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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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anderen billigen Souvenir?«
    »Ich werde es dir zeigen.« Bergmans braune Augen hinter den Brillengläsern funkelten voller Technikleidenschaft. Er zog den Zündschlüssel ab und ersetzte ihn durch die Halskette, indem er den Haizahn ins Zündschloss steckte und ein wenig daran herumwackelte. Dann drehte er ihn ruckartig, und der Van sprang an. Zu seinem Vergnügen brachte ich nicht mehr heraus als: »Wow. Das ist cool.«
    Er stellte den Motor ab und gab mir die Halskette zurück. Der Haizahn hatte nun die Form eines Schlüssels, aber noch während er auf meiner Handfläche lag, nahm er wieder seine ursprüngliche Gestalt an. »Was ist dein Geheimnis?«, fragte ich, obwohl ich wusste, dass er es mir nicht verraten würde, nicht einmal wenn seine Füße bluten und seine Haare brennen würden.

    »Koffein«, war seine Antwort, und wir grinsten uns an. Ich legte die Halskette um, und er ergänzte: »Ach ja, die Schnur ist extrastark. Sie hält bis zu sechshundert Pfund aus.«
    Bewundernd fingerte ich an den Perlen und der dehnbaren Schnur herum. »Cool! Jetzt kann ich mit ein und demselben Schmuckstück einer reichen alten Schachtel den Ferrari klauen und Schwertfisch angeln gehen.«
    »Weißt du, das können nicht viele Frauen von sich behaupten.«
    »Kein Zweifel, ich bin gesegnet. Was haben wir hier denn noch?« Ich öffnete das zweite Kästchen. Es enthielt zwei Hörgeräte, wie ich gerade erst eins benutzt hatte, und zwei runde Dinger, die aussahen wie Pfefferminzbonbons. »Abhörgeräte?«, riet ich.
    »Und Sender«, nickte Bergman. »Das runde Ding musst du dir an den Gaumen kleben. Der Empfänger kommt in dein Ohr. Der zweite Satz ist für Vayl. Wenn ihr beide damit ausgerüstet seid, könnt ihr miteinander kommunizieren, ohne euch um Funkgeräte oder Headsets Sorgen machen zu müssen. Der einzige Nachteil liegt im Ton, er ist ein wenig verzerrt.«
    »Echt?«
    Bergman zog eine Grimasse. »Es klingt, als hätte jemand den Bass zu weit aufgedreht. Ich arbeite daran, das abzustellen.«
    »Und was ist der Vorteil?«
    Er zeigte auf zwei Gegenstände, die ich noch gar nicht bemerkt hatte, da sie fast die gleiche Farbe hatten wie die Innenseite des Kästchens. »Vorsicht«, warnte er, als ich sie herausnahm. Sie sahen aus wie die falschen Tattoos, die an Kinder verkauft wurden, die noch nie etwas von Hepatitis gehört hatten. Das eine war gestaltet wie ein Stacheldraht.
Das andere stellte einen langen, schlangenartigen Drachen dar. »Sie legen sich auf deine Haut und können nicht mehr von echten Tattoos unterschieden werden, wenn sie einmal aufgetragen wurden. Es sind Sender«, erklärte Bergman. »Damit solltet ihr euch über eine Distanz von bis zu zwei Meilen verständigen können.«
    »Kein Witz? So weit?« Bergman nickte und wirkte wie ein Hahn, der gerade das Hühnerhaus entdeckt hat.
    Ich machte das letzte Kästchen auf. Darin lag eine schlichte goldene Uhr mit einem Gliederarmband. Ich drehte sie hin und her, aber sie sah völlig durchschnittlich aus. Also legte ich sie an.
    »Zieh an dem Armband«, schlug Bergman vor.
    Ich folgte seinem Rat, und sofort begann mein Handgelenk zu kribbeln. Das Display der Uhr färbte sich blau, doch ich konnte immer noch problemlos die Zeit ablesen. Dann wurde es wieder weiß, und das Kribbeln hörte auf. »Was war das?«
    »Ich bin immer noch dabei, alle möglichen Anwendungsgebiete zu erforschen, aber im Moment kann ich schon sagen, dass die Uhr die Energie absorbiert, die durch die Bewegungen deines Körpers produziert wird, und sie dann als elektronischen Schild wieder abgibt. Wenn sie voll aufgeladen ist, könntest du mit einer Bazooka durch einen Metalldetektor laufen, ohne einen Alarm auszulösen. Außerdem verdeckt sie die Geräusche, die durch deine normalen Bewegungen entstehen.«
    »Du behauptest also, ich muss nur an diesem Armband ziehen, und schon bin ich im Schleichmodus?«
    »Solange das Display der Uhr blau ist. Wie du ja gesehen hast, ist es nicht lange blau geblieben, weil sie nicht viel Zeit hatte, deine Energie aufzunehmen. Die Speicherkapazität ist auch begrenzt.«

    »Wie lange?«
    »Höchstens fünf Minuten.«
    »Nicht schlecht, wenn man nicht mehr braucht als drei ßig Sekunden.«
    »Sie gefällt dir also?«
    Diese Seite an Bergman hatte ich noch nie verstanden. Der Typ konnte eine Bleitür Flickflacks vollführen lassen, aber er musste trotzdem immer wieder getätschelt werden.
    »Willst du mich verarschen? Das ist das beste Zeug, das du mir jemals

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