Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
aber das ist keine Lösung«, sagte Kristoff und sah ihn vielsagend an. »Sie werden dich verfolgen.«
»Sind sie mit so etwas wie einem Vampirradar ausgestattet?«, fragte Cora besorgt. »Ich meine, werden sie dich schnell ausfindig machen?«
»Nicht, wenn ich nicht gefunden werden will. Aber Kristoff hat recht. Sie werden nicht aufgeben und mich so lange verfolgen, bis sie mich haben, und dann schicken sie mich ins Akasha zurück.«
»Das darfst du nicht zulassen!«, entgegnete sie ungehalten. »Es hat mich einige Mühe gekostet, dich von der Wächterin dort herausholen zu lassen. Vielleicht kannst du ja mal mit ihnen reden … «
Alec, Pia und Kristoff schüttelten alle drei den Kopf. »Das haben wir schon versucht«, erklärte Pia und wischte ihre Finger an einer Leinenserviette ab, bevor sie sich zurücklehnte. »Wir haben uns schon den Mund fusselig geredet, aber sie wollen einfach nicht auf uns hören. Sie bleiben stur dabei, dass Alecs Taten indirekt zum Tod von Dunklen geführt haben und dass er dafür bezahlen muss. Deshalb haben wir Eleanor wieder zum Leben erweckt.«
Cora schmiegte sich an ihn und erfreute seine Sinne mit ihrer Wärme und Weiblichkeit und ihrem Geruch. »Kannst du dich denn nicht irgendwo verstecken, wo sie dich nicht finden?«
»Möglich wäre es«, sagte er und fragte sich, ob sie mit ihm untertauchen würde.
»Möglich, aber nicht vernünftig«, bemerkte Kristoff stirnrunzelnd. »Sie werden dich finden, Alec, so oder so.«
»Es gibt nur eine Lösung«, sagte Pia, legte die Hand auf Krisstoffs Bein und sah ihn fragend an, bevor sie fortfuhr.
»Und die wäre?«, fragte Cora, doch im selben Moment ahnte sie auch schon, was Pia sagen würde.
Pia holte tief Luft und sah Cora eindringlich an. »Jemand muss sich mit Alec vereinigen. Du hast zwar gesagt, du willst es nicht, aber es gibt keine andere Möglichkeit, ihn vor dem Akasha zu bewahren. Ich fürchte, du musst eine Entscheidung treffen, Cora. Du oder Eleanor – eine von euch beiden ist Alecs einzige Rettung.«
11
Wie soll man bitte auf die Aussage reagieren, dass man jemandes einzige Rettung ist?
Oh ja, ich ließ den Teil, dass Eleanor diese Funktion ebenfalls erfüllte, völlig unbeachtet, weil Alec sie offensichtlich nicht wollte. Dieser Gedanke erfüllte mich vielleicht eine halbe Minute lang mit selbstgefälliger Zufriedenheit, bis mir klar wurde, dass Alec, wenn ich diese Aufgabe nicht übernahm, sich wohl oder übel mit Eleanor vereinigen musste, um sich zu retten.
Vor meinem geistigen Auge tauchte das Bild auf, wie er sich – bis ans Ende seines Lebens an sie gebunden – von ihr nährte, und dieses Bild gefiel mir ganz und gar nicht.
Andererseits bereitete mir dieses »bis ans Ende seines Lebens« ziemliches Unbehagen. »Das ist nicht dein Ernst, oder? Immerhin habe ich ihn schon mal gerettet. Sogar zweimal, wenn man mitrechnet, dass ich ihn aus dem Akasha habe holen lassen.«
»Aller guten Dinge sind drei«, entgegnete Pia lächelnd, doch der Blick, den sie dem Vampir an ihrer Seite zuwarf, verriet, dass sie selbst nicht glaubte, was sie sagte.
»Ja, du hast mich in der Tat schon zweimal gerettet«, sagte Alec. »Und dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Du hast genug für mich getan. Das Problem mit dem Rat ist meine Sache, Cora. Ich werde schon eine Lösung finden.«
Alecs Worte missfielen mir fast ebenso sehr wie die Tatsache, dass seine Freunde eindeutig einer Meinung mit ihm waren. Es wurmte mich, dass offensichtlich niemand glaubte, dass ich etwas tun würde, um Alec zu retten. Ich war natürlich selbst schuld, weil ich gesagt hatte, dass ich mich nicht mit einem Vampir einlassen wollte, aber verdammt, ich hatte mich doch längst mit Alec eingelassen und ich war durchaus in der Lage, mich an veränderte Umstände anzupassen.
Mein innerer Teufel freute sich riesig und begann darüber nachzudenken, wie mein Kleid für die Vereinigungsparty aussehen sollte. Ich sagte ihm, er könne sich das Kleid sonst wohin stecken.
Sei nicht so bekümmert, cielito , sagte Alec sanft in mein Bewusstsein. Ich werde einen Ausweg finden.
Ich gab keine Antwort, weil ich viel zu wütend darüber war, dass mir unrecht getan wurde, um auf das Offenkundige hinzuweisen.
Es dauerte zwar eine halbe Stunde, aber es gelang uns, Pia und Kristoff die Ereignisse der vergangenen zwei Tage lückenlos zu schildern. Sie lauschten uns gespannt, und als wir fertig waren, hatte Eleanor sich anscheinend beruhigt und gesellte sich wieder
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