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Ein Vampir für jede Jahreszeit

Ein Vampir für jede Jahreszeit

Titel: Ein Vampir für jede Jahreszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hatte, wieder zusammen. »Offenbar kommen wir heute in dieser Angelegenheit nicht mehr weiter. Dann können wir auch genauso gut zusammenpacken und zur Burg zurückkehren. Vielleicht könntet ihr drei schon einmal anfangen, während ich … ähm … noch einen kleinen Spaziergang mache, um meine Gedanken zu ordnen.«
    Um Wiedergutmachung bemüht nickte Alice eifrig und machte sich schnell daran, Lady Fairleys Bitte nachzukommen. Jonathans Mutter verschwand. Alices Onkel lehnte sich entspannt zurück und ließ keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass er Aufräumen als Frauensache ansah. Lord Jonathan kam ihr dagegen überraschenderweise zu Hilfe. Er wickelte den noch unberührten Käse wieder in sein Tuch und steckte den Brotlaib zurück in den Sack. Schnell war alles verstaut und ihnen blieb nichts weiter zu tun, als auf Lady Fairley zu warten. Sie ließ sich ungemein viel Zeit.
    Alice befürchtete bereits, dass die Dame womöglich in Not geraten sei und Hilfe benötigte, als diese plötzlich auf der gegenüberliegenden Seite, von der sie aufgebrochen war, etwas derangiert und atemlos aus dem Wald auf die Lichtung gestolpert kam. Alice wunderte sich über ihren Zustand, denn sie hatte eigentlich angenommen, dass die Dame lediglich ein dringendes Bedürfnis verrichtet hätte. Sie bekam jedoch keine Gelegenheit, dies anzusprechen, denn die Männer waren bereits ungeduldig geworden und sprangen nun sofort auf, um aufzubrechen.
    »Weißt du, ich glaube, ich habe eine großartige Idee«, verkündete Lady Fairley. Jonathan half Alice gerade, die Picknickdecke wieder zusammenzufalten. »Vielleicht könnten wir heute Abend einen Tanz veranstalten, zu dem wir alle infrage kommenden Damen einladen. Dann könntest du dir selbst ein Bild davon machen, welche für dich passend wäre, Jonathan.«
    Alice überraschte es nicht, dass der Ritter den Vorschlag mit verhaltener Begeisterung, ja, sogar mit Entsetzen aufnahm.
    »Darf ich vorschlagen, Mutter, dass wir das nicht tun?«, begann er, doch Lady Fairley ließ ihn nicht weitersprechen.
    »Vielen Dank, mein Sohn«, sagte sie und nahm ihm die Decke aus den Händen, steckte sie zurück in die Tasche und befestigte diese wieder am Sattel. »Ihr beide solltet jetzt vielleicht eure Pferde holen.«
    Nachdenklich verfolgte Jonathan, wie sich seine Mutter aufs Pferd setzte, und nickte dann. »Ja. Wir sind gleich wieder zurück.«
    Er ergriff Alices Arm und führte sie von der Lichtung. Sie schwieg.
    Sie hatten ihre Reittiere in einiger Entfernung von der Stelle, an der sie sich vorhin niedergelassen hatten, angebunden. Alice durchschaute erst jetzt, dass Jonathan das mit Absicht getan hatte, um zu vermeiden, dass die Pferde sie bei der Beobachtung des ältlichen Paares verrieten. Das hatte sie vorhin allerdings noch nicht gewusst. Er war mit ihr in großer Hast vom Palast aufgebrochen und hatte dabei die ganze Zeit die Zügel von Alices Pferd festgehalten, als hätte er befürchtet, dass sie umdrehen und zurückreiten könnte. Dann war er abrupt stehen geblieben und hatte den Kopf schief gelegt, als lausche er, und ihr dann befohlen, auf ihn zu warten. Daraufhin war er davon geritten und hatte sie einige Minuten allein gelassen. Als er wieder erschienen war, hatte er vorgeschlagen, dass sie absteigen und die Pferde an einen Baumstamm binden sollten. Erst dann hatte er ihr gestattet, ihn zu begleiten und sie zu dem Platz hinter den Büschen geführt, von wo aus er spioniert hatte.
    Sobald ihr Lord Jonathans Absichten klargeworden waren, hatte sich ihre aufrichtige Natur gegen den Eingriff in die Privatsphäre ihrer Angehörigen aufgelehnt. Die ganze Zeit über hatte sie auf einen Vorwand gehofft, unter dem sie dem Paar ihre Gegenwart offenbaren konnte und schließlich war sie zu ihnen geeilt, um die Erdbeeren zu borgen. Allerdings hatte sie auch interessiert, wie Jonathan reagieren würde, wenn sie ihn mit den Früchten fütterte.
    Wie dem auch sei, jedenfalls mussten die beiden eine nicht unbeträchtliche Strecke zurücklegen, bis sie wieder zu ihren Pferden kamen … oder besser gesagt, zu Jonathans Pferd. Ihr eigenes Reittier war nicht mehr da.
    »Was zum Teufel?«, fluchte Jonathan, als er das einsame Tier entdeckte, und rannte durch die Bäume zu ihm hin. Alice folgte ihm auf dem Fuß. Der große Mann untersuchte sein Pferd genau und begutachtete dann den Ast, an dem die Zügel des Hengstes noch immer fest verknotet waren. »Verflucht! Jemand hat Euer Pferd gestohlen.«
    »Glaubt Ihr

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