Ein Vampir kommt selten allein
zu berühmt ist, um mich je in Betracht zu ziehen?« Olivia seufzte und setzte sich aufs Bett.
»Nein!« Lucy wollte nicht, dass ihre Schwester glaubte, Jackson würde in einer anderen Liga spielen. »Er steht total auf dich.«
»Meinst du?« Olivias Stimme ging eine Oktave nach oben.
»Es ist nur ⦠vielleicht ist er nicht ganz so perfekt, wie du glaubst«, sagte Lucy; sie loggte sich aus dem VVV aus und stand auf, um ihr Nachtlager vorzubereiten.
»Perfekt ist er bestimmt nicht«, sagte Olivia. »Heute beim Mittagessen hat er total den Fleischfresser heraushängen lassen, dabei hatte ich eigentlich erwartet, dass er Vegetarier ist wie ich. Aber er hat einen Burger gegessen, bei dem dir die Augen übergegangen wären.«
Fleischfresser? Lucys Magen machte einen Satz. Das könnte ein Beweis sein. »HeiÃt das, dass du ihn nicht mehr treffen möchtest?« Wenn Olivia ihn ohnehin aufgeben wollte, konnte Lucy mit ihren Nachforschungen aufhören.
»Ich würde ihn sehr gern weiterhin sehen, aber nicht zur Essenszeit.«
Lucy seufzte. Sie würde Beweise auftreiben müssen â und das bedeutete, dass sie morgen zurück ans Filmset gehen und mit den Konsequenzen von Jessicas Ausbruch zurechtkommen mussten, wie auch immer die aussahen. Sie räumte gerade den Schminktisch ab, als es an die Tür klopfte.
Lucy wirbelte herum und Olivia sagte »herein«. Es war Mrs Abbott mit einem Tablett mit warmer Milch, ein paar Crackern und einem Fläschchen rosafarbener Verdauungsmedizin. Gut dass sie nicht einen Moment später gekommen war, denn sonst hätten sie ihr irgendwie erklären müssen, weshalb Olivias Schminktischchen umgekehrt auf dem Boden lag.
»Du hast gesagt, dass dein Magen dir zu schaffen macht.« Mrs Abbott stellte das Tablett auf die Bettkante.
Der Bauchschmerzen-Plan von heute Morgen hatte wie ein Zauber gewirkt, und Lucy hatte bereits ein Roastbeef-Sandwich verschlungen, das sie auf dem Nachhauseweg gekauft hatten â mmmmh.
Lucy schob die Erinnerung an diesen glücklichen Moment beiseite und sagte: »Das ist wirklich sehr nett von Ihnen, Mrs Abbott.« Mütter waren echt toll.
»Ich möchte nur dafür sorgen, dass du heute Nacht gut schlafen kannst.« Mrs Abbott umarmte die beiden Mädchen und wünschte ihnen süÃe Träume. »Olivia, Schatz, nimm Rücksicht auf deinen Gast und überlasse Lucy heute das bequeme Bett.«
Als sie die Tür hinter sich zugemacht hatte, brachen die Schwestern in Gekicher aus.
Als sie sich wieder davon erholt hatten, blickte Olivia Lucy an und deutete auf das Fläschchen mit dem Magensäuremittel. » Das trinke ich nicht für dich.«
Olivia zeigte dem Sicherheitsmann ihren Ausweis.
»Hey, wo bekommt man so etwas?«, schrie ein Mädchen aus der Menge, als Olivia, Lucy, Sophia und Camilla durch die Absperrungen zum Filmset gingen.
»Ich will auch so einen!«, rief ein kleines Mädchen mit einem Ballon.
Olivia wünschte, sie könnte helfen. Lucys und Sophias Komparsenausweise waren zwar von gestern noch gültig, aber nur ihr erstklassiger VIP -Ausweis erlaubte es ihr, jemanden mitzubringen â allerdings nur eine einzige Person.
»Tut mir leid!«, rief Olivia.
Als sie um den Parkplatz herumgingen, merkte Olivia, dass die Betriebsamkeit von gestern nachgelassen hatte. Kaum jemand war unterwegs, und wer doch da war, sah besorgt aus.
»War das gestern auch so?«, flüsterte Camilla und zog sich die Kapuze ihres »Watch the Skies«-Pullis tiefer ins Gesicht.
»Ganz und gar nicht«, erwiderte Lucy.
»Da ist sie ja.« Eine höhnische Stimme drang aus der offenen Tür eines Wohnwagens, und Charlotte trat heraus in die Kälte, gefolgt von einer Gruppe Komparsen. »Das Zombie-Mädchen da ist schuld daran, dass der Film jetzt für alle gelaufen ist.« Charlotte zeigte geradewegs auf Lucy.
Lucy funkelte Charlotte an.
Olivia fiel dabei ein Bezirkswettbewerb der Cheerleader ein, der vor zwei Jahren an ihrer alten Schule stattgefunden hatte. Damals hatten sich zwei Mannschaften in die Haare bekommen, weil die eine der anderen vorwarf, einen Cheer geklaut zu haben.
»Niemand ist schuld daran«, fing Olivia an und trat zwischen die beiden Gruppen. »Der Dreh wurde abgebrochen, weil Jessica aussteigen wollte.«
»Aber wenn deine freakige Schwester nicht gewesen wäre â¦Â«
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