Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
charmanter kleiner Ort, der um die Quellen mit dem eisenhaltigen Was-ser herum erbaut worden war, die man im Jahre 1609 entdeckt hatte. Das Heilwasser wurde in Flaschen an die Reisenden verkauft, die zu den Quellen kamen, um dem geschäftigen Treiben Londons zu entgehen und die Kurhallen, eleganten Geschäfte und Theater zu genießen, sowie Linderung verschiedenster Leiden zu suchen.
    Nach einem Abend herrlicher Liebesspiele verließen sie das Haus, in seiner Kutsche begleitete Ariel Justin in die Stadt. Sie aßen in einem kleinen Restaurant an der mit Bäumen bestandenen Pantiles Straße; dann spazierten sie an den Schaufenstern entlang. Sie blieben eine Weile stehen und lauschten einem Konzert auf der Promenade, sahen einer Gruppe von Akrobaten zu und warfen einem süßen kleinen Affen ein paar Münzen zu, der durch die Zuschauer wackelte mit artig gezogenem Hut.
    Ein wenig später nahm Justin ihre Hand und führte sie in ein Geschäft, in dem herrlich gearbeiteter Schmuck verkauft wurde. Ein kleiner unscheinbarer Mann mit einer goldgerahmten Brille strahlte sie an, als sie die kostbaren Stücke in einem Glaskasten betrachteten; dann bat Justin ihn, ihm eine wunderschöne Halskette aus Diamanten und Perlen zu zeigen.
    »Hervorragend, nicht wahr?«, meinte der Mann und reichte ihm das Juwel.
    Justin lächelte nur. Er trat hinter Ariel und legte ihr die Kette um den Hals. »Zu deinem Geburtstag«, sagte er galant. Sie hatte gedacht, dass sie nur etwas Schönes bewundern wollten - niemals wäre ihr der Gedanke gekommen, er würde diese Kette wirklich für sie erwerben.
    Er winkte dem Mann zu, dessen Lächeln süffisant und wissend wurde, als er auf ihre Hand blickte und keinen Ehering daran entdeckte. Ariel spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, und das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb.
    Justin schien es nicht zu bemerken; er schickte sich an, das extravagante Geschenk zu bezahlen, als sei es nicht mehr als ein kleiner Anhänger.
    Ariel sah zu ihm auf und schüttelte nervös den Kopf. »Nein, bitte, Mylord. Auf keinen Fall kann ich ...« Sie griff nach ihrem Nacken, öffnete den Verschluss und das Schmuckstück fiel in ihre zitternden Hände. Es war die Art von Geschenk, das ein Mann seiner Geliebten machte, so wie der Verkäufer es offensichtlich auch annahm; richtig, sie hatten einander erst vor einer Stunde leidenschaftlich geliebt, doch wollte Ariel sich nicht in diesem Licht sehen.
    »Sie ist wunderschön ... wirklich, das ist sie, aber ich ...« Sie blickte von dem süffisanten Lächeln des Mannes in Justins Gesicht, sah seinen düsteren, fragenden Blick, und ihr Herz schlug schmerzlich, weil sie ihm deutlich wehtat. »Du meinst es sehr lieb, aber ich möchte nicht... ich möchte kein solches Geschenk von dir.« Sein Blick ging an ihr vorbei zu dem Juwelier und dann wieder zu ihrem blassen Gesicht... hielt den ihren gefangen, wissend und voller Verständnis.
    Er protestierte nicht, sondern legte die Kostbarkeit zurück in die mit rotem Samt ausgeschlagene Schachtel und fasste dann die anderen Stücke in dem Glaskasten ins Auge.
    »Ich möchte das da gern sehen.« Er deutete auf ein schlichtes goldenes Medaillon, das ihm der Mann mit wesentlich weniger Begeisterung reichte. Es war oval, fein verziert, und in der Mitte strahlte ein einzelner, kleiner Diamant.
    »Vielleicht gefällt dir das ja besser.« Er legte das Medaillon um ihren Hals, und es fühlte sich auf ihrer Haut glatt und kühl an. »Schlicht, doch genauso hell und strahlend wie die Lady, die es tragen wird!«
    Ariel blinzelte, weil ihr plötzlich Tränen in die Augen traten, und sie schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. Ihre zit-
    ternden Finger berührten das Medaillon. »Ich liebe es«, hauchte sie, »und werde es immer in Ehren halten. Danke, Justin.«
    Etwas huschte über sein Gesicht. Er nahm ihre Rechte in seine, drehte sie um und drückte einen Kuss in ihre Handfläche. Ariel empfand diese warme Berührung wie Schwingen, die ihr Herz streiften.
    »Es wird langsam spät«, meinte er. »Du bist bestimmt müde. Wir sollten uns auf den Heimweg begeben.« Die heiße Leidenschaft lag wieder in seinem Blick, und es bestand kein Zweifel darüber, was geschehen würde, wenn sie erst zurück im Haus waren.
    Ariel strahlte ihn an, sie entspannte sich wieder, weil ihr dieser Gedanke gefiel. »Das ist eine ausgezeichnete Idee, Mylord.«
    Justin erwiderte ihr Lächeln, und sie dachte bei sich, dass er in letzter Zeit viel öfter guter Dinge war.

Weitere Kostenlose Bücher