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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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aus.«
    »Wie kommt es, dass Ihr eine solche Expertin seid im Hinblick auf Greville Hall?«, fragte er spöttisch. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Vater Euch je zum Essen eingeladen hat.«
    Sie warf ihm einen raschen Seitenblick zu. »Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Ihr viele Einladungen bekommen habt.«
    »Touche, Miss Summers!«
    »Ich weiß, wie das Haus aussieht, weil ich immer über den Zaun hinter dem Garten geklettert bin und mich zwischen den Büschen versteckt habe, um durch die hinteren Fenster hineinzuspähen. Manchmal, wenn ich am späten Abend die Kerzen brennen sah, habe ich mich näher geschlichen, um die Damen beim Tanzen zu beobachten. Sie sahen so wunderschön aus und schienen viel Spaß zu haben. Ich habe mir geschworen, eines Tages auch eine Lady zu sein.«
    »Das ist Euch gelungen.«
    Aber das stimmte nicht, nicht wirklich. Eine Lady verreiste nicht mit einem Mann, den sie kaum kannte. Eine Lady ließ sich nicht zur Geliebten machen.
    Der Graf wandte sich von ihr ab, um wieder aus dem Fenster zu starren. »Ich war nur ein einziges Mal in Greville Hall, und zwar kurz vor dem Tod meines Vaters. Meine Halbschwester Barbara lebt dort, mit ihrem Sohn Thomas. Wir verstehen uns nicht.«
    »Warum denn nicht?« Es war eine unverschämte Frage, und das wusste Ariel auch. Dennoch hoffte sie auf eine Antwort.
    Justin schaute sie hochmütig an, mit einem einschüchternden Blick, der in ihr den Wunsch weckte, sie hätte ihm diese Frage nicht gestellt; und genau das bezweckte er auch.
    Die Frage hing in der Luft, und schließlich gab er seufzend nach. »Barbara ist Witwe. Wenn mein Vater mich nicht zu seinem Erben gemacht hätte, dann wären der Titel und das Vermögen der Grevilles auf ihren Sohn übergegangen.«
    Ariel erinnerte sich an das wunderschöne schwarzhaarige Mädchen, das in dem Haus gelebt hatte, als Ariel noch ein Kind gewesen war; sehr oft hatte sie das Mädchen und ihre Freundinnen beobachtet - im Haus und in der offenen Kutsche des alten Grafen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass Lady Barbara Ross verheiratet gewesen war. Es schien eine ganze Menge geschehen zu sein, seit sie diesen Teufelshandel eingegangen und in das Institut geschickt worden war.
    »Sie ist aber noch zu jung für eine Witwe«, meinte sie. »Wenn ich mich recht erinnere, ist sie nur ein paar Jahre älter als ich. Es muss sehr schwer für sie gewesen sein, ihren Mann zu verlieren - so kurz nach der Hochzeit.«
    Der Graf lachte spöttisch auf. »Barbara ist sechsundzwanzig, und es erleichterte meine Schwester bestimmt, als ihr Mann starb. Der Graf von Haywood war über vierzig
    Jahre älter als sie, ein klappriger alter Tattergreis mit mehr Geld als Verstand. Ich glaube, Barbara hat ihn in der Hoffnung geehelicht, dass er nicht mehr sehr lange leben würde, und sie mit dem größten Teil seines Vermögens zurückblieb. Doch leider war sie Haywoods zweite Frau. Der Graf hatte bereits zwei erwachsene Söhne, und deshalb standen die Chancen für Thomas schlecht, sein Erbe zu werden.«
    »Trotzdem wird er aber doch für sie und den Jungen vorgesorgt haben - testamentarisch.«
    »Ich bin sicher, dass er das beabsichtigte - am Anfang. Dann hat er sie im Bett erwischt, zusammen mit dem Gutsverwalter. Es hat Fragen gegeben nach verschwundenen Mitteln für den Haushalt, und sehr bald danach hat er sein Testament geändert. Meinem Vater ist es wohl gelungen, die Dinge ein wenig zu besänftigen. Dennoch hat Haywood sie fast ohne einen Penny zurückgelassen, als er starb.«
    »Wollt Ihr damit sagen, dass sie nur mit Hilfe Eurer Barmherzigkeit überlebt?«
    »Mehr oder weniger. Sie könnte natürlich wieder heiraten, und ich bin sicher, dass sie das irgendwann auch tun wird.«
    »Aber wenn sie der Mensch ist, den Ihr beschreibt, warum helft Ihr ihr dann?«
    Er zuckte die breiten Schultern unter seinem maßgeschneiderten schwarzen Rock. »Was habe ich denn für eine Wahl? Immerhin ist sie meine Halbschwester. Ich kann sie und den Jungen wohl kaum auf die Straße setzen. Die Gesellschaft sieht mich vielleicht nicht in dem günstigsten Licht, aber ich möchte doch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Es würde auch meinen geschäftlichen Verbindungen schaden.«
    Ariel antwortete nichts darauf. Er sorgte für seine Schwester nicht aus Zuneigung, sondern um seinen gesell-schaftlichen Stand zu schützen. Er wollte die Privilegien, die ein Mitglied der Oberschicht hatte, nicht verlieren. Aber insgesamt war das nun

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