Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
”
„Fünfzig Jahre?”, rief Mrs Ricci erschrocken. „Jemand sollte Sie mal richtig durchfüttern, mein Sohn. Wenn Sie Hunger haben, kommen Sie einfach vorbei. Ich wohne schräg gegenüber von Elvi, und irgendwas wird bei mir immer gekocht.”
Neugierig beobachtete Elvi, wie Allessandro, Harper und sogar Victor einen Keks nahmen. Als ihr Dawns neidischer Blick auffiel, hielt sie ihr die Schachtellebenfalls hin und brachte sie damit zum Lächeln. Nach dem halben Keks griff Edward wieder zu und stutzte, als er sah, wie leer die Schachtel bereits war. „Ich finde, davon sollten wir noch ein paar Packungen mitnehmen.”
„Auf jeden Fall”, unterstützte ihn Harper, nachdem er seinen Keks gegessen hatte. „Die sind wirklich gut.”
„Ja, das sind sie”, bestätigte Mrs Ricci und legte eine Packung in ihren Einkaufswagen. Dann wünschte sie ihnen noch einen schönen Abend, ehe sie weiter ihre Besorgungen erledigte.
Kaum war die ältere Frau gegangen, stürmten die Männer den Verkaufsstand und schnappten sich jeder gleich mehrere Schachteln. Elvi genehmigte sich einen weiteren Keks und stellte die angebrochene Packung in den Wagen, erst dann kehrte sie zum Kuchenstand zurück und ließ ihren hungrigen Blick erneut über die Auswahl wandern: Käsekuchen, Karottenkuchen, Schokoladentorte, Schwarzwälder Kirsch, Zitronencreme, Marzipantorte.... Alles sah so verlockend aus.
„Und?” Allessandro kam zu ihr und sah sich interessiert die Kuchen und Torten an. „Was ist zu empfehlen?”
„Ich kann mich nicht entscheiden”, gab Elvi betrübt zu. Sie wollte am liebsten alles mitnehmen, aber so viel würde sie nicht essen können. Also sollte sie höchstens zwei oder drei verschiedene kaufen, nur welche?
„Sie sprachen von Käsekuchen”, erinnerte Victor sie. „Käsekuchen, Eiscreme, Schokolade.”
„Ja, aber diese Karamelltorte sieht auch verlockend aus. Und die Schokoladentorte. Und die Schwarzwälder Kirsch. Und die Schokoladensahne. Oder sehen Sie sich doch nur den Karottenkuchen an. Das ist ein wahres Meisterwerk”, schmachtete sie.
Victor sah sich die Torten an, auf die sie gezeigt hatte, dann meinte er mit einem Schulterzucken: „Nehmen Sie doch einfach alle.”
„Alle?”, quiekte sie und schwankte zwischen Hoffnung und Entsetzen angesichts einer solch gefräßigen Idee.
„Warum nicht? Sie haben fünf Jahre nachzuholen.”
„Victor hat recht, und wir würden Ihnen auch beim Aufessen helfen”, erklärte Harper, kam nach vorn und nahm den Käsekuchen, um ihn Allessandro zu geben. Dann holte er die Schokoladentorte und die Schwarzwälder Kirsch aus dem Regal, während Victor nach der Marzipantorte und der Schokoladensahne griff.
Elvi betrachtete die verbliebene Auswahl, biss sich auf die Lippe und entschied sich dann noch für die Kirschsahne. „Ich mag Kirschen nun mal”, rechtfertigte sie sich kleinlaut. „Was ist mit Eiscreme?”, fragte Victor.
„Oh ja, auf jeden Fall.” Sie stellte alle Torten behutsam in den Einkaufswagen, dann führte sie die Gruppe in die Tiefkühlabteilung, blieb aber stehen, als sie einen Stand mit mexikanischem Essen entdeckte: Tacos, Fajitas, Gewürzmischungen, Soßen und, und, und. Sie liebte mexikanisches Essen über alles, und fünf Jahre lang hatte sie es Tag für Tag zubereiten und servieren müssen, ohne jemals einen Bissen davon essen zu können. Beim Gedanken daran, womit sie die Tacos füllen konnte, lief ihr wieder das Wasser im Mund zusammen. Sie brauchte ein Steak.... oder Putenbrustfilets. Und Tomaten, Zwiebeln, Käse und....
„Ich glaube, wir brauchen einen zweiten Einkaufswagen”, stellte Edward fest und zog los, um einen zu holen. Elvi nahm kaum Notiz davon, dass er die Gruppe verließ, da sie genug damit zu tun hatte, im Geiste eine Einkaufsliste zusammenzustellen.
„Ich glaube, wir haben für das alles nicht genug Platz”, erklärte Allessandro skeptisch, als Edward den Kofferraum seines BMW öffnete.
„Wir können auf dem Rücksitz ein paar Taschen auf den Schoß nehmen, und vielleicht passt noch etwas vorn hin”, überlegte Elvi und hob die ersten Beutel aus einem von insgesamt drei Einkaufswagen. Sie wusste, sie hatte es mit den Einkäufen ein wenig übertrieben, aber die Männer waren ihr auch keine große Hilfe bei der Auswahl gewesen, da sie ihr ständig zum Kauf rieten, als hätte der Teufel persönlich sie geschickt, um sie zur dritten von sieben Todsünden - der Völlerei - anzustiften. Sobald sie zwischen zwei Artikeln
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