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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Luft; dann hustete er, weil seine Atemwege zu bersten drohten und zog sich auf die Knie. Tastend berührte er die Schusswunde in seiner Seite und fühlte klebriges Blut; doch die Kugel war an einer Rippe abgeprallt, er glaubte nicht, dass sie allzu großen Schaden angerichtet hatte.
    Zum zweiten Mal war seine Schwester daran gescheitert, ihn zu töten.
    Justin fluchte leise und heftig. Er biss die Zähne zusammen, kam auf die Füße und wankte mit unsicheren Schritten zur Tür. Barbara wollte ihn aus der Welt schaffen. Aber dies war, bei seiner Seele, ihr letzter Versuch gewesen!
    Die Flammen schlugen höher in die schwarze Nacht. Ariel litt Qualen wegen Justin, und Thomas konnte sie auch nicht finden. Dann jedoch entdeckte sie Barbara, die aus der Haustür huschen wollte. Schnell lief sie auf sie zu. Sie packte die Schwägerin am Arm und wirbelte sie herum.
    »Wo ist Justin? Hast du ihn gesehen? Er ist ins Haus gelaufen, um Thomas zu suchen, und ist nicht wieder herausgekommen.«
    »Thomas ist bei seiner Kinderfrau.«
    »Nein, eben nicht! Mrs. Whitelawn ist verzweifelt. In dem ganzen Chaos sind sie getrennt worden, und seither hat niemand das Kind gesehen.«
    Barbaras Gesicht nahm die Farbe von Asche an. »Lieber Gott! Thomas muss noch drinnen sein. Um alles in der Welt, wir müssen ihn retten!« Sie rannte zurück ins Haus, Ariel lief neben ihr her. Barbara riss das Portal auf und stürmte in die Halle. Der Rauch war so dicht, dass sie beinahe keine Luft mehr bekamen. Das Feuer tobte im Westflügel. Es würde nicht mehr lange dauern, bis das ganze Gebäude brannte.
    »Thomas!«, schrie Barbara. »Thomas, wo bist du?«
    »Justin!« Ariel lief zur Treppe. »Justin, kannst du mich hören?«
    Die beiden Frauen keuchten die gewundene Treppe hoch; dann wandten sie sich im Flur in Richtung Westflügel -doch eine Wand aus Flammen und glühender Hitze versperrte ihnen den Weg.
    »Die Dienstbotentreppe!« Ariel wirbelte herum, und beide hasteten weiter. »Justin!«, schrie sie. »Thomas, kannst du mich hören?« Doch die einzige Antwort war das Brüllen der Flammen und das Zerbersten von Glas.
    »Komm schon! Wir müssen uns beeilen!« Barbara hatte die Hintertreppe als Erste erreicht, Ariel war gleich hinter ihr. Sie schickte ein Stoßgebet um Mut zum Himmel, dann folgte sie ihr die qualmende Treppe hinauf. Beinahe hatten sie die dritte Etage erreicht, als es passierte. Ariel hörte das donnernde Krachen, gefolgt von einem lauten, knirschenden Geräusch von berstendem Holz. Auf der Treppe vor ihr schrie Barbara auf. Ariel starrte voller Entsetzen in das Flammenmeer, als ein Teil der Treppe vor ihr einstürzte, unter der Last von brennendem Schutt und Mauerwerk.
    Ein Schrei entrang sich Ariels Kehle, als noch mehr schwere Balken herunterstürzten und auf dem Körper landeten, der unten am Boden lag. Lieber Gott! Lieber Gott! Es bestand keinerlei Chance, dass Barbara das überlebt hatte. Und in jedem Augenblick konnte auch noch der Rest der Treppe einstürzen.
    Sie bemühte sich, ihre zitternden Beine und ihr wild schlagendes Herz unter Kontrolle zu bekommen; in Agonie zog sie sich zurück, Schritt um Schritt, bis sie die erste Etage erreicht hatte. Rauch stieg von unten auf, und sie hustete - verzweifelt sehnte sie sich nach einem Hauch frischer Luft.
    Mit wild klopfendem Herzen blickte sie über sich. Bar-bara war tot, aber wo steckte ihr Sohn? Wenn Thomas noch oben war, dann gab es keine Möglichkeit mehr, ihn zu erreichen. Lieber Gott, bitte hilf mir, den Jungen zu finden! Doch ihr Gebet schien vergeblich. Und lieber Gott, wo ist Justin? War er auch irgendwo oben gefangen? Ariels Herz zog sich bei diesem Gedanken zusammen, obwohl sie sich weigerte, so etwas auch nur zu vermuten. Vielleicht hatte er ja das Kind gefunden, und sie beide waren schon aus dem Haus gelangt.
    Sie betete, dass es so war, dann kämpfte sie sich weiter durch den Rauch. Da das Feuer noch nicht den Hauptteil des Hauses erreicht hatte, schien ihr der sicherste Weg derjenige abwärts zu sein. Ariel schob das Bild von Barbaras leblosem Körper unter den schweren, brennenden Balken beiseite und lief zur Treppe. Sie hatte fast die erste Stufe erreicht, als sie ein Weinen hörte - gedämpftes Schluchzen, voller Angst.
    Lieber Gott, es war noch jemand im Haus! Hustend und den Rauch ignorierend, der ihr in den Lungen brannte, lief Ariel den Weg zurück, den sie gekommen war. »Thomas, bist du das?«, krächzte sie. »Wo bist du? Bitte, du musst mir sagen, wo

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