Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
an. Aber Alec ist der Überzeugung, dass Sie nicht mehr sauer auf ihn sind … « Ein großer Mann mit dunklem lockigem Haar und strahlend blauen Augen tauchte hinter ihr auf und nahm mich mit grimmigem Blick ins Visier. Ich seufzte. »Sie sind immer noch sauer, nicht wahr?«
»Wer ist das?« Ein anderer Mann drängte sich an Pia vorbei nach draußen. Er war kleiner und auffallend dünn und hatte ein schmales Gesicht. Er machte eine verkniffene Miene, so als hätte er einen grässlichen Geruch in der Nase, und musterte mich auf eine Weise, die mir Unbehagen bereitete.
»Ich bin Corazon Ferreira«, entgegnete ich unendlich verlegen. Verdammt, Alec, deine Freunde sind immer noch sauer auf dich!
Tatsächlich?
»Sie ist eine Freundin von Alec«, sagte Pia zu dem großen Mann, der wohl ihr Vampir war, und die beiden sahen mich komisch an. »Das ist Bruder Ailwin. Er ist … er wird uns bei einem kleinen Problem helfen, das wir bezüglich eines Freundes haben.«
Ich murmelte etwas Höflich-Belangloses. Die ganze Situation war mir furchtbar unangenehm.
»Vielleicht möchten Sie die Sache zu einem späteren Zeitpunkt durchführen?«, fragte der magere Mann und wendete Pia sein säuerliches Gesicht zu.
»Nein, nein, wir wollen es so schnell wie möglich machen. Äh … « Sie zögerte und sah mich kurz an. »Über die Konditionen, zu denen Sie uns den Lich holen, werden wir uns doch sicherlich einig.«
»Ich muss Ihnen natürlich mehr berechnen, weil besagter Lich im Besitz eines Ilargi ist.« Der Mann studierte mich eingehend.
»Es tut mir leid. Ich komme völlig ungelegen«, entschuldigte ich mich. »Ich werde ein andermal … «
»Nein, bitte, gehen Sie nicht, wir würden sehr gern mit Ihnen über Alec sprechen, nicht wahr?« Pia drehte sich zu dem großen Mann hinter ihr um.
»Allerdings. Wir sind hier fertig. Wir gehen also davon aus, dass Sie heute Abend tätig werden, Bruder Ailwin«, sagte Kristoff.
Warum dauert das so lange? Wer ist der Mann, der dich die ganze Zeit anglotzt?
Ein Priester, glaube ich, und nur damit du es weißt: Wir stören.
Tun wir nicht. Und er ist kein Priester.
»Das ist zu kurzfristig«, entgegnete der Mann gedehnt. »Aber da ich davon ausgehe, dass Sie mir meine Zeit bezahlen, werde ich alle Vorbereitungen treffen.«
Vielleicht ist er ja ein Mönch , sagte ich, als der Mann mit einem letzten Blick in meine Richtung in ein kleines Auto stieg und davonfuhr. Er macht so einen asketischen Eindruck, finde ich. Obwohl er Jeans und Shirt trägt wie jeder andere. Tragen Mönche immer noch Kutten?
Er ist auch kein Mönch, querida. Es gefällt mir nicht, wie er dich angesehen hat.
Eifersüchtig? , fragte ich mit einem Lächeln.
In diesem Fall nicht.
Alecs grimmiger Ton ließ mich augenblicklich ernst werden. Wie ich zugeben musste, machte Bruder Ailwin mich mehr als nur ein bisschen nervös.
»Sie sind also Alecs Freundin«, sagte Pia, und sie und Kristoff musterten mich erneut.
»Die bin ich die längste Zeit gewesen, wenn er mich noch einmal in so eine Lage bringt. Hören Sie, es tut mir leid, dass ich Ihre Besprechung gestört habe. Wir sind sofort wieder weg.«
Ich wendete mich zum Gehen, hielt jedoch inne, als Kristoff fragte: »Wir?«
Du hast ihnen nicht gesagt, dass wir kommen, nicht wahr?
Warum sollte ich?
»Oh mein Gott«, sagte ich und wurde rot bis unter die Haarwurzeln. »Er hat Ihnen unseren Besuch nicht angekündigt! Es tut mir wirklich furchtbar leid. Ich werde ihn stellvertretend für Sie zusammenstauchen, okay?«
»Von wem reden Sie?«, fragte Pia, als ich losgehen wollte, um einem gewissen Vampir gehörig die Leviten zu lesen.
Du bekommst gewaltigen Ärger, Bursche!
Das weiß ich. Der Mährische Rat wird nicht erfreut sein.
Nicht mit dem Rat, mit mir! Ich könnte sterben vor Verlegenheit. Diese Leute halten mich für einen aufdringlichen Störenfried – und das bin ich ja auch! »Von Alec.«
»Alec ist im Akasha«, entgegnete sie langsam und deutlich, als wäre ich ein Idiot.
Na toll, jetzt halten sie mich auch noch für plemplem! »Nein, ist er nicht. Er ist hier.« Ich zeigte auf den Zitronenbaum.
Pia trat verdutzt aus der Tür und schirmte ihre Augen mit der Hand gegen die Sonne ab. Dann ließ sie einen Freudenschrei los und lief zu dem Baum.
»Äh … « Ich schaute von Pia, die Alec um den Hals gefallen war und von ihm herumgewirbelt wurde, zu dem Vampir, der sehr dicht hinter mir stand. Alec hatte mir ein wenig von ihrer gemeinsamen Vergangenheit
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