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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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MTV im Gespräch mit irgendeiner Tussi, die so dämliche Fragen stellte, dass ich froh war, nicht die Interviewerin zu sein.
    Jetzt träumte ich, dass Vayl und ich über unsere Mis sion diskutierten. Ich sagte: »Also, was denkst du, dass dieses Virus bewirkt?« Und Vayl antwortete mit einem seltsamen trillernden Ton, als hätte er eine Grille verschluckt.
    »Hast du eine Ahnung, wie es übertragen werden könnte?«, wollte ich wissen.
    »Fiiep.«
    »Und was ist mit diesem Raptor? Ich meine, gibt es denn niemanden, der mal sagt: ›Nein, wir wollen nicht mit dir spielen, denn du bist ein dickes, fettes Ekelpaket‹?«
    »Fiieep.«
    »Das ist komisch, Vayl, du klingst genau wie mein …«
    »Handy«, murmelte ich. Ich öffnete die Augen und starrte auf die glitzernde Handtasche auf meinem Nachttisch, die nach den Eskapaden der letzten Nacht ein wenig ramponiert aussah. Unter der Tasche, genau da, wo ich es hingelegt hatte, bevor wir aufgebrochen waren, lag mein privates Handy. Und klingelte. Was bedeutete, dass es entweder Evie oder Albert war, und ich hatte in bei
den Fällen keine Lust, so früh am Morgen mit ihnen zu reden.
    Während ich die Hand ausstreckte, um das Telefon zu nehmen, stieß ich ein sehr undamenhaftes Wort aus, woraufhin meine Rippen mich daran erinnerten, unfairer zu kämpfen, wenn der nächste Kraftprotz auf einen Schlagabtausch aus war. »Hast du eine Ahnung, wann ich gestern ins Bett gekommen bin? Oder besser gesagt heute Morgen?« Ich wartete. Nichts. Ups, vergessen, auf den Knopf zu drücken. Dafür würde ich später wahrscheinlich noch dankbar sein.
    Piep. »Hallo?«
    »Jaz, Gott sei Dank erreiche ich dich.«
    »Evie … hast du etwa geweint?«
    »Ich hatte die Wahl, entweder das - oder Dad eins mit dem Hammer zu verpassen.«
    Mist. Das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. »Was hat er jetzt wieder angestellt?«
    »Es geht mehr darum, was er nicht getan hat.« Evie passte wirklich überhaupt nicht in unsere Familie. Zu liebenswert. Zu bemüht, es anderen recht zu machen. Das brachte beim Rest von uns immer das Schlimmste zum Vorschein, inklusive Albert.
    »Okay, was hat er nicht getan?«
    »Er hat nicht täglich sein Insulin genommen, sich nicht an seine Diät gehalten und sich nicht um die Infektion in seinem Fuß gekümmert«, schluchzte sie.
    »Ich dachte, wir hätten eine Pflegerin engagiert, die sich darum kümmert.«
    Evie holte zitternd Luft, heulte aber trotzdem wieder los, und zwar so heftig, dass ich nicht verstehen konnte, was sie sagte.
    »Evie, diese Flennerei kann nicht gut sein für das Baby,
also hör auf damit.« Ich wusste, dass das hart klang, aber Herrschsucht ist der größte Vorteil im Dasein einer gro ßen Schwester. Und sie beruhigte sich auch ziemlich schnell.
    »So, jetzt erst mal: Wo ist dein Mann? Er würde einen Vogel kriegen, wenn er wüsste, dass du dich wegen Albert so aufregst.«
    »Tim ist auf Geschäftsreise in Philadelphia.«
    »Okay, wenn wir fertig sind, rufst du ihn an. Danach wirst du dich besser fühlen. Und was ist jetzt mit der Pflegerin?«
    »Dad hat sie gefeuert.«
    »Was?« Ich spürte dieses Kribbeln auf meiner Kopfhaut, das eine Mordswut ankündigte. Wäre ich doch nur die Herzkönigin im Wunderland, dann könnte ich meinen Kartensoldaten befehlen, Albert den Kopf abzuschlagen. »Wann?«
    »Vor ungefähr einem Monat.«
    »Einem Monat! Aber ich habe ihm seitdem noch zwei Schecks geschickt, damit er sie bezahlen kann.«
    »Ich auch.« Die Tränen waren in Evies Stimme zurückgekehrt. Ich konnte sie vor mir sehen, wie sie an ihrem kleinen Küchentisch saß, die Ellbogen aufgestützt, und ihr glattes, honigbraunes Haar ihr ins Gesicht fiel, während sie den Kopf in die Hand stützte. »Anscheinend hat Dad das Geld dazu verwendet, sich Donuts, Bier und Zigaretten zu kaufen. Jetzt ist er krank, und die Infektion hat sich bis in den Knöchel ausgebreitet. Der Arzt im Veteranenkrankenhaus meinte, dass er eventuell amputieren muss, aber er kann es nicht sicher sagen, bis er Dad untersucht hat, doch Dad weigert sich hinzugehen! «
    »Was. Für. Ein. Idiot.«

    »Jasmine!«
    »Na ja, stimmt doch.«
    »Nein, ich bin der Idiot, weil ich mich nicht besser um ihn gekümmert habe. Aber wir ersticken in der Firma gerade in Arbeit, nach der Umstrukturierung.« Sie arbeitete als Ingenieurin bei Trifecta Petroleum in Indianapolis. Hat da jemand Freikarten für die Indy 500-Rennen gesagt? Oh ja, Baby. »Und wenn ich nach Hause komme, bin ich so müde, dass ich

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