Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
Hand gut fest und bahnte uns einen Weg durch die Menge. Als wir vor einem schwarz-roten Stand ankamen, ließ er mich los.
Ich bleibe gleich stehen. Dann musst du mich schlagen.
Wie bitte?
Du sollst mich schlagen! Wenn ich Naomi davon überzeugen soll, dass du immer noch einen gewissen Einfluss auf mich hast, müssen wir eine kleine Show abziehen.
Versteh mich nicht falsch. Ich haue dir mit dem größten Vergnügen eine runter, aber was um alles in der Welt beweist das, außer dass ich sauer auf dich bin?
Mach einfach, was ich sage. Du bist verletzt und wütend auf mich, aber du bist noch nicht bereit zu gehen. Alles klar?
Ich behielt den Gedanken für mich, dass es nicht besonders schwer war, das zu spielen, und folgte Ben, der mit grimmiger Miene vor mir hermarschierte.
Schrei mich an!
»Wirst du wohl auf mich warten, du Riesenwarze am Arsch einer Nacktschnecke!«, brüllte ich und rannte hinter ihm her.
Er drehte sich ruckartig um und starrte mich zornentbrannt an. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er direkt vor Naomis Bude stehen geblieben war und sie uns mit einer Tätowierpistole in der Hand aufmerksam beobachtete. »So lasse ich mich nicht von dir behandeln!«
Ich schlug ihn so fest, dass es klatschte, und er warf im selben Moment den Kopf zur Seite, damit das Ganze noch dramatischer aussah, und funkelte mich wütend an. »Das wird dir noch leidtun!«
»Nie und nimmer!«, knurrte ich, drängte an ihm vorbei und stürmte davon.
Ich hatte angenommen, er würde zu Naomi gehen, um die Szene perfekt zu machen, stellte jedoch überrascht fest, dass er mir folgte, als ich auf den Wohnwagen meiner Mutter zulief.
Äh … ist es richtig, dass du hinter mir herkommst?
Wahrscheinlich nicht, aber wenn du mich nicht wegjagst, muss schon einiges passieren, damit ich heute Nacht von deiner Seite weiche.
Mir wurde ganz warm, als ich begriff, was er damit andeuten wollte. Ich hätte ihm fast das Okay gegeben, mit mir ins Bett zu steigen, aber hatte er das auch wirklich vor? Vor Aufregung zog sich mein Magen zusammen. Das wird Naomi nicht gefallen.
Er dachte etwas ziemlich Unhöfliches, und ich musste grinsen. Ich betrat den Wohnwagen und wartete, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann sah ich ihn an.
»Ich habe mich schon sehr lange danach gesehnt, mit dir allein zu sein«, sagte ich. Seine Nähe machte mich ganz kribbelig.
»Auch als du dachtest, ich versuche, dein Leben zu kontrollieren?«, fragte er mit einem schiefen Lächeln.
»Also … Ich will nicht leugnen, dass ich gleichzeitig daran gedacht habe, dir ein Kantholz über den Schädel zu ziehen, aber ja, selbst dann. Ben, ich weiß, ich klinge wie eine durchgeknallte, verwirrte Kuh … «
»Nein, so klingst du nicht.«
Ich zog die Augenbrauen hoch.
»Gut, du klingst vielleicht ein bisschen verwirrt«, räumte er grinsend ein. »Aber ich verstehe, was für eine Bedeutung das hier für dich hat. Deshalb bin ich auch bereit, dir noch mehr Zeit zu geben, wenn du sie brauchst.«
»Das weiß ich zu schätzen.« Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte, wie ich ihn am besten aus seinen Klamotten bekam, ohne dass es so aussah, als könnte ich an nichts anderes mehr denken. Was im Grunde so war, aber das musste Ben ja nicht wissen.
»Bist du sicher, dass du mich heute Nacht hier haben willst, Francesca?«, fragte er, und es war absolut klar, was er damit meinte.
»Bin ich. Aber ich … äh … ich fände es ein bisschen unhöflich, dir einfach zu sagen, du sollst dich ausziehen, und mich dann auf dich zu stürzen. Obwohl … eigentlich klingt das ziemlich gut.«
Er lachte und nahm mich in die Arme. »Wir lassen es langsam angehen, okay? Und wenn du irgendwann willst, dass ich aufhöre, dann höre ich auf.«
»Wirklich?« Ich sah ihm in die Augen, in seine wundervollen Augen, die nun einen goldgesprenkelten Honigton angenommen hatten. »Und wenn wir schon eine ganze Weile dran wären und du kurz davor wärst … « Ich machte eine vage Handbewegung. »Abzugehen?«
Er verzog das Gesicht. »Auch dann würde ich aufhören. Ich würde wahrscheinlich dabei draufgehen, aber es wäre doch ein nobles Opfer, wenn ich mein Leben dafür geben würde, dich glücklich zu machen.«
»Mir war gar nicht klar, was für ein Schmierenkomödiant du bist!«, sagte ich kichernd und biss ihn in die Unterlippe. »Ach, Ben. Selbst als ich Angst davor hatte, mich an dich zu binden, konnte ich nicht aufhören, an dich zu denken. Du hast ja keine Ahnung, wie
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