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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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Schuss, Jaz. Das ist alles, was du kriegen wirst, und dann bist du fällig. Ich warf noch einen herzzerreißenden Blick auf das Leben, das ich hätte haben können, und verabschiedete mich davon.

    Ich begann mich vornüberzubeugen, als wäre meine Seele ein faltbarer Wäschewagen. Umdrehen und falten, umdrehen und falten, bis nur noch so viel von mir übrig war, dass man es wie eine Papierkugel in ein von einem Kind mit den Händen geformtes Tor hätte schießen können. Ich kannte nur diesen Weg, um mir eine Festung zu bauen, und im Zentrum des Ganzen hockte meine geistige Gesundheit, so dass, falls ich überlebte, das Blut und der Horror meines Plans nur einen kleinen Fleck hinterlassen würden.
    »Aaahh! Aaaaahh! AAAAAAHHH!« Es war Assan, sein Schock war zu groß, als dass er Worte dafür finden konnte. Er hielt eine kleine hölzerne Figur umklammert. Eine Hand mit erhobenem Mittelfinger. Ich konnte mir diese Fuck-you-Statue nicht in Amandas verrüschtem Zimmer vorstellen, also musste sie wohl ihrem Bruder gehört haben, vielleicht noch aus seinen Studententagen, als er noch selbstbewusst genug gewesen war, um der ganzen Welt den Stinkefinger zu zeigen. Und es sah ganz so aus, als hätte Assan die Botschaft verstanden.
    Paketband und Folie fielen aus seinen Fingern wie Spinnweben und raschelten im Einklang mit seinen zitternden Händen. In seine Augen war ein wahnsinniger Glanz getreten, und er sah immer wieder von der Tor zu Bozcowski und Aidyn, als würde ihn jeden Moment einer von ihnen in der Luft zerreißen. Was sie vielleicht auch tun würden, wenn der wütende Mob, in den sich die Deganiten verwandelt hatten, ihn nicht zuvor lynchte. Sie scharten sich um ihn, schubsten und verfluchten ihn mit speichelgetränktem Geschrei. Aidyn, der fasziniert auf Lilianas langsam hervortröpfelndes Blut gestarrt hatte, drehte sich verwirrt um. Ebenso Vayls Ex.
    Ich rannte zur nächsten Fackel, riss sie von der Wand
und brach den hölzernen Griff so heftig ab, dass von der zersplitterten Spitze kleine Späne auf den klebrigen Boden fielen. Ein kleiner Holzsplitter, der in einer öligen Pfütze schwamm, brachte mich auf eine Idee. Ich tippte sie mit der Fackel an, und sofort brannte die Flüssigkeit mit fast hüfthohen Flammen. Das Feuer zog die Gase aus der Luft, brannte grün und stank schlimmer als ein verrottendes Stinktier in einem Sumpf.
    Da mir nur wenige Sekunden blieben, bis jemand bemerken würde, dass ihr Opfer ein Rückgrat entwickelt hatte, raste ich von Pfütze zu Pfütze und setzte sie hinter mir in Brand wie Leuchtraketen. Als ich fertig war, waren Liliana und die Tor hinter einer Wand aus giftigem Feuer gefangen. Sie schrien Bozcowski, Aidyn, Assan und die Menge an, von denen keiner daran gedacht hatte, den Kerker mit einem Feuerlöscher auszurüsten.
    Mir blieb noch ein Moment Zeit, um mir eine zweite Fackel zu schnappen, bevor die Bösen sich wieder gesammelt hatten. Hinter mir pressten die Tor und Liliana sich gegen die Wand, als die fauligen grünen Flammen durch die Luft züngelten und ihre Ausbreitung ankündigten. Ich hielt die Fackeln vor mich, und die Menge zog sich zurück. Ich machte einen Schritt nach vorne. Sie wichen einen Schritt weiter zurück, wobei ihre Schuhe sich schmatzend durch eine Schleimpfütze bewegten, die groß genug war, um fünfzehn Paar Füßen Platz zu bieten.
    »Ich wette, ihr Typen habt nicht gewusst, dass ich durch ein Leichtathletikstipendium aufs College gekommen bin«, sagte ich und starrte in ihre geröteten, wachsamen Gesichter, während sie versuchten, einen Weg zu finden, um mich zu umzingeln. »Meine Spezialdisziplin war der Speerwurf.«
    Damit schleuderte ich die Fackel in meiner rechten
Hand ihnen vor die Füße. Die Pfütze fing sofort Feuer, und die Flammen fraßen sich in den Rock einer Frau und den Ärmel eines Mannes.
    Die Menge brach in Panik aus. Sie warfen ihre brennenden Kameraden in den Dreck, als sie losstürmten und unter ihren Füßen Flammen erstickten und Knochen brachen. Die Herde erreichte die Leiter, wo sie übereinander herfielen, um das obere Ende zu erreichen. Männer fluchten, Frauen kreischten, Leute stürzten und rappelten sich wieder auf, um sich wieder in den Kampf zu werfen. Bozcowski, Aidyn, Assan und ich sahen zu wie die Gaffer bei einem Zugunglück. Dann schüttelte Assan wütend die Faust mit der Statue.
    »Sie sind tot«, krächzte er, während er langsam auf mich zukam.
    Ich nickte grimmig. »Sie wissen gar nicht, wie recht Sie

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