mich wundert, dass ich noch nie von einem vier- oder fünfhundert Jahre alten Unternehmen gehört habe”, bemerkte sie.
    „Das ist nicht weiter erstaunlich”, versicherte Lucian. „Der Name wurde einige Male geändert, und wir verkaufen nichts, was ein ganz normaler Mensch in einem Geschäft erwerben könnte.”
    „Und was verkaufen Sie?”
    „Argeneau bedient ein breites Spektrum. Ein Zweig stellt Teile her, ein anderer kümmert sich um Investitionen, ein weiterer handelt mit Immobilien, und wieder ein anderer beschäftigt sich mit medizinischen Dingen”, schilderte er ausweichend.
    „Was für medizinische Dinge?”
    „Forschung und Entwicklung, Blutbanken und spezialisierte Bars.”
    Leigh

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