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Ein Vampir für jede Jahreszeit

Ein Vampir für jede Jahreszeit

Titel: Ein Vampir für jede Jahreszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Bereich, an einer Seite flankiert von ihrer Mutter und an der anderen von einem Jonathan nicht bekannten, anzüglich grinsenden Unhold. Jonathan marschierte auf die Gruppe zu. Mithilfe eines bösen Blicks und seiner Ellbogen schaffte er es, den Burschen, der eindeutig viel zu dicht neben Alice saß, dazu zu veranlassen, zur Seite zu rutschen, damit er sich zwischen ihn und Alice drängen konnte.
    Bei seinen Anstrengungen, sich in die schmale Lücke zu quetschen, rempelte er Alice versehentlich an und sie fuhr überrascht zu ihm herum. Angenehmerweise presste sich dabei ihre Brust an seinen Oberkörper. Jonathan genoss die wenigen Sekunden, die es dauerte, bevor das Mädchen puterrot anlief und sich hastig wieder von ihm wegdrehte.
    »Guten Morgen, Mylord.«
    Ihre Stimme klang belegt. Jonathan musste schmunzeln, denn er konnte nachvollziehen, dass ihr diese Begegnung peinlich war. Seine eigene Stimme hätte in diesem Augenblick genauso geklungen – allerdings nicht vor Scham. Die kurze, intime Berührung ihrer Leiber hatte ihn ungemein erregt. Er räusperte sich, grunzte eine undeutliche Begrüßung und widmete sich dann dem Essen, das man ihm vorgesetzt hatte. Erst als sich sein Körper wieder entspannt hatte, wagte er es, sie anzusehen.
    Er erkannte, dass auch sie sich in dieser kurzen Zeitspanne gefasst hatte. Die Röte war verschwunden und ihre Beklemmung einem verträumten Ausdruck gewichen. »Habt Ihr schon Pläne für den heutigen Tag, Mylady?«, erkundigte er sich.
    »Nein, warum fragt Ihr, Mylord?« Sie musterte ihn neugierig. Was sollte er ihr antworten? Noch während er sich den Kopf darüber zerbrach, zeichnete sich plötzlich Verstehen auf ihrer Miene ab und sie schmunzelte verschmitzt. »Ach so. Die Liste.«
    »Die Liste?«, wiederholte Jonathan verständnislos.
    »Aber ja. Sicher möchtet Ihr die Liste noch einmal durchgehen … Jetzt, da Ihr einige der Damen näher kennengelernt habt. Um die inakzeptablen Kandidatinnen zu streichen«, erklärte sie, da er sie weiterhin ausdruckslos anstarrte.
    »Ah, ja«, nuschelte er und senkte nachdenklich den Blick auf seinen Teller. Deswegen war er nicht zu ihr gekommen. Warum genau, konnte er allerdings auch nicht sagen. Er hatte sie einfach nur wiedersehen wollen. Und vielleicht auch küssen, da seine Mutter ja gestern Abend erschienen war, als sich gerade etwas angebahnt hatte, dass bestimmt ein höllisch guter Kuss geworden wäre. Obwohl er sich natürlich nicht sicher sein konnte, ob er sie tatsächlich geküsst hätte. Er hatte einfach gehandelt, ohne nachzudenken. Zumindest hatte er nicht gedacht Ich werde sie jetzt küssen, sondern eher, dass ihre Lippen voll und weich und verlockend waren und dass sie wahrscheinlich genau so gut schmeckten, wie sie aussahen, und …
    Aber das spielt jetzt keine Rolle, ermahnte sich Jonathan. Der Punkt war, dass er sich die halbe Nacht lang einen Kuss vorgestellt hatte, den er ihr gar nicht gegeben hatte. Die andere Hälfte der Nacht hatte er damit zugebracht, davon zu träumen, dass er sie tatsächlich geküsst hatte … und mehr. Die Traumbilder waren furchtbar wollüstig gewesen, erfüllt von Alices nacktem, zartem Fleisch in seinen Händen und seinem Mund, und wie es sich um seinen harten …
    »Ich habe heute noch nichts geplant und würde Euch in dieser Angelegenheit sehr gern behilflich sein.«
    Für einen kurzen Augenblick glaubte Jonathan, sie spiele auf seine Träume an. Sein Herz sprang ihm vor Dankbarkeit beinah aus der Brust und sein Körper verhärtete sich augenblicklich wieder. Doch beim Anblick ihres unschuldigen Lächelns begriff er, dass sie ihm wohl nur bei der Durchsicht der Liste behilflich sein wollte.
    Er hatte sie zwar nicht aus diesem Grund aufgesucht, hätte es aber tun sollen .
    »Großartig«, sagte er und ärgerte sich, dass seine Stimme dabei so rau klang. Er räusperte sich und versuchte es noch einmal. »Vielen Dank, das ist sehr zuvorkommend.«
    »Wenn Ihr mit dem Essen fertig seid, könnten wir sofort beginnen«, verkündete sie und zu Jonathans Entsetzen schickte sie sich an, sich zu erheben. Er hielt sie am Arm fest.
    »Ich, ähm …« Er spähte in seinen Schoß und hob sofort wieder den Kopf, um sie nicht auf den unseligen Zustand, in dem sich seine Männlichkeit momentan befand, aufmerksam zu machen. Nach einem weiteren Räuspern behauptete er: »Ich bin noch nicht fertig mit Essen.«
    Sie blickte auf seinen Teller und Jonathan fiel erst jetzt auf, dass er, ohne es zu merken, alles,

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