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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Gentlemen tändelten ständig mit Bediensteten herum, ohne auf ihre Gefühle zu achten. Als hätten Bedienstete keine Gefühle und kein Herz, das brechen konnte! Wie sehr es auch zwischen ihnen knistern mochte, sie konnte ihn nicht ernst nehmen. Er glaubte ja noch nicht einmal an die Ehe.
    Sie dachte an ihre Schwestern, die alle liebevolle, leidenschaftliche und treue Ehemänner gefunden hatten. „Manche Ehen sind wunderbar, voller Liebe, Glück und Wärme.“
    Lord DAcre schnaubte. „Ich hätte nie gedacht, dass ein Mädchen mit einem Messer im Stiefel an solche Märchen glaubt, Greyst... wie, zum Teufel, heißen Sie eigentlich mit Vornamen? Sie wollen nicht, dass ich Sie Blauauge nenne, und Greystoke kann ich nicht mehr zu Ihnen sagen ... “ Er lächelte selbstzufrieden. „Nicht nach allem, was wir miteinander erlebt haben.“ „Ich habe keinen Vornamen, ich bin einfach Greystoke.“ Sie wich entschlossen einen Schritt zurück und fuhr leichthin fort: „Was haben wir denn Ihrer Meinung nach miteinander erlebt, Lord DAcre? Sie wissen gar nichts von mir. Sie sind mit Miss Pettifer verlobt, und auch wenn Sie keine Ahnung von Treue - und Liebe! - haben, ich jedoch schon. Jetzt gehen Sie und tun Sie das, was Sie tun wollten, ehe ich Sie unterbrochen habe.“
    „Sie irren sich, kleine Miss Namenlos. Ich weiß eine ganze Menge von - wie nannten Sie das? - ach ja, von der Liebe.“ So wie er das Wort aussprach, klang es beinahe unanständig. „Aber wenn Sie meine Kenntnisse weiter vertiefen möchten ...“
    „Hinaus!“ Sie zeigte auf die Tür und stemmte dann die Hände in die Hüften. Sie konnte selbst kaum glauben, dass sie soeben einen Mann aus seiner eigenen Küche verbannt hatte.
    Und natürlich hatte er keinerlei Absicht, ihr zu gehorchen. Er schmunzelte, als amüsierte ihn ihr herrischer Tonfall, und einen Moment lang glaubte sie, er würde sie wieder packen und küssen, bis ihr Hören und Sehen verging. Als er sich daher plötzlich bewegte, wich sie erschrocken zurück.
    Er jedoch holte nur weiteres Holz und stapelte es neben der Feuerstelle, nur um ihr zu zeigen, wer hier der Herr im Haus war. Und wer die Angestellte.
    Sie beobachtete ihn. Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt, weil er so dickfellig war. Weil er für sie Feuer gemacht hatte. Weil er sie geküsst hatte. Und das Schlimmste - weil er sie dazu gebracht hatte, ihn ebenfalls küssen zu wollen.
    Anfangs war ihr alles so einfach vorgekommen, sich als Gesellschaftsdame auszugeben, da zu sein und Melly Mut zu machen, ihrem Vater zu sagen, dass sie keine kaltherzige Ehe mit einem kaltherzigen Lord eingehen wollte.
    Zwischen uns hat es geknistert, meine Liebe, aber eindeutig!
    Dieser Lord war weit davon entfernt, kaltherzig zu sein. Sie sah zu, wie er mehr Holz ins Feuer legte. Er war nur stur, dickköpfig und dumm! Die Ehe ist eine kaltherzige Einrichtung - also wirklich!
    Er stocherte noch ein wenig im Feuer herum, dann richtete er sich auf. „So, das müsste reichen für die restliche Nacht. Ich gehe jetzt.“
    Er ging dicht an ihr vorbei, und sie hielt den Atem an. Sein Mantel streifte sie, und sie nahm ganz schwach seinen Duft wahr. Der Mann roch genauso wie er schmeckte. Exotisch. Verboten. Sündig. Unwiderstehlich.
    Wieder wischte sie sich über den Mund, als könnte sie dadurch seinen Geschmack aus ihrem Bewusstsein vertreiben.
    Sie werden von nun an immer meinen Geschmack in Ihrem Mund haben. Nein, das würde sie nicht!
    Er hatte die Hand schon auf den Türknauf gelegt, als ihr etwas einfiel. „Wohin gehen Sie?“
    Mit einem ironischen Schmunzeln drehte er sich zu ihr um. „Im Dorfgasthaus soll es ausgezeichnete Fleischpasteten geben, wie man mir sagte. Nach dem ganzen Holzhacken habe ich jetzt ziemlich großen Hunger. Guten Abend.“ Damit zog er die Tür hinter sich ins Schloss.
    Fleischpasteten? Grace’ Magen begann zu knurren. Sie sah auf die Möhren, die immer noch traurig in dem grünfleckigen Spülwasser dümpelten.
    Lord D’Acre, diese Ausgeburt der Hölle!
    „Hier steckst du also! Ich habe schon überall gesucht, aber keine Menschenseele gefunden.“ Melly betrat die Küche. „Der Doktor ist gegangen. Er sagte, er wolle nun doch nicht auf den Tee warten.“
    „Wie geht es deinem Vater?“
    „Ach, Grace, ich mache mir solche Sorgen um ihn! Er sieht so furchtbar schlecht aus, und er fragt ständig nach einem ... einem Geistlichen.“ Sie fing an zu weinen.
    „O Melly!“ Grace legte das Messer hin und umarmte ihre

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