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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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die CIA dachte, dass sie es gebrauchen könnte. Die Diabetes, na ja, das war dann so ein Fall, wo das Leben die Lügen imitiert.« Er schwieg und gab mir
damit Zeit, das alles sacken zu lassen. Dann fuhr er fort: »Ich weiß, womit du dein Geld verdienst, Jaz. Wusste es von Anfang an. Wenn du mich also anrufst und klingst, als hättest du gerade eine Kanonenkugel verschluckt, ist es doch nur normal, dass ich helfen will. Also, zu allererst, geht es dir wirklich gut?«
    Ich dachte darüber nach. »Nein, aber ich bin auch nicht in Gefahr.« Einen Moment später fügte ich hinzu: »Im Moment.«
    »Gibt es irgendetwas, das ich tun könnte?« Als ich nicht sofort antwortete, sagte er: »Verdammt noch mal, Jas mine, lass mich nicht betteln. Ich bin es so verdammt leid, ein nutzloser alter Mann zu sein, dass ich mich bald freiwillig melde. So, jetzt habe ich es gesagt! Mich melden, wie ein gottesfürchtiger, halbtoter Kirchgängerbastard, der denkt, er könnte seine verkrüppelte Seele retten, indem er fünf Stunden Sozialarbeit pro Woche leistet.«
    Nur mein Vater konnte so eine Einstellung zu Freiwilligen haben. Verdrehter alter Stinker. Aber trotzdem - da wir immer noch nicht wussten, wer unsere undichte Stelle war, konnte ich jemanden mit seinen Kontakten gut gebrauchen. Außerdem klang es so, als könnte er die Übung gut gebrauchen, sozusagen.
    Obwohl ich mich fühlte, als würde ich auf eine Gondelfahrt durch Gaga-Land gehen, sagte ich: »Eigentlich gibt es da wirklich etwas, das du tun könntest, Albert. Könntest du für mich ein paar Senatoren und eine kleine Sekretärin überprüfen?«

18
    E s musste wohl Alberts militärischer Hintergrund sein. Wenn er eine Bombe platzen ließ, erschütterte die Detonation gleich das ganze Land. Ich war immer noch so zittrig wie ein Überlebender des Hurrikans in New Orleans, und ich war mir sicher, dass gerade irgendein Inuit in Alaska aus genau demselben Grund von seinem Schlitten gerutscht war. Vor dreißig Sekunden hatte ich herausgefunden, dass mein Vater nicht nur ein sozusagen pensionierter Berater der CIA war, sondern dass er au ßerdem Kontakte in Washington unterhielt, die mir das Leben wesentlich erleichtern und wohl auch verlängern konnten. Von nun an würde ich alles glauben. Sollten gleich Cole und Bergman reinstürmen und mir erzählen, dass über Cassandras Haus Pterodaktylen kreisten, würde ich zum Fenster rennen, um mir das anzusehen.
    Apropos, sie waren wirklich kurz davor reinzustürmen, trotz meiner Bitte um Privatsphäre. Ich konnte ihre Anspannung durch die Tür spüren. Ein Seufzer entkam mir. Ich vermisste bereits die gute alte Zeit, als meine Empfindsamkeit sich auf Vampire beschränkt hatte, und sogar dann waren ihre Gefühle nie Teil des Spiels gewesen. Außerdem dachte ich mir, es wäre praktisch, wenn ich die Tür mit einem kurzen Wedeln der Hand hätte öffnen können. Unglücklicherweise erstreckten sich meine Fähigkeiten nicht in diese Richtung. Vielleicht könnte ich mir einen gut abgerichteten Hund zulegen.

    Seufzend erhob ich mich und öffnete die Tür. Sie liefen nicht im Gang auf und ab, wie ich es erwartet hatte. Sie liefen in Cassandras Wohnung auf und ab.
    »Alles in Ordnung«, verkündete ich, als ich eintrat. Sie fielen mir nicht direkt um den Hals. Cassandra blieb einfach in ihrem hölzernen Schaukelstuhl sitzen, und Bergman stapfte weiterhin hinter ihrer königsblauen Couch hin und her. Cole kam auf mich zu und nahm meinen Ellbogen, führte mich zu dem zur Couch passenden Lehnstuhl und setzte mich sanft dort ab.
    »Du sorgst dafür, dass ich mich alt fühle«, sagte ich.
    Er grinste nur. Dann setzte er sich auf die Granitplatte des Kaffeetischchens, das die Sitzecke optisch mit dem gemauerten Kamin verband, auf dessen Sims Dutzende wei ßer Kerzen standen.
    »Bist du okay?«, fragte er und musterte mich aufmerksam, vielleicht um zu sehen, ob mir während unserer kurzen Trennung zusätzliche Gliedmaßen gewachsen waren. »Du siehst besser aus, als ich erwartet hätte.«
    »Ich fühle mich besser, als ich es wohl sollte.«
    »Dann ist also alles geregelt?«
    »Für den Moment, ja.«
    »Könnte mich dann jemand zu meinem Truck zurückfahren? Ich muss dringend noch diesen Pool reinigen, sonst denken die noch, dass irgendwas faul ist.«
    »Okay, aber du wirst nicht herumschnüffeln. Und ruf mich an, wenn du fertig bist. Ich will diese Fotos sehen.« Ich schaute auf meine Uhr. »Bis dahin sollte Jeremy wach sein. Ich werde ihn

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