Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
berührt, während er in der für mich ungewohnten Position mit festen Stößen immer wieder in mich eindrang.
Gleich, Liebling, gleich!, stöhnte er und liebkoste mit seinen Fingern Stellen, von denen ich gedacht hatte, dass sie nicht die kleinste Berührung mehr ertragen konnten, doch als er seinen Orgasmus hatte, kam ich noch einmal und wir flogen davon.
Im wahrsten Sinn des Wortes, denn in diesem Moment informierte uns der Pilot über die Sprechanlage, dass wir Starterlaubnis erhalten hatten.
Alec ließ seine Verzückung in meinen Körper und in mein Bewusstsein strömen, und der Orgasmus schien kein Ende nehmen zu wollen. Dann biss er mich plötzlich fest in die Schulter – nicht etwa, weil er sich nähren wollte, sondern um mich als sein Eigentum zu kennzeichnen, damit alle Männer wussten, dass ich vergeben war.
Mir war klar, was er tat und dass ich es eigentlich nicht zulassen durfte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Es ist nur Sex, sagte ich meinem inneren Teufel. Ich hatte seit Ewigkeiten keinen Sex mehr und er hat es wirklich drauf. Außerdem haben wir das Akasha hinter uns gelassen und er ist nicht mehr darauf angewiesen, sich von mir zu nähren. Er wird sich hübschere, jüngere Frauen suchen, und ich werde nicht mehr so ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber haben.
Aber wie, fragte mein kleiner Teufel, als Alec von mir herunterrollte, wird er ohne seine Auserwählte zurechtkommen?
Aus Angst, dass Alec meine Gedanken mitbekam, brachte ich ihn rasch zum Schweigen. Aber er hatte es geschafft, dass mich schlimme Schuldgefühle plagten. Es wurde immer schwerer, Alec nicht zu sagen, was ich während meiner Rückführung erlebt hatte. Ich wusste nicht, ob Auserwählte wiedergeboren wurden, aber mich beschlich das ungute Gefühl, dass ich dieses Thema eher früher als später würde anschneiden müssen.
Die eigentliche Frage war jedoch, ob ich – wenn ich tatsächlich seine Auserwählte war – den Rest meines Lebens an der Seite eines Vampirs verbringen wollte.
Alec schmiegte sich an meinen Rücken und legte einen Arm um mich, während er etwas davon murmelte, dass ich mich noch ein bisschen ausruhen sollte, bis wir in Italien eintrafen. Gleich danach schlief er ein und sein leises Schnarchen zauste mein Haar. Sein wunderbarer Geruch, der sich mit der etwas erdigeren Note unserer Vergnügungen mischte, ließ mich entspannt gegen seinen warmen Körper sinken. Ich fühlte mich behütet und geborgen, obwohl der Mann, der mich in seinem Arm hielt, sehr brutal werden konnte, wenn er dazu getrieben wurde, aber ich war nicht gewillt, mich genauer mit den zärtlichen Gefühlen auseinanderzusetzen, die auf einmal in mir aufgekeimt waren.
Ich würde später darüber nachdenken, wenn ich das Ganze mit Abstand betrachten konnte. Dann kam ich sicherlich wieder zur Vernunft. Oder?
Mein innerer Teufel lachte, bis ich irgendwann einschlief.
»Okay, dein Freund hat einen ziemlich guten Geschmack«, sagte ich etwa zehn Stunden später zu Alec, als er sich in den Schatten eines Zitronenbaums flüchtete, der unweit des Eingangs zu einer wunderschönen toskanischen Villa stand. Es war ein prächtiges Gebäude – heller Stein, dunkle Dachziegel, grüne Fensterläden und elegante Torbögen, ganz zu schweigen von dem parkähnlichen Garten – , doch es war auf einem Berg gelegen, und was mir wirklich den Atem raubte, war der Ausblick auf Florenz. »Ist es drinnen genauso hübsch wie draußen?«
»Ja. Würdest du bitte klingeln?«
Ich drückte auf den dezenten, in die von der Morgensonne angewärmte Hauswand eingelassenen Knopf. »Du hast ihnen doch gesagt, dass wir kommen?«
Bevor Alec antworten konnte, ging die Tür auf und eine rundliche blonde Frau lächelte mich fragend an und sagte etwas auf Italienisch.
»Hi«, sagte ich. »Sind Sie Pia?«
»Ja. Äh … kennen wir uns?«
»Nein, aber Alec hat gesagt, Sie sind sehr hübsch und haben ein bezauberndes Lächeln, also habe ich Sie gleich erkannt.«
»Alec?« Sie sah mich überrascht an. »Sie sind eine Freundin von Alec?«
»Ja. Ähm … « Ich schaute verstohlen zu Alec, der anscheinend darauf wartete, dass ich ihm grünes Licht gab und er ins Haus flitzen konnte.
»Sie sind doch nicht mehr sauer auf ihn, weil er Sie verführt hat, oder? Falls doch, müssen Sie uns nicht helfen, wissen Sie? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will nicht undankbar oder eifersüchtig erscheinen oder so. Ich meine, was in der Vergangenheit war, geht mich natürlich nichts
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