Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
»Erste Bedingung: kein Sex.«
»Einverstanden«, sagte Ben. David beobachtete uns argwöhnisch.
»Du wirst dich nicht nackt mit anderen Leuten rumwälzen!«
Ben runzelte die Stirn. »Das ist doch kein Sex!«
»Das ist mir egal. Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass Naomi dich nackt sieht.«
Er schwieg.
Ich schnappte empört nach Luft und schlug ihm so fest ich konnte auf die Brust. »Das ist nicht dein Ernst!«
»Irgendwann muss ich auch mal duschen, Francesca. Ich bemühe mich, es zu machen, wenn sie nicht da ist, aber manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden.«
Ich schäumte innerlich vor Wut und versuchte, mich an einen Fluch zu erinnern, den ich mit vierzehn gelernt hatte. Als meine Mutter herausfand, dass ich schädliche Magie – wie sie es nannte – praktizieren wollte, bestrafte sie mich mit drei Monaten Hausarrest. »Es wird der Tag kommen, Ben, an dem ich mit Naomi abrechne.«
Zu meiner Überraschung grinste er. »Ich freue mich schon darauf!«
Freu dich nicht zu früh – mit dir habe ich auch noch das eine oder andere Hühnchen zu rupfen. »Kannst du wenigstens versuchen, das Ausmaß deiner Nacktheit einzuschränken? Einfach nur dein Shirt ausziehen und hoffen, dass niemand an deiner Hose Anstoß nimmt?«
»Ja«, entgegnete er ernst. Ich glaubte, David schnauben zu hören, aber als ich ihn ansah, war seine Miene völlig ausdruckslos.
»Zweite Bedingung: Naomi wird nicht angefasst oder geküsst.«
»Francesca«, sagte Ben seufzend.
»Ich will nicht, dass du sie küsst«, sagte ich, und mir war völlig klar, dass ich wie ein bockiges Kind klang.
»Sie wird misstrauisch, wenn ich mich derart von ihr distanziere. Es macht mir keine Freude – wenn es das ist, worum du dir Sorgen machst«, entgegnete er.
»Okay, du kannst sie küssen«, sagte ich zähneknirschend. »Aber dann kann ich auch andere Männer küssen. Und ich denke, ich fange gleich mal mit David an.«
David machte große Augen, als ich mich zu ihm vorbeugte und ihn an den Schultern fasste. Doch im nächsten Moment wurde ich auch schon von ihm weggerissen und auf die Beine gezogen.
»Du küsst keine anderen Männer!«, fuhr Ben mich an, und seine dunklen Augen spuckten förmlich Feuer.
Ich zog die Augenbrauen hoch und klopfte mit den Fingern auf seine Brust.
Er schob grimmig den Unterkiefer vor, und David fing an zu lachen.
»Also gut«, knurrte Ben und ließ meine Arme los. »Ich werde Naomi nicht küssen. Aber ich kann sie nicht davon abhalten, mich zu küssen.«
Ich dachte kurz darüber nach. »Na schön.«
Er schien abermals überrascht zu sein, dass ich einlenkte. Ich achtete allerdings darauf, den Gedanken sorgfältig vor ihm zu verbergen, dass ich schon dafür sorgen würde, dass Naomi keine Chance hatte, sich an ihn ranzuschmeißen.
»Sind das deine einzigen Bedingungen?«, fragte er.
»Vorerst ja«, sagte ich. »Aber ich behalte mir das Recht vor, später noch welche hinzuzufügen.«
»Und ich behalte mir das Recht vor, nachträgliche Konditionen zu modifizieren«, erwiderte er.
Ich verzog das Gesicht, doch im selben Moment ergriff David meine Hand und schüttelte sie energisch. »Vielen Dank, Fran! Ich weiß, wie ungeduldig du darauf wartest, dich mit Benedikt zu vereinigen, und ich bin dir wirklich sehr dankbar, dass du es meinetwegen aufschiebst.«
Ich sah Ben an. Für die vielen Lügen, die du ihm aufgetischt hast, kommst du in die Hölle!
Ich habe nicht gelogen. Die Vereinigung wurde nur auf einen Zeitpunkt verschoben, mit dem du einverstanden bist. Es kam mir vor, als würde er sein Bewusstsein vor mir verschließen, als wollte er etwas vor mir verbergen.
Und wenn der Zeitpunkt nie kommt?
Dann ist sie trotzdem aufgeschoben.
Das ist alles wegen Naomi, nicht wahr? , fragte ich, um herauszufinden, was er mir vorenthalten wollte.
Er gab keine Antwort. Das typische Ben-Schweigen … Aber ich war kein Teenager mehr, der sich von solchen Taktiken einschüchtern ließ.
Sagen wir mal, ich wäre bereit, mich sofort mit dir zu vereinigen. Wieso könntest du unsere Vereinigung nicht als Ausrede benutzen, warum du nicht bei der Sexparty mitmachen willst?
Leider weiß Naomi genug über Dunkle, um den Unterschied zwischen einer Auserwählten, die sich noch nicht vereinigt hat, und einer, die es getan hat, zu erkennen. Wären wir vereinigt, dann würde sie merken, dass du in meinen Gedanken die erste Geige spielst und sie niemals einen beherrschenden Einfluss auf mich haben kann. Und so ist es im Moment
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