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Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Titel: Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schon etwas unverschämt.«
    »Als ich in ihrem Alter war, bin ich wahrscheinlich noch um einiges unverschämter gewesen«, gestand sie matt. Dann bemerkte sie die Kleidung, die er in den Händen hielt, und ihre Miene hellte sich auf. »Du hast tatsächlich Sachen gefunden?« Sie klang so begeistert, als bekäme sie ein Designerstück geschenkt. Tiny konnte die Freude nachvollziehen. Auch er war heilfroh gewesen, als er die Kleider in dem Laden entdeckt hatte.
    Er warf seine Sachen aufs Bett und reichte Mirabeau ihre. »Ich habe vermutet, dass du Größe M trägst, aber ich wusste leider nicht, welches Oberteil dir besser gefallen würde. Ich habe auf das Hemd getippt, aber eigentlich ist ja noch Winter, also habe ich – «
    »Kälte macht mir nichts aus«, versicherte sie ihm und wählte, wie er gehofft hatte, das Trägerhemd.
    Jetzt wünschte sich Tiny, er hätte doch auch noch die knappen Shorts gekauft. Wahrscheinlich hätte sie sie zwar ohnehin nicht getragen, aber allein die Vorstellung …
    »Die sind toll«, meinte Mirabeau und nahm erfreut auch noch die Jogginghose an sich. Als sie Tinys schiefen Blick bemerkte, lachte sie auf und fügte hinzu: »Sie stinken nicht und bedecken mehr als ein Handtuch.«
    »Ja, genau das hab ich auch gedacht«, bekannte er. Mirabeau wandte sich ab und ging in ihr eigenes Zimmer hinüber. Tiny erhaschte einen Blick auf ihre nackten Waden.
    »Die Wanne ist noch voll. Wenn du möchtest, kannst du gleich reinsteigen«, sagte sie zu ihm und verschwand nach draußen. Sie schloss die Tür hinter sich. Tiny seufzte. Seine Hoffnungen, dass ihr das Handtuch vielleicht herunterfallen könnte, waren auch wirklich übertrieben gewesen. Was soll’s … Er würde den stinkigen Dreck wegduschen und dann eines der Sandwiches essen, die er mitgebracht hatte. Zwar hatte er jetzt schon mächtig Hunger, aber auch nur die Vorstellung, in seinem momentanen widerlichen Zustand etwas zu essen, brachte ihn zum Würgen.

7
    Als Mirabeau das Zimmer betrat, saß Stephanie im Schneidersitz auf dem hinteren Bett – was wohl bedeutete, dass das Bett an der Tür ihr gehörte. Sie warf die Kleidung auf die Bettdecke, wickelte sich aus dem Handtuch und nahm die Jogginghose in die Hand. Ihr war bewusst, dass Stephanie sie die ganze Zeit über beobachtete. Doch Nacktheit war ihr nicht peinlich. Die Nanos, die in den Körpern der Unsterblichen wirkten, waren darauf programmiert, Krankheiten zu bekämpfen, Verletzungen zu reparieren und den Organismus auf der Spitze seiner Leistungsfähigkeit zu halten. Das bedeutete, dass sie für immer jung und gesund blieb – und sie wusste, dass sie großartig aussah. Vielleicht lag es auch daran, dass sie sich in ihrem langen Leben anderen bisher so oft – und aus verschiedenen Gründen – nackt gezeigt hatte, dass es ihr inzwischen nichts mehr ausmachte. Es war ihr im Grunde sogar egal, weshalb sie keine Peinlichkeit verspürte. Sie realisierte nicht einmal richtig, dass sie nackt war, bis Stephanie plötzlich überrascht feststellte: »Du rasierst die Beine nicht.« Erschrocken riss sie die Augen auf und hakte sofort nach: »Aber wir können uns doch rasieren, oder? Die Nanos lassen sie doch hoffentlich nicht sofort wieder nachwachsen.«
    Mirabeau hielt inne und betrachtete ihr Bein. Es war von einem feinen Haarflaum bedeckt, um den sie sich bis zu Stephanies Bemerkung niemals Gedanken gemacht hatte. Jetzt störte er sie allerdings plötzlich. Sie würde auf dem Weg nach Port Henry irgendwo einen Rasierer auftreiben und … das abrasieren, bevor sie Tiny verführte.
    Ja, sie wurde sich immer sicherer, dass sie dies tun wollte, sobald sie diese Aufgabe hier erledigt hätten. Er sah nicht nur gut aus, sondern sie fand auch seine Persönlichkeit immer anziehender. Aus Marguerites Erzählungen hatte sie ja bereits gewusst, dass er ein guter Mensch war, doch das Mitgefühl und die Geduld, die er Stephanie entgegenbrachte, nahmen sie noch mehr für ihn ein. Sie selbst war nicht sehr geduldig, war es noch nie gewesen. Vielleicht gefiel er ihr gerade wegen dieser Charaktereigenschaft so gut.
    Sie schob die Gedanken an Tiny zur Seite und erklärte Stephanie: »Selbstverständlich können wir uns rasieren. Haare sind doch nur Stränge aus toten Zellen. Die sind den Nanos völlig egal.«
    »Oh«, entgegnete Stephanie erleichtert und fragte interessiert: »Warum rasierst du dich dann nicht?«
    »Das tu ich schon, ich hab mir in letzter Zeit bloß nicht die Mühe gemacht«, brummte

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